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1.000 und mehr Kurven durch Oberberg

mg; 8. Jul 2018, 09:27 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- 100 Old- und Youngtimer schickte die RGO auf die Tour der 1000 Kurven durchs Oberbergische.
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1.000 und mehr Kurven durch Oberberg

mg; 8. Jul 2018, 09:27 Uhr
Lindlar – 100 Starter nahmen am Wettbewerb 'Oberberg Klassik' der Renngemeinschaft Oberberg teil und kämpften in drei Klassen um Platzierungen und Pokale.
Von Michael Gauger

Der Wettergott scheint ein Motorsport- und Cabriofreund zu sein. Bei der 25. Auflage der Oberberg Klassik, ausgetragen von der Renngemeinschaft Oberberg (RGO), strahlte das Sönnchen mit den Teilnehmern um die Wette. In zwei Etappen von ungefähr 75 Kilometer ging es erneut ab Lindlar quer durch den Kreis und wieder zurück.




[Andreas Brunsbach aus Wipperfürth setzte auf Tochter Franca als Beifahrerin.]
  
In drei Klassen waren im Vorfeld 107 Nennungen bei der RGO eingegangen. Letztendlich gingen genau 100 Starter auf die Tour der 1000 Kurven, die in diesem Jahr von der Kurvenanzahl her vermutlich etwas höher ausgefallen sein dürfte. So mancher Teilnehmer merkte bei der Mittagsrast in der Erzquell Brauerei in Bielstein vorsichtig an, das die Strecke ganz schön kniffelig gewesen sei. "Aber es hat auch keiner gesagt, dass es einfach werden würde", erklärte ein Offizieller schmunzelnd. Zum 25. Mal hatte die RGO mit Hilfe vieler Sponsoren und Helfer die vierrädrigen Schätzchen, von den Besitzern teilweise auf Hochglanz poliert oder absolut authentisch mit dem Staub der letzten Rallye behaftet, auf die beliebte Orientierungsfahrt geschickt.

Die Touristikklasse ging mit 47 Startern auf die Strecke. Hier erhält man am Start eine Wegbeschreibung und fährt nach sogenannten „Chinesen“-Zeichen, erklärte Dieter Jokisch von der RGO bei der Mittagsrast. Die Tourensportler orientieren sich an einer Mischung aus Wegbeschreibung und Karte, während die Kategorie Sport dagegen komplett nach Karte fuhr.


[Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig schickte die ersten Starter auf die Reise.]
  
Zu dieser Kategorie zählten auch Andreas Brunsbach und Tochter Franca aus Wipperfürth, die mit einem Porsche 356 C aus dem Jahr 1965 an den Start gingen. Im Gespräch vor dem Start in Lindlar freuten sich beide auf die gemeinsame Fahrt. Während der Herr Papa diese Tour zum zweiten Mal unter die Räder nahm und bereits andere Orientierungsfahrten kannte, war es für die Tochter eine Premiere. Mit der Startnummer 1 ging es im Zuffenhausener Oldie pünktlich um 10:01 Uhr auf dem Lindlarer Marktplatz los. Bürgermeister Dr. Georg Ludwig schickte einige Starter persönlich auf die erste Etappe, bevor zwei passend gekleidete Damen die schwarz-rot-goldene Startflagge übernahmen und diese im Minutentakt schwenkten.


[Noch längst nicht zum alten Eisen zählt der Gewinner der Sparte „Tourensport“, ein Mercedes 170 S aus dem Baujahr 1953.]
  
Unter anderem über Schloss Gimborn, die Ortschaften Kotthausen, Hülsenbusch und Osberghausen ging es nach Bielstein zur mittlerweile traditionellen Mittagsrast in die Erzquell Brauerei. Hausherr Dr. Axel Haas begrüßte die in hoher Zahl erschienenen Zaungäste und Fahrer persönlich, die mit etwa 30 Minuten Verspätung auf dem Gelände eintrafen. Viele Motorsportfreunde hatten ein Auge auf das Treiben direkt unter den kupfernen Gärbottichen. Denn dort fand vor dem verdienten Mittagsmahl eine Gleichmäßigkeitsprüfung statt. Hierbei mussten die Fahrzeuge eine vorab festgelegte Zeit zwischen zwei Lichtschranken möglichst genau einhalten. Hundertstel Sekunden entschieden hier über wichtige Punkte und Platzierungen im Starterfeld.

Davon sollte es im Laufe des Tages gleich mehrere geben, wie auch auf dem Gelände der Firma Lenneper leuchten in Engelskirchen-Hahn. Und dann waren ja auch noch die zahlreichen Kontrollstationen entlang der Strecke, wo ein Stempel für das „Road-Book“ abzuholen war. Diese Posten waren nicht unbedingt an Hauptstraßen, aber dennoch entlang der Fahrtstrecke postiert. Viele wurden regelrecht umkreist, bevor es den ersehnten Eintrag gab. Die Nachmittagsetappe führte im Großen und Ganzen über Drabenderhöhe, Kaltenbach, Ründeroth und Dörrenberg nach Bickenbach, durch das Industriegebiet Klause zurück nach Lindlar, wo die Fahrzeuge letztendlich gegen 16 Uhr auf dem Marktplatz zum finalen Zieleinlauf erwartet wurden.


[Zum 14. Mal nehmen Heinz und Christel Steimel aus Much im Opel GT teil, dafür gab es einen Ehrenpokal von Monika Schmidt.]

Franca und ihr Papa Andreas Brunsbach schlugen sich tapfer und wurden zumindest nicht Letzte in ihrer Kategorie. Bestimmt werden die zwei Wipperfürther im nächsten Jahr wieder hoch motiviert an den Start gehen, denn jetzt weiß die junge Dame auf dem Beifahrersitz, worauf es ankommt.

Die Touristikklasse gewannen Thomas Fuchs und Carola Piepenstock (Startnr. 81) mit einem Audi GT5 Coupe, bei den Tourensportlern war es Dr. Rolf Tiggemann (#37) mit Beifahrer Dr. Michael Leyhe mit einem Mercedes 170 S-D. Die Kategorie Sport gewann Peter Birth (#17) und Beifahrer Reinhold Wisniewski mit einem BMW 1802. Diverse Sonderehrungen nahm RGO-Mitglied Monika Schmidt zur Mittagspause vor.

Alle weiteren Ergebnisse gibt es hier.
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