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Ein Hauch New York Christmas in Engelskirchen

lob; 24. Dec 2017, 01:21 Uhr
Bilder: Laura Oberbüscher --- Mit Herz und Seele waren die Sänger auf der Bühne in Engelskirchen präsent.
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Ein Hauch New York Christmas in Engelskirchen

lob; 24. Dec 2017, 01:21 Uhr
Engelskirchen - In der Engelsgemeinde gab es bereits am Freitagabend eine schöne Bescherung - Die Glory Gospel Singers aus New York gastierten in der Evangelischen Kirche und füllten den Altarraum mit weihnachtlichen Klängen.
Von Laura Oberbüscher

Drei Frauen, drei Männer, ein Keyboard — so einfach kann das Rezept für ein beeindruckendes Weihnachtskonzert sein. Bereits zum dritten Mal machten die Glory Gospel Singers aus New York am Freitagabend mit ihrem jährlichen Weihnachtsprogramm Halt in Engelskirchen. Entsprechend begehrt waren die Plätze: „Wir haben Ende Oktober mit dem Vorverkauf angefangen und binnen weniger Tage waren sämtliche Karten weg”, verrät Wolfgang Oberbüscher, Vorsitzender der Denkmalstiftung Christuskirche Engelskirchen und Initiator der Veranstaltung.

Warum der Andrang so groß ist, wird unmittelbar zu Beginn des Konzerts deutlich: Die Glory Gospel Singers machen Stimmung, bleiben dabei aber weihnachtlich besinnlich. Singend und klatschend schreiten Kadeem Nichols, Jasmine Barnes, Andrew Graham, Lauren Watson, Terrence Nelson und Felicia Carpenter in Langen Chor-Roben durch den Kirchgang vor zum Altar. „Magnify The Lord” lautet der Titel ihres Eröffnungsliedes, eine Anlehnung an Psalm 34.

Zum Repertoire der sechs New Yorker zählen jedoch nicht nur religiöse Hymnen und Kirchenlieder. Der Sister-Act-Klassiker „I Will Follow Him” ist genauso Teil des Programms wie der Disney-Hit „Let It Go”, den die ausgebildete Opernsängerin Jasmine Barnes in derart beeindruckender Weise interpretiert, dass sie schließlich mit Standing Ovations und lautstarkem Jubel beehrt wird.


Trotzdem stehen während des zweistündigen Konzerts nicht die sechs New Yorker vor dem Altar im Mittelpunkt, sondern das Publikum, das auf jedem Stuhl, in jeder Bank, selbst oben auf der Empore, lautstark mitsingt, klatscht oder zumindest angeregt mit dem Fuß wippt. Immer wieder werden Gäste auf die Bühne gebeten. Sei es zum gesanglichen Kräftemessen zwischen Damen und Herren, das durch ironische Kommentare der Gospel Singers beinahe Slapstick-Comedy Charakter bekommt. Oder zum großen Finale, bei dem alle gemeinsam „Oh Happy Day” gegen die geweihten Gemäuer schallen lassen.



Doch so festlich die Stimmung bei ihren Auftritten ist, so bescheiden sind die privaten Feierlichkeiten der Glory Gospel Singers an Weihnachten: „Wir werden den Weihnachtsmorgen alle vor unseren Smartphones und Tablets verbringen, um wenigstens virtuell bei der Bescherung zuhause dabei zu sein”, erzählt Terrance Nelson, der nicht nur mit den Gospel Singers auf der Bühne steht, sondern auch gleichzeitig Tour-Manager der Gruppe ist.

Trotzdem sind die sechs Musiker gerne hier. „Es gibt nichts Schöneres während der Weihnachtszeit, als Deutschland mit all den kleinen Weihnachtsmärkten. So etwas gibt es in Amerika nicht”, verrät er weiter. Bei der Frage, was das Beste an den hiesigen Weihnachtsmärkten sei, zögert er auch nicht lange: „Bratwurst und Glühwein.”
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