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Hoffnung im Abstiegskampf

pn; 11. Mar 2018, 12:25 Uhr
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Hoffnung im Abstiegskampf

pn; 11. Mar 2018, 12:25 Uhr
Oberberg - Strombach II ringt CVJM-Reserve nieder und schließt zu Nümbrecht II auf, das vom Spitzenreiter deklassiert wird - Oberbantenberg verabschiedet sich endgültig aus dem Aufstiegsrennen - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley'. (AKTUALISIERT)
TV Strombach II – CVJM Oberwiehl II 31:30 (14:13).


Strombachs Reserve hat den letzten Strohhalm im Abstiegskampf ergriffen. Wie im Vorfeld zu erwarten war, traten die Gastgeber erneut mit massiver Unterstützung aus dem Oberligakader an. „23 von 31 Toren gehen auf das Konto dieser Spieler“, sprach Gästecoach Nils Hühn von einem bärenstarken Gegner, dem er aber keinen Vorwurf machen wollte: „Sich so zu verstärken, ist völlig legitim.“ Er selbst hatte dagegen, wie angekündigt, mit einigen personellen Problemen zu kämpfen. Gerade im Rückraum bot der CVJM fast schon das letzte Aufgebot an A-Jugendlichen auf. Von Anfang an entwickelte sich ein faires und ansehnliches Spiel, das von beiden Teams mit viel Leidenschaft geführt wurde. Strombach legte mit zwei Ausnahmen fast ständig vor, während Oberwiehl meist mit dem Ausgleich konterte.


„Für uns war es wichtig, endlich einmal von der ersten Minute im Spiel zu sein“, war TVS-Coach Tobias Wohlfromm froh, dass sein Team die Zeichen der Zeit erkannt hatte. Angeführt von den beiden starken Sean Borgard und Malte Meinhardt legte Strombach nach dem Wiederanpfiff der guten Schiedsrichter zwar schnell zum 17:14 (33.) vor, hatte die Rechnung aber ohne Johannes Schneevogt gemacht, der ebenfalls eine überragende Performance ablieferte. Über 24:24 (51.) blieb es ein Duell auf Augenhöhe. Erst als Borgard zum 30:28 (57.) einnetzte, zeigten die Gäste ein wenig Nerven. „Ein Remis wäre gerecht gewesen, aber Strombach hatte bei Abprallern einfach das nötige Quäntchen Glück mehr. Mit unserem vollen Kader wäre sicherlich noch mehr möglich gewesen“, stellte Hühn seinem Team insgesamt aber ein gutes Zeugnis aus: „Das war ein super Reaktion auf den laschen Stolberg-Auftritt.“


Aus Wohlfromms Sicht war es dagegen ein verdienter Sieg: „Auch wenn wir ein bisschen Glück hatten, hat am Ende die Mannschaft gewonnen, die einen Tick mehr gewollt hat.“ Durch den Erfolg ist die Strombacher Reserve wieder auf Tuchfühlung zum rettenden Ufer gegangen. Es könnte aber auch bereits Platz elf zum Klassenerhalt reichen, weil es nach Informationen von Oberberg-Aktuell beim neugegründeten HC Weiden offenbar Überlegungen gibt, die künftige dritte Mannschaft nur in der Kreisliga antreten zu lassen. Mit solchen Gedankenspielen will sich Wohlfromm aber  nicht beschäftigen: „Bei einem Rheinbacher Abstieg aus der Nordrheinliga würden alle Karten nochmal neu gemischt und wir wollen aus eigener Kraft noch ein wenig in der Tabelle klettern.“


Strombach: Malte Meinhardt (13/5), Sean Borgard (7), Jan Höfer (4), Markus Meister (3), Fynn Schürmann, Sebastian Panske (je 2).


Oberwiehl: Johannes Schneevogt (12/2), Jens Frey (6), Jan Bluhm (5), Philipp Keusgen (3), Joshua Grabeck (2), Daniel Rischikov, Jens Barf (je 1).




BTB Aachen II – HSG Oberbantenberg/Niederseßmar 25:20 (13:9).


Sollten bei der HSG Oberbantenberg/Niederseßmar vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten aus der Aachener Kaiserstadt noch letzte Aufstiegshoffnungen gehegt worden sein, dürften diese nun endgültig begraben sein. Zwar ging die Mannschaft von Dirk Heppe hochmotiviert in ihre letzte Chance, musste sich nach starkem Kampf aber einem überlegenen Gegner geschlagen geben. Wie ernst die Gastgeber die Partie nahmen, zeigte unter anderem, dass BTB einige Oberligaspieler im Kader aufbot. „Es war ein tolles Spiel, mit guten Schiedsrichtern und für die Zuschauer sicherlich sehr gut anzusehen“, urteilte Heppe nach der Partie. Die Oberberger fanden zunächst den besseren Draht zum Spielgeschehen und legten zum 2:5 vor, ehe sich ein wahrhafter Abnutzungskampf entwickelte.


Aachen bewies mehrfach, warum es die beste Defensive der Liga stellt, aber auch die lauffreudigen Gäste standen dem in nichts nach. Bis zum 10:9 (26.) blieb es offen, ehe BTB mit einigen Gegenstößen noch Nadelstiche setzen konnte. Nach dem Seitenwechsel kam die Spielgemeinschaft zwar schnell auf 13:12 heran, ließ aber nun mehrfach die Chance auf den Ausgleich liegen. „Das war ein psychischer Knackpunkt“, analysierte Heppe diese Phase. Aachen zog erneut zum 19:15 (47.) davon und war auch in den Schlussminuten kaum noch zu knacken. Nachdem beim 20:17 (53.) auch noch zwei Siebenmeter ungenutzt blieben, war der Gästewillen gebrochen. „Der Kampf stimmte, unsere Angriffsleistung war dagegen nicht gut genug“, hakt Heppe den Aufstieg nun endgültig ab. „Es war schon vor diesem Spiel schwierig. Jetzt ist es quasi unmöglich“, rechnet er nicht damit, dass die Kaiserstädter noch Punkte abgeben werden.


Oberbantenberg/Niederseßmar: Robin Ziegler (10/4), Nils Schwabroh, Lukas Sievers, Alex Zurek (je 2), Thomas Wieschalla, Max Riegert, Sebastian Deilmann, Luca Schrabe (je 1).




TuS Niederpleis – HSG Marienheide/Müllenbach 24:20 (12:10).


Kleinigkeiten waren es am Ende, die den Unterschied ausmachten. „Wir waren auf keinen Fall vier Tore schlechter“, fiel die Niederlage für Dirk Schuldt deutlich zu hoch aus. Spielerisch war der HSG-Coach zwar recht angetan von seinem Team: „Das war für unsere Verhältnisse richtig guter Handball und ein Schritt nach vorn.“ Doch Zeitstrafen und eine abermals miserable Chancenausbeute brachen den Oberbergern trotzdem das Genick. Über 25 Minuten entwickelte sich ein völlig ausgeglichenes Spiel, das erst durch Zeitstrafen gegen die HSG kurz vor der Pause ein wenig in Richtung der Gastgeber kippte.


Nach der Pause kassierte Marc Hochsattel zudem schnell seine zweite Zeitstrafe und auch Leon Hagen und Sven Höttgen fielen nach ungeahndeten Fouls verletzt aus, davon ließen sich die Gäste aber keineswegs einschüchtern. Bis zur 50. Minute blieb es ein Duell auf Messers Schneide, ehe einige unglückliche Pfiffe der sonst guten Schiedsrichter Niederpleis erneut die Möglichkeit gaben, sich abzusetzen. Die offene Manndeckung in den Schlussminuten sorgte zwar für Ballgewinne, „aber die Tempogegenstöße haben wir kläglich liegen lassen“, ärgerte sich Schuldt über den Chancenwucher, der am Ende Zünglein an der Waage war. „Das ist auch der Punkt, wo wir unsere Entwicklung weiter ansetzen müssen“, so der Coach abschließend.


Marienheide/Müllenbach: Lutz Lichtinghagen (8/4), Marc Hochsattel (5), Philippe Ginczek (4), Maurice Ginczek (2), Sven Höttgen (1).
  


Stolberger SV – SSV Nümbrecht II 37:18 (18:9).


Nichts zu holen gab es für die Nümbrechter Reserve beim Spitzenreiter aus Stolberg. „Das ist einfach das Topteam der Liga. Da wird jeder Fehler bestraft“, hatte Daniel Funk sich im Vorfeld der Partie bereits nur geringe Chancen ausgerechnet. Die Oberberger reisten zwar mit ungewohnt vollem Kader an, standen aber von Anfang an auf verlorenem Posten. Bis zum 5:5 (10.) beschönigte das Ergebnis noch einiges, danach übernahmen die Hausherren das Geschehen und hatten zur Pause für klare Verhältnisse gesorgt. Einziger Aufreger der ebenso einseitigen zweiten Hälfte war die blaue Karte gegen Stolbergs Joshua Frauenrath, der Tobias Mlynczak beleidigte, nachdem dieser ihn unabsichtlich im Genitalbereich getroffen hatte. „Mit der Niederlage kann ich leben, mit der völlig arroganten Schiedsrichterleistung dagegen weniger. Nicht nur weil Stolberg und Schiedsrichter in schwarz aufliefen, hatten wir stets das Gefühl gegen Neun zu spielen“, haderte Funk abschließend.
  
Nümbrecht: Dominik Donath (6), Lucas Söntgerath (4), Markus Schwemke, Michael Nawotke, Tobias Mlynczak (je 2), Marcel Miebach, Marvin Meinhold (je 1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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