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Wupperverband sieht sich auf gutem Weg

Red; 24. Jan 2018, 15:43 Uhr
Bild: Wupperverband ---Eine naturnahe Flussstruktur so oft wie möglich umzusetzen, ist das Ziel des Wupperverbandes.
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Wupperverband sieht sich auf gutem Weg

Red; 24. Jan 2018, 15:43 Uhr
Oberberg – Intensive Zusammenarbeit mit Kommunen – Zahlreiche Renaturierungsmaßnahmen – Talsperren gut gefüllt.
Einen nassen Start ins Jahr mit viel Zufluss zu den Talsperren aber ohne kritische Pegelstände im Wuppergebiet – dies wertete der Wupperverband bei seinem Jahresauftakt-Gespräch als einen guten Einstieg in das Jahr 2018. Die hohen Zuflüsse zu den Talsperren in den vergangenen Monaten hätten vor allem bei den Trinkwassertalsperren zu einer sehr guten Ausgangslage beim Wasservorrat geführt. Die Hauptsperre der Großen Dhünn-Talsperre (Fassungsvermögen insgesamt 72 Millionen Kubikmeter) sei derzeit zu 88 Prozent gefüllt, so gut, wie zuletzt im Januar 2011.

Auch angesichts dieser guten Ausgangslage blieben die Auswirkungen von klimatischen Veränderungen auf das Talsperrenmanagement und die Versorgungssicherheit für den Wupperverband wichtige Zukunftsthemen, ist der Wupperverband überzeugt. Talsperrenbetreiber, Wasserversorger, Behörden und letztlich auch Nutzer müssen aus Sicht des Wupperverbandes überlegen, wie man sich für die Zukunft rüsten und gemeinsam an den Systemen –Talsperren, Wasserwerke und weitere Rohwasserquellen – arbeiten könne.

 „Wir sind gemeinsam mit unseren Mitgliedern bei der Entwicklung der Wupper und ihrer Nebenbäche schon gut vorangekommen und können Erfolge vorweisen“, stellten Verbandsratsvorsitzende Claudia Fischer, Vorstand Georg Wulf und Dr. Volker Erbe, Geschäftsbereichsleiter Technik und Flussgebietsmanagement, fest. Aus Sicht des Wupperverbandes sei aber auch klar, dass die Entwicklungsprogramme der EU-Wasserrahmenrichtlinie über den Zeitraum 2027 hinau geführt werden müssten. Bis zu diesem Zeitpunkt sei das große Pensum an Aufgaben, um die Gewässer in einen natürlichen Zustand zu entwickeln, nicht realistisch zu leisten. Ein weiteres Thema sei der Umgang mit Spurenstoffen, etwa Rückständen aus Arzneimitteln, Chemikalien, die auf verschiedenen Wegen in die Flüsse gelangen können.


Die Aufgaben der Wasserwirtschaft böten viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Der Wupperverband könne mit seinem Know-how auch die Arbeit seiner kommunalen Mitglieder unterstützen, hieß es. Seit Sommer 2017 hätten Wupper- und Aggerverband auf Wunsch der Gemeinde Marienheide die Kanalbetriebsführung der Gemeinde übernommen. Die Stadt Radevormwald habe den Wupperverband gebeten, die Gewässerunterhaltung auch in dem Teil ihres Stadtgebiets zu übernehmen, das nicht im Wuppergebiet liegt.

Dem Ziel eines natürlichen Flusses kämen der Wupperverband und seine kommunalen und industriellen Mitglieder in 2018 gemeinsam ein großes Stück näher. Gleich zum Jahresbeginn habe der Verband zwei Projekte im Bereich Obere Wupper gestartet. Damit bisher durch das Wehr Wipperhof getrennte Wupperbereiche verbunden werden und Fische und Kleinlebewesen künftig flussauf- und –abwärts schwimmen könnten, entferne der Verband eine Hälfte des Wehres. Die andere Hälfte bleibe als Bodendenkmal erhalten. Am Fürweger Bach zwischen Hückeswagen und Wipperfürth entferne man in Kooperation mit dem Oberbergischen Kreis eine Teichanlage, somit werde der Bach ökologisch entwickelt.

In seinen elf Kläranlagen wolle man einige Projekte zur Optimierung von Verfahrenstechnik, Steuerung und Energieoptimierung umsetzen. In diesem Jahr würden zwei Projekte abgeschlossen. Die Kläranlage Marienheide werde umgebaut. Durch eine Verfahrensumstellung auf der Anlage sei diese nun auch Erzeuger von Strom und Wärme. Letzte Restarbeiten sollten im Frühjahr erfolgen, hieß es seitens des Wupperverbandes.

Der Beitragsbedarf für die großen Geschäftsbereiche des Wupperverbandes bleibe erneut konstant auf Vorjahresniveau, so der Verband weiter.  
  
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