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Lückenschluss dank Tunnelkompostierung

nh; 25. Jun 2018, 16:55 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Symbolisch überreichte Dr. Marcel Grünbein (v.l.), Geschäftsführer der Ingenieurgesellschaft pbo, den Schlüssel an Landrat Jochen Hagt, Reinhold Müller, Beirat der Verbandsversammlung, BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths, Hermann-Josef Peeters-Bonnen, technischer Leiter AVEA, AVEA-Geschäftsführer Hans-Jürgen Sprokamp und Eduard Wolf, AVEA-Aufsichtsratsvorsitzender.
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Lückenschluss dank Tunnelkompostierung

nh; 25. Jun 2018, 16:55 Uhr
Lindlar - Das Entsorgungszentrum Leppe ist um eine Einheit größer geworden - Pro Jahr können nun 27.000 Tonnen Biomüll in der neuen Tunnelkompostierung zu qualitativ hochwertigem Kompost verarbeitet werden.
Von Nils Hühn

Wo heute noch genüsslich getrunken und gespeist wurde, wird ab morgen 10 Uhr schwer gearbeitet und der Geruch kaum erträglich sein. In der großen Halle, in der heute Nachmittag Stuhlreihen und Stehtische aufgestellt waren, werden ab morgen Vormittag die Fahrzeuge der AVEA Biomüll abladen. „Es ist geplant, dass dann kein Arbeiter mehr hier herumlaufen muss“, erklärte Hermann-Josef Peeters-Bonnen, technischer Leiter bei AVEA. Die Fahrer der Biomüll-Fahrzeuge können selbstständig in die Halle fahren und den Abfall abkippen. Bis zu 500 Tonnen Biomüll können im Zwischenlager aufgenommen werden.


Von dort wird der Biomüll mit Radladern, die über eine luftdichte Schutzkabine verfügen, zur mechanischen Zerkleinerung transportiert. Im nächsten Schritt können Fremdstoffe entfernt werden. Peeters-Bonnen betonte zwar, dass durch die Kontrolle der Biomüll-Tonnen die Qualität wieder gestiegen sei, dennoch würden immer noch viele Gegenstände gefunden, beispielsweise Auspuffanlagen oder Sturzhelme, die nicht in die Bio-Tonne gehören. Danach kommt der Müll in einen der insgesamt acht Tunnel, die jeweils 25 Meter lang, knapp sechs Meter breit und fünf Meter hoch sind. Bis zu drei Meter hoch kann hier der Müll angehäuft werden, womit rund 250 Tonnen Bio-Abfall in einem Tunnel Platz finden.

Mit der Zugabe von Luft und Wasser wird der Kompostierungseffekt verstärkt. Zwischen zwei und vier Wochen verbleibt der Abfall in den Tunneln, ehe er durch eine Siebanlage geführt wird. Dann ist der zertifizierte Kompost für den Verkauf bereit. „Die Qualität des bergischen Komposts ist sehr hoch“, berichtete Landrat Jochen Hagt (Bild), der gleichzeitig Verbandsvorsteher ist, entzückt. Als „Bauherr“ habe er sich besonders über den reibungslosen Ablauf und die Einhaltung des Kosten- und Zeitrahmens gefreut.

Eduard Wolf, Vorsitzender des AVEA-Aufsichtsrats, erklärte, dass durch die neue Anlage eine Lücke geschlossen wurde. Künftig kann die AVEA selbst, den anfallenden Abfall komplett weiterverarbeiten. „Die Tunnelkompostierung ermöglicht uns eine aktive Schonung der Ressourcen“, so Wolf. Bei Getränken und Schnittchen wurde in der Halle nach der offiziellen Schlüsselübergabe noch ein wenig gefeiert, ehe die Halle in wenigen Stunden mit Müll befüllt wird. Die Abluft der Halle und der Kompostierungstunnel wird übrigens über einen geschlossenen Biofilter gereinigt, sodass es zu keiner Geruchsbelästigung kommen sollte.
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