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Gegen Gewalt, Krieg und Konflikte

db; 1. Apr 2018, 14:23 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Gegen Gewalt, Krieg und Konflikte

db; 1. Apr 2018, 14:23 Uhr
Gummersbach – Traditionell beteiligten sich wieder viele Friedensaktivisten am Ostermarsch und an der Abschlusskundgebung auf dem Lindenplatz.
Das Säbelrasseln zwischen Russland und anderen Nationen nach dem Anschlag auf den Agenten Skripal, die türkische Militäroffensive auf Afrin, Rekordrüstungsexporte und nach wie vor in Deutschland stationierte Atomwaffen. Es gab auch in diesem Jahr viele Themen, wegen der die Friedensaktivisten gestern in ganz Deutschland bei den traditionellen Ostermärschen auf die Straße gingen – so auch wieder in Gummersbach. Der Ostermarsch Oberberg startete mit vielen Teilnehmern in Niederseßmar und endete bei der Abschlusskundgebung mit Wort- und Musikbeiträgen auf dem Lindenplatz in der Gummersbacher Innenstadt.



Mitorganisator Gerhard Jenders begrüßte die Teilnehmer und Zuhörer und wies auf die zahlreichen weltweiten Brandherde hin. Jenders Enkelin Lucille trug ein Gedicht des türkischen Dichters Nazim Hikmet mit dem Titel „Das kleine tote Mädchen“ vor. Ute Radermacher fragte sich in ihrem Redebeitrag: Jedes Jahr Ostermarsch, jedes Jahr am gleichen Ort. Wird das nicht langweilig? Ihrer Meinung nach ganz klar Nein. Die vielen Friedensinitiativen, von denen sie einige vorstellte, würden einen wichtigen Beitrag leisten. Denn auch die Kriege fern ab von Deutschland würden hier beginnen: „Sie beginnen in Rüstungsbetrieben, wo die Waffen hergestellt werden, sie beginnen in Berlin, wo genehmigt wird, diese Waffen in alle Welt zu schicken, sie beginnen auf Truppenübungsplätzen, wo konkret für den Krieg geübt wird, sie beginnen in Schulen, wo für den Krieg geworben wird usw.“



Sich immer wieder, auch beim Ostermarsch, für den Frieden einzusetzen, lohnt sich laut Radermacher ganz bestimmt  - „und langweilig ist es auf keinen Fall“. Aziz Kocyigit äußerte sich besorgt über die türkische Militäroffensive auf Afrin. „Nein zum Krieg des türkischen Regimes!“, rief er. „Dieser Krieg wird mit aus Deutschland gelieferten Waffen geführt.“ Zwischen den einzelnen Beiträgen spielte der chilenische Musiker César Sanabria. Zur Eröffnung der Abschlusskundgebung auf dem Lindenplatz hatte der Gospelchor Gummersbach einen Liedbeitrag beigesteuert.  
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