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Schnitt 0,8: Ein Abitur besser als 'sehr gut'

fj; 2. Jul 2018, 10:16 Uhr
Bild: Martin Schindler --- Johanna Schindler auf der Abiturfeier des Homburgischen Gymnasiums am vergangenen Samstag. Stellvertretend für den Mathe-Leistungskurs bedankte sie sich bei Lehrerin Ursula Köster.
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Schnitt 0,8: Ein Abitur besser als 'sehr gut'

fj; 2. Jul 2018, 10:16 Uhr
Nümbrecht – Bei der Zeugnisvergabe am Homburgischen Gymnasium hatte Johanna Schindler besonderen Grund zur Freude: Sie erreichte einen Abi-Schnitt von 0,8 – Im Gespräch mit OA erklärte sie, wie sie das geschafft hat.
Wie schafft man im Abitur einen Schnitt von 0,8? Diese Frage muss Johanna Schindler, bis vor Kurzem Schülerin des Homburgischen Gymnasiums Nümbrecht, in der jüngsten Zeit häufiger beantworten. Denn mit sage und schreibe 872 Punkten ist sie sogar nur fünf Punkte am 0,7-Abi vorbeigeschrammt. Also – wie geht das? „Man muss öfters mal eine Eins-plus schreiben“, sagt die 18-Jährige so selbstbewusst, als wäre das Sammeln von Bestnoten keine große Sache. Und tatsächlich war die junge Frau schon immer eine gute Schülerin: „Lernen ist mir glücklicherweise immer leicht gefallen“, sagt sie.

Darum hat sie auch nicht schon Monate vor den Prüfungen damit begonnen, ihre Nase in die Bücher zu stecken, sondern nur wenige Wochen – dann aber mit Plan: „Ich habe immer versucht, schon so viel es geht aus dem Unterricht mitzunehmen. Dann habe ich mir eine Übersicht über den Stoff verschafft und überlegt, welche Aufgaben und Fragen in den Prüfungen vorkommen könnten. Diese bin ich dann durchgegangen, gerne auch gemeinsam mit Mitschülern“, erklärt Johanne ihr Lernsystem, das sogar noch Zeit für Freizeit und Nebenjob zuließ.



Denn während der eigenen Prüfungsvorbereitungen gab die 18-Jährige pro Woche noch sieben bis acht Stunden Nachhilfe in Mathe und Englisch. „Wenn dann bei mir eine Prüfung anstand und gleichzeitig bei den Nachhilfeschülern eine Klausur, war das schon stressig“, sagt Johanna. Aber dank ihres Talents, sich und ihre Zeit zu organisieren, blieb auch in solchen Momenten noch genug Luft, um Zeit mit Freunden zu verbringen – und danach wieder gestärkt weiter zu machen.

Ein bisschen Glück, so Johanna, war aber auch dabei: „Ich hatte das Glück, gute Lehrer zu haben – von den Klassenlehrern in der Unterstufe bis ins Abitur“, lächelt sie. Mit den erreichten Traumnoten stehen ihr nun viele Wege offen. Die junge Frau verschlägt es aber erstmal ins Ausland: „Über den Sommer werde ich jobben, um dann im September als Au-pair nach Neuseeland zu gehen“. Ab Sommer 2019 möchte sie angewandte Mathematik und Informatik studieren. „Ich habe schon immer gerne gerechnet und liebe Knobelaufgaben“, erklärt sie dieses für eine junge Frau doch immer noch eher seltenere Vorhaben. Darum war Mathe auch immer ihr Lieblingsfach – was in ihrem Fall natürlich nicht bedeutet, dass sie in anderen Fächern keine guten Noten geschrieben hat. Ihre schlechteste Zensur während des Abiturs war übrigens eine Zwei-plus – „in Sport“, lacht Johanna.
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