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Kein Derby zum Zunge schnalzen

pn; 4. Mar 2018, 02:45 Uhr
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Kein Derby zum Zunge schnalzen

pn; 4. Mar 2018, 02:45 Uhr
Oberberg - Derschlag dominiert den CVJM und schaltet früh in den Verwaltungsmodus - Strombach macht nach der Pause kurzen Prozess - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von 'Sportsbar Lutter'.
CVJM Oberwiehl – TuS Derschlag 22:29 (10:16).


Kein Derby für die Geschichtsbücher war das Duell zwischen dem CVJM Oberwiehl und dem TuS Derschlag. „Dafür waren unsere ersten 20 Minuten einfach zu unteririsch“, resümierte Oberwiehls Coach Florian König einen eher gebrauchten Abend. Die Hausherren agierten offensiv völlig harmlos, leisteten sich Fehler am Fließband und fanden auch in der Defensive kaum Zugriff, nachdem mit Jan Sonka noch ein zusätzlicher Innenblockspieler kurzfristig ausfiel. Derschlag hatte wenig Mühe, den Vorsprung schnell auf 9:2 auszubauen. „Danach hatten wir das Spiel im Kopf gewonnen und sind in den Verwaltungsmodus gegangen“, konnte TuS-Trainer Ralph Weinheimer damit aber gut leben.




Während die Gäste zwei Gänge zurückschalten, traten die Südkreisler ein wenig selbstbewusster auf und hatten in der von den Rischikov-Brüdern nun besser organisierten Deckung erste Erfolgserlebnisse. Sinnbild einer insgesamt schwachen ersten CVJM-Hälfte blieb allerdings ein Wurf über das leere Derschlager Gehäuse, nachdem Axel Sierau vergeblich versucht hatte, einen Ball abzufangen. Auch nach dem Seitenwechsel sollte sich die Partie nicht zum Gaumenschmaus entwickeln.


Derschlag agierte weiter mit angezogener Handbremse, haderte dafür umso häufiger mit den nicht immer nachvollziehbaren Schiedsrichterentscheidungen, während Oberwiehl hiervon zwar profitierte, aber auch trotz der starken Paraden von Christopher Koch nicht näher als auf drei Treffer beim 19:22 (50.) heranrobbte. „Am Ende hat die Routine den Unterschied ausgemacht. Als wir die Chance hatten zu verkürzen, haben wir wieder zu viele Fehler gemacht“, sprach König von einer verdienten Niederlage. Weinheimer wollte auf der anderen Seite nach dem bestenfalls soliden Auftritt seiner Mannschaft kein Haar in der Suppe suchen: „Am Ende zählt nur der Derbysieg und für mich noch viel wichtiger, nur 22 Gegentore. Das hatten wir diese Saison ja auch noch nicht so häufig.“


Oberwiehl: folgen.


Derschlag: Tim Hilger (12/7), Petar Cutura (4), Shawn Pauly, Thorben Schneider (je 3), Norman Krause, Lennart Mentges, Vladislav Vesselinov (je 2), Timo Bay (1).




HSV Bocklemünd – TV Strombach 21:32 (15:16).


„Es war angenehm, mal einen entspannten Abend auf meiner Bank verbringen zu können“, genoss Strombachs Coach Michiel Lochtenbergh den Auftritt seiner Equipe. Als Spaziergang entpuppte sich die Partie zunächst aber keineswegs. Bocklemünd setzte konsequent auf den siebten Feldspieler und wechselten für jeden Angriff seinen Torhüter aus. „Darauf mussten wir uns zunächst einmal einstellen“, analysierte der Holländer. Die Gäste legten zwar zügig zum 2:5 (6.) vor, konnten sich in der Folge bis zum 10:13 (21.) aber nicht weiter absetzen. Vielmehr gelang dem HSV noch der 15:15-Ausgleich, den Florin Panske mit dem Pausenpfiff aber noch einmal konterte.


Nach dem Seitenwechsel ließ Carsten Jacoby zwar den neuerlichen Ausgleich folgen, damit hatten die Kölner ihr Pulver aber auch verschossen. Lochtenbergh freute sich besonders darüber, dass der Strombacher Matchplan damit völlig aufging. „Unser Gegner war knapp besetzt, so dass es unser Ziel war, das Tempo hinten raus anziehen zu können“, erklärte der Ex-Profi. Die Gastgeber agierten durch den zusätzlichen Feldspieler zwar stets in Überzahl, konnten damit ihre hohe Fehlerquote aber keineswegs kaschieren. Über 16:22 (42.) und 18:26 (49.) spielten die Oberberger dagegen ihren Stiefel souverän herunter und konnten munter durchwechseln. Ein Sonderlob verdiente sich Richard Meinicke. Der Torhüter glänzte nicht nur durch seine Paraden, sondern auch mit drei Tore ins das leere Gehäuse des Gegners.


Strombach: Julian Meyer (9), Alexander Arnold (4), Christopher Suhr, Richard Meinicke (je 3), Harry Roth (3/1), Nico Blech, Malte Meinhardt, Florian Pankse, Markus Meister, Sean Borgard (je 2).

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