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Zu Lande, zu Wasser und bald mit mehr Platz

mg; 8. Jul 2018, 20:11 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Wehrleiter Thomas Krimmel (links) überreicht Manuel Zarges offiziell den Schlüssel für das neue Prachtstück der Löschgruppe.
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Zu Lande, zu Wasser und bald mit mehr Platz

mg; 8. Jul 2018, 20:11 Uhr
Engelskirchen – Die Löschgruppe Loope lud zum Richtfest des Gerätehauses und zur Einweihung des neuen Löschfahrzeugs.
Von Michael Gauger

Mit einem Tag der offenen Tür feierte die Löschgruppe Loope der Feuerwehr Engelskirchen ihr Richtfest für den Gerätehausumbau und nutzte die Gelegenheit, den Bürgern neue Fahrzeuge und aktuelle Gerätschaften vorzustellen - unter anderem ein Rettungsboot.




[Wehrleiter Thomas Krimmel betonte die Wichtigkeit moderner Feuerwehrtechnik in der heutigen Zeit.]
  
Es ist kein Schlauchboot, sondern hat einen festen Rumpf aus Kunststoff. „Es ist quasi ein Unikat“, erklärt Löschgruppenführer Manuel Zarges. Das alte Boot war in die Jahre gekommen und ständig undicht, eine Alternative musste her. Mit Außenbordmotor und Scheinwerfern ist es für die Suche und Rettung auf der nahe gelegenen Agger gedacht und kann sogar als Löschboot fungieren. In mehreren Einsätzen hat es sich bereits bestens bewährt.
Im kommenden Oktober feiert das alte Löschfahrzeug am Standort sein Silberjubiläum. Es wurde also nach 25 Jahren Zeit über einen Nachfolger nachzudenken, auch um mit dem Stand der Technik mitzuhalten.

Etwa 800 Stunden Planung gingen ins Land und Anfang Februar fuhr schließlich der neue Stolz auf den Hof des Gerätehauses. Die Firma Lentner sorgte für den Aufbau auf einem MAN-Fahrgestell mit 290 PS. Ausgestattet ist das Fahrzeug, welches künftig stets als erstes Einsatzfahrzeug ausrückt, unter anderem mit einem AED-Gerät, leicht entnehmbarer Schiebleiter, fünf Meter hohem LED-Lichtmast, Schere, Spreizer und Schneidgerät für die technische Hilfeleistung und einem starken Lüfter. 2.000 Liter Löschwasser führt das Fahrzeug für den ersten Löschangriff ebenfalls mit.


[Bürgermeister Dr. Gero Karthaus würdigte das Ehrenamt.]

„Der Vorgänger hatte lediglich 600 Liter dabei, die schnell aufgebraucht waren“, erklärte Gemeinde-brandinspektor Thomas Krimmel bei der Schlüsselübergabe. Jetzt hat man aktuell eine deutliche Menge mehr, was auch die Sicherheit erhöht. Krimmel wünschte den Looper Kameraden möglichst wenig Einsätze und immer eine gesunde Heimkehr. Da Loopes Einwohnerzahl deutlich angestiegen ist, wird das alte LF jedoch nicht ersetzt, wie eigentlich geplant, sondern soll noch geraume Zeit zur Unterstützung mitrollen. Pastor Johannes Vogelbusch und Diakon Norbert Huthmacher segneten nach einem gemeinsamen Gebet die Fahrzeuge für künftige Aufgaben.


[Dachdeckermeister P. Rüdiger wird seinen Spickzettel verwahren, schließlich wird bald die zweite Gebäudehälfte hochgezogen.]
  
Nach dem Spatenstich Mitte März (OA berichtete) war die erste Bauphase des notwendigen Um- und Neubaus des Gerätehauses nun bereit für das Richtfest. Eine Besonderheit galt dabei dem Richtfestbaum, dessen Zweige für die Looper Bürger verschiedene Bedeutungen aufzeigen sollten, wie Zarges erklärte. Bürgermeister Dr. Gero Karthaus freute sich, dass man es „auf die Reihe bekommen habe“. Er sei dankbar, dass die gesamte Löschgruppe mit anpackt und dadurch die Kosten im gesetzten Rahmen bleiben. Ferner freute sich Karthaus über die große Besucherzahl, die Interesse an der Feuerwehr zeige und deren ehrenamtliche Tätigkeit schätzt. Wehrchef Krimmel war ebenfalls erfreut, dass man die Geschicke zum Umbau in erfahrene Hände aus den eigenen Reihen gelegt hatte und dankte Rat und Verwaltung.

Architekt Frank Reuter erklärte den aktuellen Stand der Bauphase und das weitere Vorgehen beim Bauvorhaben. Dachdeckermeister Patrick Rüdiger vertrat den Zimmermann, sprach den obligatorischen Richtspruch und zerbrach danach sein Glas, wie es der Brauch verlangt.

Das Clinomobil des Oberbergischen Kreises war zu Besuch und gesellte sich zur Fahrzeugausstellung. Dort konnte man das Bedienen eines AED-Gerätes erlernen. Einen ähnlichen Defibrillator hat die Löschgruppe mithilfe von Sponsoren anschaffen können. Ebenso wie eine Wärmebildkamera, die vor Ort ausgiebig getestet wurde und neben der Personensuche auch bei der Brandbekämpfung eingesetzt werden wird. Zwei Rettungszylinder, die hauptsächlich bei Autounfällen benötigt werden, sind in Kürze ebenfalls für die Kameraden durch die Hilfe der Bürger verfügbar. Mit aufgestellten Glasstelen bedankten sich die Kameraden für die finanzielle Unterstützung. Abordnungen befreundeter Wehren und der Ortsvereine hatten sich ebenfalls zu den Gästen gesellt.

Musikalisch sorgten der Spielmannszug Ründeroth und der Musikverein Loope für die passende Unterhaltung. Michael Pritz erhielt im Rahmen der Feier eine Auszeichnung für 35-jährige aktive Feuerwehrtätigkeit, Kurt Pollerhoff eine Nadel und Urkunde für 60-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr.
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