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Drittligist stürzt den Titelverteidiger

jlo; 7. Jan 2018, 22:25 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung, Oliver Müller (6) --- Der SV Meppen (weiße Trikots) setzte sich im Finale gegen Duisburg durch.
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Drittligist stürzt den Titelverteidiger

jlo; 7. Jan 2018, 22:25 Uhr
Gummersbach - MSV Duisburg verliert das Finale beim Schauinsland Reisen Cup 2018 gegen den SV Meppen knapp mit 5:6 im Neunmeterschießen - Bergisches Schiri-Trio leitete die Spiele (AKTUALISIERT).
Bereits zum fünften Mal hatte Veranstalter Markus Krampe Schauinsland Reisen Cup organisiert. Und die Gummersbacher SCHWALBE arena war wieder ausgezeichnet gefüllt. Gut 4.000 Zuschauer bedeuteten erneut ein volles Haus. Aus der 2. Bundesliga hatten die beiden Traditionsvereine Arminia Bielefeld und MSV Duisburg ihre Teams auf die überdachte Kunstwiese entsandt. Aus der 3. Liga waren die Clubs von Fortuna Köln und dem SV Meppen zu Gast. Der Westfalen-Oberligist 1. FC Kaan-Marienborn sowie die SpVg. Olpe (Westfalenliga) machten das Turnier zu einer runden Veranstaltung.


[Marius Kleinsorge (re.) sicherte sich die Torjägerkanone.]

In der Vorrunde der Gruppe A gab Olpe erstmals seine Visitenkarte ab. Das Team von Trainer Marek Lesniak verkaufte sich im ersten Aufeinandertreffen mit dem Zweitliga-Vertreter und Titelverteidiger MSV Duisburg teuer. Beim 4:5 fing man sich den entscheidenden Treffer erst zehn Sekunden vor dem Ende. Zuvor hatte der Ex-Wiehler Jona Stöcker eine fulminante Aufholjagd der Olper, die mit 0:3 und 1:4 in Hintertreffen lagen, eingeleitet - belohnt mit dem 4:4-Ausgleich.  In der zweiten Partie war beim 1:3 gegen den SV Meppen die Luft etwas raus. Zum Abschluss bezwang Meppen die Zebras mit 4:3. Der entscheidende Treffer fiel erst in der allerletzten Sekunde.


In der Gruppe B zog Drittligist Fortuna Köln ungeschlagen ins Halbfinale ein. Bei den Erfolgen gegen Kaan-Marienborn (6:3) und Arminia Bielefeld (3:2) hatte man jeweils die Nase vorn. Der Oberligist 1. FC Kaan-Marienborn zog sich bei seinem zweiten Auftritt in Gummersbach achtbar aus der Affäre. Beim 2:3 gegen den Zweitligisten aus Bielefeld fehlte wie schon im Vorjahr nicht viel zur großen Überraschung. Damals unterlag das Team des Ex-Bröltaler Coaches Thorsten Nehrbauer knapp mit 1:2. Der Gummersbacher André Schilamow erzielte dieses Mal vor heimischer Kulisse den Anschlusstreffer zum 1:2. Beim abschließenden 3:6 gegen die Kölner Fortuna war Kraft weg. 

[Fortuna Köln (gelbe Trikots) siegte in der Vorrunde gegen Bielefeld.]

Im ersten Halbfinale kam es zum Aufeinandertreffen zwischen Meppen und Bielefeld. Während die Arminia lediglich mit ihrer zweiten Garnitur auflief, hatte Meppen alle Drittligakräfte aktiviert. Dies war deutlich zu merken. Beim 5:0 des SV standen die Kicker von der Bielefelder Alm lediglich Spalier. Die erste Garde von Trainer Ilia Gruev hatte am gestrigen Samstag auf dem eigenen Vorbereitungsturnier im Finale mit 0:1 gegen den 1. FC Köln verloren. Im zweiten Semifinale hatten die Zebras aus Duisburg gegen die Südstädter deutlich mehr Probleme. Nach regulärer Spielzeit stand es nach Treffern von Christian Gartner (Duisburg) und Ali Ceylan, sowie Michael Kessel (Köln) 2:2-Unentschieden. Im Neunmeterschießen hatte der Titelverteidiger die besseren Nerven. Kevin Wolze netzte zum entscheidenden 5:4 ein.


[Der Olper Thomas Ziegler (re.) gegen den MSV Duisburg.]

Im Neunmeterschießen um Platz drei setzte sich Fortuna Köln knapp mit 2:1 gegen Bielefeld durch, da bei der Arminia lediglich Nils Teixeira das Runde im Eckigen unterbrachte. Das Endspiel bestritten Meppen und Duisburg. Tugrul Erat und Fabian Schnellhardt hatten für den Vorjahres-Champion eine Zwei-Tore-Führung vorgelegt, aber Haris Hyseni und Jovan Vidovic trafen zum Ausgleich. Somit fiel die Entscheidung auch im Finale vom Punkt aus – mit dem besseren Ende für Meppen. Mit Marius Kleinsorge (5 Treffer) sicherte sich zudem ein Kicker der Emsländer die Torjägerkrone.

Ergebnisse

Gruppe A
SpVg. Olpe – MSV Duisburg 4:5
SpVg. Olpe – SV Meppen 1:3
MSV Duisburg – SV Meppen 3:4

1. SC Meppen 7:4 Tore, 6 Punkte
2. MSV Duisburg 8:8 Tore, 3 Punkte
3. SpVg. Olpe 5:8 Tore, 0 Punkte

Gruppe B
 Arminia Bielefeld – SC Fortuna Köln 2:3
Arminia Bielefeld – 1. FC Kaan-Marienborn 3:2 
 SC Fortuna Köln – 1. FC Kaan-Marienborn 6:3 

1. SC Fortuna Köln 9:5 Tore, 6 Punkte
2.  Arminia Bielefeld 5:5 Tore, 3 Punkte
3. 1. FC Kaan-Marienborn 5:9 Tore, 0 Punkte

Halbfinale
SV Meppen – Arminia Bielefeld 5:0
MSV Duisburg – Fortuna Köln 5:4 nach Neunmeterschießen (2:2)

Neunmeterschießen um Platz drei
Arminia Bielefeld – Fortuna Köln 1:2

Finale
SV Meppen – MSV Duisburg 6:5 nach Neunmeterschießen (2:2)



[André Schilamow versucht seinen Bielefelder Gegenspieler zu stoppen.]

Stimmen zum Turnier

Uwe Koschinat (Trainer Fortuna Köln): „Wir freuen uns sehr, hier dabei zu sein. Wir sind ja auch schon so etwas wie ein Dauergast. Für uns ist das eine gute Gelegenheit, uns Fußballdeutschland zu präsentieren“, so der Übungsleiter, der zudem verkündete, bei den Vertragsverhandlungen mit den Vereinsverantwortlichen der Fortuna kurz vor einem Abschluss zu stehen.


Tribünensplitter

- Etwa 180 Journalisten haben sich für den Schauinsland Reisen Cup 2018 akkreditieren lassen.

- Moderiert wurde das Turnier erneut von Michael Trippel, Stadionsprecher des 1. FC Köln, und Dr. Felix Görner (RTL).


[Das bergische Schiri-Trio Cem Sayilgan, Dominik Jolk und Nico Fuchs (v.li.]

- Der FVM hatte erneut ein erfahrenes Trio an Schiedsrichtern in die Kreisstadt geschickt. Mit Dominik Jolk, Cem Sayilgan und Nico Fuchs stammten erstmals alle Unparteiischen aus dem Fußballkreis Berg. Jolk war bislang bei jeder der fünf Veranstaltungen dabei, Sayilgan und Fuchs feierten ihre Premiere. Fuchs leitete übrigens nicht nur das Finale, sondern auch das Prominentenspiel souverän.

- Die Bonner Saskia Eisenmann und Sohn Connor hatten im Internet ein „meet and greet“ mit Lukas Podolski gewonnen. Neben dem Treffen mit dem Profi gab es noch zwei VIP-Tickets sowie zwei signierte Trikots vom Weltmeister. Als Gegenleistung hatte der achtjährige Connor ein Bild für Poldi gemalt. Aufgeregt war der Jungspund nicht. „Nö, warum denn?“, ging er die Sache locker an.

- 28 Beamte der Kreispolizeibehörde Gummersbach sorgten für die Sicherheit bei der Veranstaltung, bei der alles ruhig blieb.

Siehe auch:
Oberberger bei Heimauftritt treffsicher

Podoski und Co. forderten die Fußball-Legenden

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