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20.000 Kubikmeter Holz fielen Sturmtief zum Opfer

nh; 12. Jan 2018, 15:55 Uhr
Bilder: Kay Boenig --- Wintersturm 'Burglind' warf in den oberbergischen Wäldern zahlreiche Bäume um.
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20.000 Kubikmeter Holz fielen Sturmtief zum Opfer

nh; 12. Jan 2018, 15:55 Uhr
Oberberg - Wintersturm „Burglind“ hat mehr Bäume umgeworfen, als zunächst angenommen - Konzentration des Windbruchs in einer kleinen Schneise zwischen Engelskirchen, Gummersbach und Bergneustadt.
Von Nils Hühn

Vor neun Tagen fegte Wintersturm „Burglind“ über Europa hinweg und richtete versicherte Schäden zwischen 1,1 und 1,6 Milliarden Euro an, teilten die Experten vom Fachdienst AIR Worldwide mit. Im Oberbergischen Kreis wütete das Orkantief vornehmlich in Wäldern. „Es gab eine relativ kleine Schneise von Bergisch Gladbach über Overath, Engelskirchen, Gummersbach bis Bergneustadt“, erklärte Kay Boenig, Leiter des Regionalforstamtes Bergisches Land.



Im Gegensatz zu anderen Stürmen gab es keine flächendeckenden Baumwürfe, bei denen die Bäume wie Mikado-Stäbe umfielen. Viel mehr gab es einzelne Nester, bei denen die Bäume brachen und in alle Richtungen stürzten. „Es muss starke Wechselwinde gegeben haben“, vermutet Boenig. Im Regionalforstamt hat man ausgerechnet, dass 20.000 Kubikmeter Holz dem Orkantief zum Opfer fielen, was rund ein Sechstel des Jahres-Einschlags ausmache. „Es gibt genügend Abnehmer für das Holz. Ein Preissturz ist durch diese Mengen nicht zu erwarten“, so der Experte weiter.


Dennoch kann der wirtschaftliche Schaden für Waldbesitzer hoch sein, „da das Bruchholz minderwertigere Ware ist “, erklärt Boenig, da es nur noch für die Industrie, beispielsweise zur Herstellung von Spanplatten, geeignet sei. Wer eine Waldparzelle für den eigenen Brennholzbedarf hat, ist wirtschaftlich nicht betroffen. „Diese Gruppe bildet aber mittlerweile die Ausnahme“, weiß der Forstamtsleiter. In den kommenden Wochen werden die Aufräumarbeiten die Unternehmen und Förster auf Trab halten.



„Eine mögliche Folge könnte Borkenkäferbefall sein“, müssen laut Boenig vor allem die größeren Windbruch-Nester schnellstens beseitigt werden, um dem Schädling keine Brutstätte zu hinterlassen. Ansonsten rät Boenig: „Ruhe bewahren!“ Denn Bäume, die noch mit dem Boden verbunden sind, müssen nicht sofort beseitigt werden. Eine genaue Planung und Abstimmung sei wichtiger.
  
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