Archiv

Digitale Denkfabrik auf dem Steinmüllerglände

bv; 23. Jun 2018, 22:31 Uhr
Bilder: Bernd Vorländer --- Waren von dem Andrang der Teilnehmer angenehm überrascht und wollen das Bergische Rheinland zu einer digitalen Metropolregion ausbauen: (v. li) Sebastian Schuster (Landrat Rhein-Sieg-Kreis), NRW-Justizminister Peter Biesenbach, Prof. Dr. Stefan Herzig, Präsident der TH Köln, Stephan Santelmann (Landrat Rheinisch Bergischer Kreis), Oberbergs Landrat Jochen Hagt, Bernhard Opitz (Opitz Consulting) und Gastgeber Prof. Dr. Christian Averkamp (Dekan des Campus Gummersbach).
ARCHIV

Digitale Denkfabrik auf dem Steinmüllerglände

bv; 23. Jun 2018, 22:31 Uhr
Gummersbach - Digitalkonferenz mit 750 Teilnehmern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutierte auf dem Campus Gummersbach der Technischen Hochschule Köln über Chancen und Herausforderungen in der Region.
Von Bernd Vorländer


Digitalisierung - alle Welt spricht davon. Aber viele verstehen etwas unterschiedliches darunter. Den einen geht es nicht schnell genug, die anderen glauben, noch Jahre Zeit zu haben. Chancen gibt es allenthalben für die die, die flexibel sind, aber es gibt auch Sorgen, dass künstliche Intelligenz und Computertechnik hunderttausende Arbeitsplätze wegrationalisieren. Notwendig ist es, dass man miteinander ins Gespräch kommt - Wissenschaft, Wirtschaft, Politik. Eine der besten Gelegenheiten dazu bot die Digitalkonferenz "Digital Xchange", die heute in den Hörsälen der Technische Hochschule stattfand. Wir wichtig das Thema von vielen Firmenlenkern, Vertretern von Institutionen und Wissenschaftlern genommen wurde, zeigte schon die Rekordteilnehmerzahl von 750 Interessierten, die den 100 Vorträgen lauschten.


Es ging um Spezialthemen, aber auch den konkreten Alltag, etwa wie Onlinehandel und Einzelhandel miteinander versöhnt werden können. Es wurde über die ethische Komponente der Digitalisierung, deren ökonomischen Einsatz, neue Möglichkeiten der Programmierung, die Frage, was die Digitalisierung für ein regionales Stadtwerk bedeutet, aber auch die Verfolgung von Cayberkriminalität gesprochen, die von NRW-Justizminister Peter Biesenbach akzentuiert wurde. Vor allem aber ging es bei allen Vorträgen um die Schaffung eines innovativen Netzwerkes. Denn schließlich ist auch die digitale Zukunft hierzulande kein oberbergisches Projekt, sondern eines der Region, zu der auch der Rhein-Sieg-Kreis und der Rheinisch-Bergische Kreis gehören. Im Rahmen der Regionale 2025 soll ein digitaler Schub dafür sorgen, dass die Region digital nicht den Anschluss verliert und die gesamte Wirtschaft zukunfstfähig wird.


[750 Teilnehmer kamen zur Digitalkonferenz in die Technische Hochschule nach Gummersbach.]

Voraussetzung für alle Zukunftsvisionen ist natürlich ein Breitbandnetz, das den Ansprüchen genügt. Und in diesem Punkt ist man bei den Kreisen noch nicht zufrieden. Vieles geht noch nicht schnell genug und Oberbergs Landrat Jochen Hagt hofft, dass man zumindest in weiten Teilen des Kreises 2021 oder 2022 eine Datengeschwindigkeit von 50 MBit zur Verfügung hat. Weiter ist man schon bei Wissenschaft und Wirtschaft. In der Halle 51 auf dem Steinmüllergelände soll neben Büros auch auf zwei Etagen die digitale Zukunft vorangetrieben werden. Dort soll der "Innovation Hub" Bergisches Rheinland entstehen, quasi eine digitale Denkfabrik, die durch Unternehmen und Fördermittel finanziert und durch einen Verein organisiert wird. So entstehet nicht nur ein innovativer Mittelpunkt in der Kreisstadt. Unternehmen, die keine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung haben, können das dortige Knowhow nutzen.

Bereits jetzt hätten zehn Unternehmen zugesagt, jeweils 25.000 Euro Anschubfinanzierung bereitzustellen, so Bernhard Opitz von Opitz Consulting. Er rechnet mit Fördermitteln von bis zu fünf Millionen Euro. Nach einer Anlaufzeit von wenigen Jahren, soll sich die Denkfabrik selbst finanzieren, indem man Aufträge aus Unternehmen abwickelt. Fakt ist: Die Region hat einen ersten Aufschlag in Richtung digitaler Netzwerke und Kommunikation gemacht. Aber Opitz weiß auch, dass noch eine lange Wegstrecke zurückzulegen ist: "Die hiesigen Unternehmen müssen die digitalen Herausforderungen annehmen und ihre Hausaufgaben machen."        
  
WERBUNG