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'Wir machen es selbst'

mkj; 5. Jul 2018, 10:59 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- Der Vorstand der neuen Stadtteilladen Hackenberg eG: (v. li.) Michael Zwinge, Helene Schatschneider und Barbara Eurich neben dem Aufsichtsratsvorsitzenden Georg Freidhof. (Es fehlen die gewählten Aufsichtsratsmitglieder Martin Nohl und Bernd Schladitz.)
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'Wir machen es selbst'

mkj; 5. Jul 2018, 10:59 Uhr
Bergneustadt – Anwohner des Stadtteils Hackenberg gründeten gestern eine Stadtteilladen Genossenschaft und nahmen das Thema „Nahversorgung“ somit selber in die Hand.
Ende 2016 wurde in Bergneustadt auf dem Hackenberg der dortige Supermarkt als alleiniger Grundversorger für 3.100 Haushalte geschlossen. Seit der Zeit gibt es im Stadtteil keine Nahversorgung an Lebensmitteln und Alltäglichem mehr. So entstand für viele eine große Versorgungslücke. Insbesondere ohne Auto wurde es schwierig, sich mit Dingen des täglichen Bedarfs einzudecken und vielen blieb nur die Möglichkeit, mit dem Bus in die Innenstadt zu fahren, um dort einzukaufen – was umständlich und zeitaufwendig zugleich ist.

Nach mehreren vergeblichen Versuchen, auf dem Hackenberg wieder einen Lebensmittelladen zu eröffnen, nehmen jetzt die Bürger ihr Schicksal selber in die Hand: Am gestrigen Abend fand in der Begegnungsstätte Hackenberg (BGS) die Gründung der von längerer Hand sorgfältig geplanten „Stadtteilladen Hackenberg eG“ statt. In der Gründungsversammlung der Genossenschaft wurde Georg Freidhof, als genossenschaftserfahrener Vorstandsvorsitzende der Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft (GeWoSie), zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.



Gemeinsam mit den beiden weiteren Aufsichtsräten Martin Nohl und Bernd Schladitz berief Freidhof  Michael Zwinge, Helene Schatschneider und Barbara Eurich in den Vorstand der neuen Genossenschaft. Als jahrzehntelanger Mitarbeiter der BGS ist Zwinge im Stadtteil bestens bekannt. Helene Schatschneider und Barbara Eurich wohnen ebenfalls beide auf dem Hackenberg und arbeiten in einem gemeinsamen Büro beim Umweltamt des Oberbergischen Kreises. Schatschneider ist zudem vielen bekannt als engagierte Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Hackenberg.

Wenn die weiteren Gründungsformalitäten bis voraussichtlich Ende Sommer erledigt sind, will man intensiv auf Mitgliedersuche gehen. Ein Genossenschaftsanteil wird dabei 200 € betragen. „Neben seinem Genossenschaftsanteil geht das einzelne Mitglied keine weiteren finanziellen Risiken ein“, betonte Freidhof auf Nachfrage mehrerer Teilnehmer. Parallel zu den Aktivitäten der Konzept- und Vorstandsgruppe, die sich im Wesentlichen um die Gründung der Genossenschaft bemühen, hat die Stadt Bergneustadt weitere Aktivitäten angestoßen und umgesetzt. „So ist eine Analyse in Auftrag gegeben worden, um die Wirtschaftlichkeit eines Stadtteilladens zu untersuchen“, erklärte Zwinge. „Zudem gibt es einen Antrag auf Förderung im Rahmen des integrierten Handlungskonzeptes des Stadtteils Hackenberg.“

  
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