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Geändertes Verkehrskonzept als Plan B

ls; 29. Jun 2018, 14:50 Uhr
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Geändertes Verkehrskonzept als Plan B

ls; 29. Jun 2018, 14:50 Uhr
Marienheide - Gestern Abend stellte Bürgermeister Stefan Meisenberg im Bauaussschuss die Alternativplanung für die Umgestaltung des Ortskerns nach dem Bürgerentscheid vor - Am Straßenausbau soll festgehalten werden.
Von Leif Schmittgen

Bei der gestrigen Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses hatten viele gespannt auf den seit Monaten angekündigten „Plan B“ von Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg gewartet. Die Tagesordnung ließ eine umfangreiche Präsentation von Klaus Marenbach vom Wiehler Ingenieurbüro Donner & Marenbach erwarten. Was letztlich herauskam, wirkte für einige Anwesende jedoch augenscheinlich ernüchternd. Denn bei dem Projekt handelt es sich um ein leicht erweitertes und angepasstes Straßenbauprojekt, das sowieso unabhängig vom ursprünglich erstellten Handlungskonzept zu betrachten ist, da hierfür andere Mittel zur Verfügung stehen. Dieses stellte Marenbach gestern vor.  

Meisenberg sagte, dass man nun die ursprüngliche Verzahnung, also gleichzeitige Durchführung der Projekte, aufheben und jede Maßnahme einzeln betrachten müsse. Niemand hätte nach Angaben des Bürgermeisters jetzt ein neues IHK erwarten können.  Außerdem hatte Meisenberg drei Alternativen vorgeschlagen, wie man nun weiter vorgehen möchte. Demnach solle zunächst der Förderantrag für das IHK zurückgenommen werden, da Rat und Verwaltung für zwei Jahre die Hände bei der Gestaltung des Heier und des Dr. Oscar-Kayser-Platzes gebunden sind und man vonseiten der Bezirksregierung bereits signalisiert habe, dass die Maßnahme ohne die Umgestaltung der Parkplätze wahrscheinlich nicht zustandekäme.   


In einem ersten Schritt soll die Verwaltung damit beauftragt werden, ein neues Konzept zu erstellen, was dann im Jahr 2020 eingereicht werden soll, wenn die Sperrfrist zur Umgestaltung der Parkplätze abgelaufen ist. Schließlich wird dann das Straßenbauprojekt, das parallel zum IHK durchgeführt wird, noch in diesem Jahr starten. „Wir wollen uns alle Chancen für eine spätere Umgestaltung offenhalten“, sagte Bürgermeister Meisenberg gegenüber Oberberg-Aktuell. Dass man das durch Straßen NRW finanzierte Konzept ebenfalls aufgibt, hält er für falsch: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Politik jetzt die Hände in den Schoß legt und wegen des Bürgerentscheides gegen das Verkehrskonzept stimmt“, so der Bürgermeister.   

Die bewilligten Mittel würden sonst verfallen und es stehe in den Sternen, ob und wie es dann in Marienheide weitergehe. Final wird der Rat nämlich in seiner Sitzung am 5. Juli über den Plan B abstimmen.  Kosten sollen die zwei geplanten Bauabschnitte für 2018 und 2019 insgesamt rund 2,2 Millionen Euro und dauern laut Marenbachs Präsentation etwa 15 Monate. Der Ingenieur präsentierte ein leicht modifiziertes und auf den Ist-Zustand angepasstes Konzept. Darin möchte man mögliche spätere Umgestaltungsarbeiten der genannten Plätze berücksichtigen, zum Beispiel sollen Zufahrten so gestaltet werden, dass man die Plätze flexibel an das Straßennetz anbinden kann.   

Außerdem wird die Leppestraße um einige Meter länger als ursprünglich geplant erneuert und umgebaut, bei der Gestaltung von Bürgersteigen lässt man sich ebenfalls gestalterische Freiheit, damit ein künftiger Ortsumbau auch optisch angeglichen werden kann. Auf die Kritik von Jürgen Rittel (FDP), das Konzept sei enttäuschend, stellte das Gemeindeoberhaupt klar, dass  trotz der Umgestaltungssperre durch den Bürgerentscheid weiterhin in Bewegung bei der Weiterentwicklung der Gemeinde bleiben soll.

Er schlug als Alternative vor, ein neues IHK, seit kurzem „Integriertes städtebauliches Konzept“, kurz ISEK genannt, auf den Weg zu bringen, allerdings rechne er sich kaum Chancen aus, dass dieses ohne die Platzumgestaltung auch Aussicht auf Erfolg habe. Die weiteren Aktivitäten müssen nun zunächst ausschließlich im Bereich Straßenumbau liegen. Bereits begonnen wurde mit dem Umbau der Klosterstraße (OA berichtete). „Es tut sich trotzdem etwas in Marienheide“, resümierte der Bürgermeister. Man könne jetzt schon die Weichen für einen neuen Förderantrag im Jahr 2020 stellen.  
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