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Alle Sicherheitshürden erfolgreich überwunden

ls; 7. Feb 2018, 16:00 Uhr
Bilder:Michael Gauger --- Der Karnevalszug in Engelskirchen ist seit einigen Jahren von den Behörden als 'Großereignis' eingestuft worden - Viele Sicherheitsvorschriften gibt es deshalb von den Veranstaltern zu beachten.
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Alle Sicherheitshürden erfolgreich überwunden

ls; 7. Feb 2018, 16:00 Uhr
Oberberg - Im Kreis ist man für die bevorstehenden Karnevalstage bestens vorbereitet - Behörden und Veranstalter geben grünes Licht für die jecke Zeit.
Von Leif Schmittgen

In den vergangenen Jahren sind die Sicherheitsvorschriften zu den "heißen" Karnevalstagen erheblich verschärft worden. Dennoch sind die oberbergischen Karnevalsvereine bestens gewappnet für die jecke Zeit. Rund 20.000 Besucher werden zum Beispiel zu Oberbergs größtem Karnevalszug in Engelskirchen erwartet. Und nicht nur zahlenmäßig spielt das Wort „Groߓ eine entscheidende Bedeutung bei den Organisatoren der KG Närrische Oberberger. Denn der geplante Umzug ist auch in rechtlicher Hinsicht ein „Großereignis": „Deswegen hat sich für uns in den vergangenen Jahren einiges erschwert“, sagt Senatspräsident Reinhold Müller vom Vorstand der KG. Nicht nur, dass für den Zug eine Vollsperrung aller umliegenden Straßen erfolgen muss: Die Engelskirchener sind auch verpflichtet, für genügend Sicherheit während des eigentlichen Umzugs zu sorgen. „Bei uns werden in diesem Jahr 180 Wagenengel im Einsatz sein, die dafür sorgen, dass niemand unter die Räder kommt“, so Müller. Früher sei nur ein Bruchteil an Personal nötig gewesen, um für die Sicherheit der Teilnehmer zu sorgen.

[Reinhold Müller von der Karnevalsgesellschaft "Närrische Oberberger" freut sich, dass alle Genehmigungen für die kommenden Karnevalstage erteilt wurden.]

Diese „Manpower“ kann keine Karnevalsgesellschaft aus den eigenen Reihen zur Verfügung stellen. „Deshalb muss jede Gruppe ihre Wagenengel selbst stellen“, weiß Müller. Diese müssten dann per Unterschrift versichern, dass sie während des Einsatzes keinen Alkohol konsumieren und  sich einer Einweisung unterzogen haben. Bereits in den vergangenen Jahren wurden die Sicherheitsanforderungen zum teil drastisch verschärft. Egon Prinz -  der seit 25 Jahren für die Genehmigungsverfahren bei den Närrischen Oberbergern zuständig ist – freut sich trotz der behördlichen Verordnungen, dass alle zuständigen Stellen grünes Licht für die kommenden Tage gegeben haben. „Beim Kinderzug am Sonntag haben wir in diesem Jahr zusätzliche Sperren an den Seitenstraßen einrichten müssen“, erzählt er von der einzigen Auflage, die dieses Jahr neu hinzugekommen sei.


Mit allen Beteiligten des zu erstellenden Sicherheitskonzeptes arbeite man schon lange gut zusammen. Unter anderem Vertreter der OVAG, Bahn, Ordnungsbehörden, Mitarbeiter der Kommune, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste hätten sich bereits im November 2017 zusammengesetzt, um aus den Erfahrungen der Vergangenheit ein Sicherheitskonzept für 2018 zu erarbeiten. Letzteres wird dann unter anderem von den Gesprächsbeteiligten zur jeweiligen Genehmigung eingereicht.

Grünes Licht, nicht nur für Engelskirchen, sondern für den gesamten Oberbergischen Kreis gibt derweil der Leiter des Straßenverkehrsamtes in Gummersbach, Ulrich Stahl, für alle Veranstaltungen: „Alle haben wie gewohnt gut zusammengearbeitet“, berichtet er. Während der Karnevalszüge seien Mitarbeiter der Straßenverkehrsbehörde unterwegs, um zu prüfen, ob alle eingereichten Unterlagen mit den Gegebenheiten vor Ort übereinstimmten. „Dabei werden zum Beispiel die Fahrzeugscheine überprüft oder die Sicherheit der Aufbauten der Anhänger kontrolliert“, sagt Stahl.

Auch die Oberbergische Polizei scheint bestens gerüstet für die kommenden Tage. „Wir haben – wie in jedem Jahr - zusätzliche Kräfte von der Bereitschaftspolizei und der Alarmhundertschaft geordert“, berichtet Monika Treutler von der Pressestelle der Polizei. Bei allen Veranstaltungen wolle man verstärkt Präsenz zeigen. Das sei laut Treutler nicht etwa als Abschreckung zum Feiern gedacht, sondern um den Bürgern ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Bei besonders stark frequentierten Veranstaltungen – wie unter anderem eben beim Umzug in Engelskirchen – werde man durch Studenten des letzten Ausbildungsjahrgangs der Polizeischule in Brühl weitere Unterstützung erhalten. Eine Zusammenarbeit mit der Bundespolizei, die unter anderem für die Sicherung der Bahnübergänge zuständig ist, sei dabei selbstverständlich. Zudem profitiere man personell von der neu eingeführten Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei und Ordnungsämtern der Kommunen, denn diese Kollegen würden die Polizei zusätzlich in vielen Bereichen während Karneval unterstützen.


Auch das Thema Verkehrsüberwachung spielt bei den Beamten in den kommenden Tagen eine größere Rolle als sonst: „Die Alkoholkontrollen bei Autofahrern werden verstärkt“, meint die Polizeisprecherin. Aber auch bei den "Piloten" der Zugfahrzeuge mahnt sie zur Obacht: Zum einen wegen möglichen Alkoholgenusses am Steuer. „Die Wagen sind außerhalb der Veranstaltungen nicht zur Personenbeförderung zugelassen“, mahnt die Polizistin, dass sich die Teilnehmer außerhalb des jeweiligen Veranstaltungsgeländes an die Straßenverkehrsordnung zu halten hätten und bei Nichtbeachtung auch mit Ordnungs- oder Bußgeldern zu rechnen sei. Oft sinke bei Alkoholgenuss auch die Hemmschwelle bei vielen Feiernden: „Auch deswegen zeigen wir Präsenz und wollen mögliche Konflikte bereits frühzeitig verhindern."
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