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Spitzenspiel-Spektakel mit 77 Toren

pn; 4. Feb 2018, 20:54 Uhr
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Spitzenspiel-Spektakel mit 77 Toren

pn; 4. Feb 2018, 20:54 Uhr
Oberberg - Oberbantenberg erzielt beim Verfolgerduell in Köln 40 Tore - Oberwiehl deklassiert chancenlose HSG Marienheide/Müllenbach - Nümbrecht II und TVS II holen wichtige Punkte imAbstiegskampf (AKTUALISIERT).
CVJM Oberwiehl II – HSG Marienheide/Müllenbach 39:22 (18:11).


Leise Hoffnungen im Abstiegskampf hatte sich die HSG Marienheide/Müllenbach nach dem Überraschungscoup über Übach-Palenberg zum Rückrundenauftakt gemacht. Die Oberwiehler Reserve trampelte das leicht aufkeimende Pflänzchen aber gnadenlos nieder. „Es gab keinen Zeitpunkt, an dem man zweifeln musste, dass wir dieses Spiel gewinnen werden“, meinte Oberwiehls Co-Trainer Jens Frey. Dem konnte der arg gescholtene HSG-Trainer Dirk Schuldt nichts entgegensetzen. „Das war teilweise einfach nur zum Schämen. Nach der guten Leistung letzte Woche haben einige Spieler gezeigt, dass sie scheinbar doch nichts in dieser Liga verloren haben“, vermisste er jeglichen Kampfgeist. Sein Team sei auf jeder Position schlechter besetzt gewesen und konnte zudem erneut die hauseigenen Verletzungsprobleme nicht kompensieren.


Zwar ging die HSG noch mit 3:1 (6.) in Führung, doch nachdem Oberwiehl Tempo zum 9:5 (17.) aufnahm, war der CVJM-Zug nicht mehr zu stoppen. „Wenn wir den Ball vier Mal in Folge mit Geschwindigkeit gespielt haben, gab es riesige Lücken in ihrer Defensive“, sah Frey eine Vielzahl an Siebenmetern und Zeitstrafen. Bitter wurde es nach dem Seitenwechsel, nachdem sich die Gäste mit Ausnahme von Marcel Meyer in ihr Schicksal ergaben. Über 24:13 (36.) und 34:20 (51.) war der Sieg lediglich eine Frage der Höhe. „Mit dieser Truppe müsste Oberwiehl eigentlich die Aufstiegsränge angreifen. Bei uns fehlte es dagegen an Kampfgeist, Moral und Stolz“, verließ Schuldt die Halle nach dem Abpfiff auf dem schnellstmöglichen Weg.


Oberwiehl: Jan Bluhm (9/5), Jens Frey (6), Johannes Schneevogt, Philipp Keusgen (je 5), Henrik Berndt (4), Jens Barf (3), Niklas Marenbach, Daniel Rischikov (je 2), Fynn Bastian, Lennart Frielingsdorf, Phil Nückel (je 1).


Marienheide/Müllenbach: Marcel Meyer (7), Maurice Ginczek (4), Philipe Ginczek, Thomas Grote (je 3), Lutz Lichtinghagen (2), Johannes Theunissen, Arian Bahrs, Leon Hagen (je 1).




Polizei SV Köln – HSG Oberbantenberg/Niederseßmar 37:40 (19:19).


Nichts für schwache Nerven war das Spitzenspiel im Verfolgerduell zwischen dem Verbandsligaabsteiger aus Köln und der oberbergischen Spielgemeinschaft. „Ich hätte mir gewünscht, meine Jungs hätten, dem Alter ihres Trainers entsprechend, ein wenig ruhiger gespielt“, musste Dirk Heppe nach dem Spiel erst einmal tief durchatmen. Denn die 60 Minuten waren an Tempo kaum zu überbieten. Köln zog seinen gewohnten Run and Gun Handball auf, dem die Oberberger aber auch in keiner Weise nachstehen wollten. „Das war ein Wahnsinns Spiel, in dem es hin und her ging“, urteilte Heppe. Die Gastgeber überraschten dabei zunächst mit ihrer taktischen Maßnahme, einer 4+2-Deckung gegen die linke Angriffsseite der HSG. Davon ließen sich die Gäste zwar nicht aus der Ruhe bringen, allerdings funktioniert beim Tabellendritten defensiv dafür umso weniger.


„Da haben wir lange Zeit keinen Zugriff bekommen“, rannte Heppes Team einem 6:7- (10.) und 11:14-Rückstand (18.) hinterher. Selbst das zwischenzeitliche 15:15 (23.) und der ausgeglichene Halbzeitstand änderte an den Kräfteverhältnissen wenig. Beim 23:20 (37.) hatten die Hausherren erneut Oberwasser, ehe Heppe beim 25:23 (42.) ein goldenes Händchen bewies. Alexander Orth kam für den keinesfalls schlecht haltenden Marin Herold ins HSG-Gehäuse und sollte zum entscheidenden Mann werden. „Ich hatte einfach so ein Bauchgefühl“, meinte Heppe. Nach dem 29:29 (45.) bauten die Domstädter immer mehr ab, während Oberbantenberg, angeführt vom überragenden Marcel Baier, das Spiel nun drehte. Über 31:36 (52.) und 35:39 (57.) geriet der immens wichtige Auswärtserfolg nicht mehr in Gefahr. „Das hatten sich die Jungs auch verdient“, so der HSG-Coach abschließend, der zudem noch das starke Comeback von Manuel Kreter hervorhob.


Oberbantenberg: Marcel Baier (10), Robin Ziegler (6/2), Manuel Kreter, Nils Schwabroh (je 5), Alex Zurek, Sebastian Deilmann, Max RIegert (je 3), Luca Schrabe, Dag Dissmann (je 2), Julian Klein (1).


SC Fortuna Köln II – SSV Nümbrecht II 21:25 (9:12).


Drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Soviel Luft hatte die Nümbrechter Reserve schon lange nicht mehr. Trainer Daniel Funk weiß aber, dass die bislang zwölf geholten Punkte längst noch nicht reichen werden im Abstiegskampf. Umso wichtiger war der Erfolg beim direkten Konkurrenten aus der Kölner Südstadt. Zunächst sah es danach aber auch nicht aus. Die 6:0-Defensive der Fortuna erwies sich anfangs als Buch mit sieben Siegeln und auch das eigene Umschaltspiel funktioniert mehr gemächlich, denn schnell. Nach dem 6:3 nahm Funk bereits seine erste Auszeit, musste aber bis zum 9:7 (22.) warten, ehe seine Spieler endlich seine Anweisungen umsetzten. Nach dem Seitenwechsel machten die Oberberger dagegen kurzen Prozess. Über 12:18 und 17:21 geriet der Erfolg nicht mehr in Gefahr. „Wir haben sie stets auf Distanz gehalten, hob Funk aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung Manuel Seinsche, Dominik Donath sowie den defensivstarken Rene Nitschmann hervor.


Nümbrecht: Dominik Donath (10), Lucas Söntgerath (5), Markus Schwemke (3/2), Marvin Meinhold, Tobias Mlynczak (je 2), Benedikt Opitz, Rene Nitschmann, Marcel Miebach (je 1).


TV Strombach II – Weidener TV II 31:28 (13:12).


Auch die Strombacher Reserve machte einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt. Gegen den direkten Konkurrenten aus Weiden feierten die Oberberger einen überlebenswichtigen Sieg. Das Team von Tobias Wohlfromm begann zwar stark, musste nach dem 7:5 (14.) aber umstellen, nachdem Fynn Schürmann bereits zum zweiten auf die Strafbank geschickt worden war. Den Spielfluss störte das aber kaum. Beim 12:7 (23.) hatte Sean Borgard mit einem Doppelschlag das nächste Statement gesetzt. „Danach haben wir leider ihren Torhüter warm geworfen und es zudem geschafft, selbst Aufsetzter über das Tor zu werfen“, haderte Wohlfromm mit der Chancenverwertung seiner Spieler.


Nach dem Seitenwechsel war es erneut Borgard, der den Unterschied ausmachte und die Hausherren mit 20:17 (40.) in Front brachte. Zeitstrafen sorgten aber erneut dafür, dass Weiden im Spiel blieb. Über 24:25 (48.) und 28:27 (56.) blieb es lange Zeit spannend. In den Schlussminuten eroberte Strombach aber zwei wichtige Bälle und fuhr einen nicht unverdienten Sieg ein. „Das war ein toller Kampf der Jungs“, will Wohlfromm in zwei Wochen im Derby in Marienheide unbedingt nachlegen.


Strombach: Malte Meinhardt (12/6), Sean Borgard (8), Marcel Neese (4), Jan Höfer (3), Michel Töpfer (2), Fynn Schürmann, Lukas Altjohann (je 1).
  
Ergebnisse und Tabelle
  
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