Archiv

Natur pur bei den Wopfners

uh; 3. Jun 2018, 19:52 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
ARCHIV

Natur pur bei den Wopfners

uh; 3. Jun 2018, 19:52 Uhr
Lindlar - Im Rahmen der „Offenen Gartenpforte Rheinland“ hatten an diesem Wochenende interessierte Besucher die Gelegenheit, einen Blick in außergewöhnliche Gärten zu werfen.
Von Ursula Hütt
 
Viele Lindlarer wissen vermutlich überhaupt nicht, was für ein naturbelassenes Refugium sich in Lindlar, Zu den Brüchen 18, befindet. Katja und Klaus Wopfner haben hier seit 1994 einen Garten der besonderen Art geschaffen. Es ist ein Garten als Naturerlebnisraum, mit vorwiegend einheimischen Pflanzen, beziehungsweise Pflanzen aus Europa. Exotische Pflanzen findet man hier nicht. Wie Klaus Wopfner berichtete, sieht er den Garten als Naturoase und als Gegenpol zur Agrarwirtschaft. Er setzt auf natürliche Aussaat der Pflanzen, was bedeutet, dass der Samen der Pflanzen aus diesem Jahr dort aufgeht, wo der Boden und Lichtverhältnisse sowie der Standort günstig sind.
 

 
Der Garten ist daher von Jahr zu Jahr einem ständigen Wandel unterworfen, denn man weiß vorher nie, wo etwas Neues wächst. In dem naturbelassenen Garten wird keine Chemie eingesetzt. Katja Wopfner hat Seminare im Freilichtmuseum in Lindlar besucht und sich im Laufe der Zeit umfangreiche gärtnerische Kenntnisse angeeignet. Steine aus Steinbrüchen in Lindlar, aber auch Steine aus Abbruchstellen, die keiner mehr haben wollte, wurden hier zu neuen Trockenmauern verarbeitet. In den Fugen haben sich Eidechsen und Lurche angesiedelt. Der kleine Teich im Garten wird durch das Wasser der Dachrinne gespeist. Ein Gewächshaus, selbst erstellt aus alten Fenstern und nicht mehr benötigten Glasscheiben, dient zur Anzucht von Tomatenpflanzen. Im Nutzgarten finden sich Zwiebeln, Stangenbohnen, Butterkohl, Erbsen, Kartoffeln, Zucchini und Baumspinat.
 
Ein Zitronenbaum, an einer geschützten Stelle unter der Veranda, gedeiht prächtig. Der Besucher muss sich Zeit nehmen, denn es gibt überall etwas zu entdecken, wie beispielsweise Kletterrosen, die an einem Baum hochranken und inzwischen größer sind als der Baum selbst. Wenn man die Augen schließt, kann man das Summen der Insekten hören. Ein mittlerweile seltenes Erlebnis, wo doch in der heutigen Zeit alles auf Tempo, Zeitersparnis und Optimierung ausgerichtet ist. Das nächste kleinere Projekt im Garten ist eine Treppe aus Naturstein vom Nutzgarten hinauf zum Wohnhaus. Die ersten Treppenstufen sind schon verlegt. Ob die Treppe in diesem Jahr fertig wird, steht noch nicht fest. Ein Naturgarten ist eben ein ständiger Prozess, der eigentlich nie endet.
 
Der Naturgarten der Familie Wopfner in Lindlar ist wieder zu besichtigen am 16. und 17. Juni von 11 bis 18 Uhr.
WERBUNG