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'Historischer Beschluss' erwies sich als richtig

fj; 2. Mar 2018, 10:30 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Feierstunde im Heimatmuseum.
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'Historischer Beschluss' erwies sich als richtig

fj; 2. Mar 2018, 10:30 Uhr
Bergneustadt – Vor zehn Jahren übergab die Stadt Bergneustadt den Betrieb ihrer Schulen an den privaten Partner VINCI, weil der eigene Haushalt kaum Möglichkeiten für Sanierungen bot.
Wer vor über zehn Jahren die Hauptschule in Bergneustadt besuchte, kann sich noch an Feuerwehrleute erinnern, die in den Pausen über die Flure patrouillierten, um den Brandschutz sicher zu stellen. Ehemalige Schüler des Wüllenweber-Gymnasiums wissen noch von Eimern zu erzählen, die in der Sporthalle standen, um das von der Decke tropfende Wasser aufzufangen. In ähnlich desolaten Zuständen befanden sich fast alle Bergneustädter Schulen, als der Rat am 9. Januar 2008 einen Beschluss fasste, den der damalige Bürgermeister Gerhard Halbe als „historische Entscheidung“ bezeichnete: Der Betrieb aller (damals) sieben Bergneustädter Schulen wurde für die Dauer von 25 Jahren an den privaten Partner SKE Facility Management aus Mannheim übertragen, um den Sanierungsstau trotz klammer Kassen in den Griff zu bekommen.


[VINCI-Geschäftsführer Bernard Jean (li.) und Bergneustadts Bürgermeister Wilfried Holberg.]

Zehn Jahre später heißt der Bergneustädter Bürgermeister Wilfried Holberg und aus SKE Facility wurde die Firma VINCI. Und noch mehr hat sich getan: Alle Bergneustädter Schulen samt der Nebengebäude sowie Sport- und Turnhallen wurden saniert und die Stadt kann heute eine Schulinfrastruktur mit hohem Niveau ihr Eigen nennen. Dieser Erfolg sowie das zehnjährige Bestehen der Partnerschaft wurden gestern mit einer Feierstunde im Heimatmuseum gefeiert. Mit Vorher-Nachher-Bildern demonstrierte Michael Kneppel, Leiter Betrieb VINCI, die Verwandlung der Schulen in dieser Zeit.



„Bergneustadt war damals neben Offenbach die einzige Kommune in Deutschland, die ein solch weitreichendes Public Private Partnership-Projekt eingegangen ist. Das war eine mutige Entscheidung, die sich als die richtige erwiesen hat“, lobte Holberg. Das Gesamtauftragsvolumen des Projektes belief sich auf 88,8 Millionen Euro, davon 26,3 Millionen Euro anfängliche Bau- und Sanierungskosten sowie 62,5 Millionen Euro Betriebs- und Finanzierungsleistungen.


[Über jeweils 1.500 € konnten sich die Grundschulen Wiedenest und Hackenberg, die Sonnenschule, die Hauptschule, die Realschule und das Wüllenweber-Gymnasium freuen.]

„Dieser Vertragsabschluss bot für die Stadt nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch Sicherheit“, erklärte der Bürgermeister – insbesondere weil der Vertragsabschluss Raum für flexible Entscheidungen und Entwicklungen bot. „Das ist bei einem Vertrag mit 25 Jahren besonders wichtig“, so VINCI-Geschäftsführer Bernard Jean, der beispielsweise an die Zusammenlegung der Katholischen- und der Gemeinschaftsgrundschule zur Sonnenschule erinnerte. Mit einem Scheck über jeweils 1.500 € für jede der Bergneustädter Schulen bedankte sich Jean für die Zusammenarbeit – und hoffte auf weitere erfolgreiche und gemeinsame Jahre.


[2008: Die Partner um den damaligen Bürgermeister Gerhard Halbe (Mitte) unterzeichneten den umfassenden Vertrag, wenig später begannen die Sanierungsarbeiten.]
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