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„Umarmung“ für das Stadttheater

db; 11. Jun 2018, 20:52 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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„Umarmung“ für das Stadttheater

db; 11. Jun 2018, 20:52 Uhr
Gummersbach – Am Abend haben sich gut 160 Menschen mit einer Menschenkette symbolisch für den Weiterbetrieb des Bühnenhauses ausgesprochen.
Am Sonntag ist der mutmaßlich letzte Vorhang für lange Zeit im Theater der Stadt Gummersbach gefallen (OA berichtete). Unter dem Motto „Wir umarmen unser Theater“ hatte der Verein „Freunde und Förderer Bühnenhaus Gummersbach – Theater der Stadt“ heute am Abend zu einer Menschenkette um das Theatergebäude aufgerufen, an der sich bei Nieselregen rund 160 Menschen beteiligt haben. Mit etwas Wohlwollen und Absperrband als Hilfsmittel gelang die Menschenkette schließlich. Gemeinsam wurde dann ein selbst getextetes Lied auf die Melodie von „Kein schöner Land in dieser Zeit“ angestimmt – „Kein schön’res Haus in dieser Zeit“.



Mit der Aktion wollte der Verein ein Zeichen für den Weiterbetrieb des Bühnenhauses setzen. Die Theaterbefürworter kritisieren, dass jetzt nach der letzten Veranstaltung technische Einrichtungen im Theater entfernt werden sollen. Damit würden Fakten geschaffen, die eine Gebäudenutzung nach Auffassung des Vereins zumindest für die nächsten fünf Jahre unmöglich machten. Stattdessen soll das Bühnenhaus weiter mit Veranstaltungen am Leben erhalten werden. „Wir wollen ein TÜV-Gutachten zur Sicherheit des Gebäudes. Das Haus ist funktionsfähig, weshalb wir einen Interimsbetrieb anstreben“, so Petra van Bergen, Vorstandsmitglied des Vereins.



So soll zunächst der Zeitraum von schätzungsweise zwei Jahren überbrückt werden, bis eine Entscheidung über Fördermittel aus der Regionale 2025 gefallen ist. Interimsbetrieb hieße dabei vor allem Künstler, die kostenlos oder gegen eine kleine Gage auftreten und lokale Künstler und Künstlergruppen wie etwa die Musikschule. Die Personalkosten für den Theaterbetrieb sollen unter anderem durch Ehrenamtler niedrig gehalten werden. „Der Bühnenmeister soll beispielsweise nur tageweise gebucht werden“, erklärte van Bergen weiter. Sollte es keine Fördermittel geben, sei eine Reaktivierung des Theatergebäudes unrealistisch. Eine Ausräumung der Technik „ohne Not“ sieht der Vereinsvorstand daher als „schädlich“ an.
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