Archiv

Beim „Bierlachs“ hat’s gefunkt

fj; 13. Dec 2017, 12:38 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Ursula und Manfred Meister mit Tochter und Schwiegersohn. Zur Familie gehören außerdem vier Enkel und vier Urenkel.
ARCHIV

Beim „Bierlachs“ hat’s gefunkt

fj; 13. Dec 2017, 12:38 Uhr
Gummersbach – Zwar gingen Ursula und Manfred Meister schon zusammen zur Schule, die Liebe kam aber erst, als sie sich Jahre später beim Kartenspielen wiedersahen – Heute feiert das Paar aus Niederseßmar seine Diamantene Hochzeit.
Obwohl an einem Freitag, den 13., geschlossen, hält die Ehe von Ursula und Manfred Meister aus Gummersbach bis heute – also immerhin schon 60 Jahre. Kennengelernt haben sich die beiden schon in der Schule in Niederseßmar. Manfred Meister (82) und seine Familie waren nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus Falkenburg (Pommern) geflohen und 1946 nach Gummersbach gekommen. Hier besuchte er dieselbe Gemeinschaftsklasse wie die aus Dieringhausen stammendende Ursula (80). Auch außerhalb der Schule sahen sich die Kinder oft, wohnte doch Ursula Meisters Schwester im selben Haus wie die Familie ihres späteren Gatten – nur gefunkt hatte es zu dieser Zeit noch nicht.



Der Funke schlug erst viel später über, und zwar beim Kartenspielen. „Bierlachs“, kann sich Manfred Meister sogar noch an das Spiel erinnern. Nach der Schule ging er zur Handelsmarine, war unter anderem auf den Schiffen Passat und Wilhelmine Oltmann tätig, bevor es nach anderthalb Jahren das erste Mal zum Urlaub in die Heimat ging. Beim Kartenspiel mit Freunden in einer Gaststätte am Dreieck in Niederseßmar (jetziges Casino) sah er Ursula dann wieder. „Donnerwetter. Da geh ich mal ran“, habe er damals gedacht, verriet Manfred Meister mit einem verschmitzten Lächeln.


[Gummersbachs stellvertretender Bürgermeister Jürgen Marquardt (li.) und der stellvertretende Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke (re.) mit dem Ehepaar Meister.]

Und das war die richtige Entscheidung, denn auch Ursula war von ihrem ehemaligen Klassenkameraden mehr als angetan. Geheiratet wurde dann am 13. Dezember 1957 in der Dieringhausener Kirche. „Das sah der Pastor aus Niederseßmar gar nicht gern, er hatte uns beide ja auch konfirmiert“, erinnerte sich Ursula an die Kritik des geistlichen Herren aus der Heimatgemeinde. Doch weder dies, noch die Tatsache, dass die erste gemeinsame Bleibe in nur einem Zimmer innerhalb der Wohnung einer Witwe bestand, tat dem jungen Glück einen Abbruch. Die Liebe wuchs, auch weil die beiden die Freude am Tanzen verband. „Er konnte gut tanzen, am besten Tango – richtig mit ranschmeißen“, schwärmte die Jubilarin vom Talent ihres Mannes. Gemeinsam wurde das Tanzbein erst bei den Tanzveranstaltungen in Vollmerhausen geschwungen, dann im Rahmen von zahlreichen Schützenfesten.

Aus ihrem Zimmer bei der Witwe zog das Paar in eine Wohnung in Niederseßmar. Hier wuchs Tochter Regina auf und hier leben die Jubilare noch heute. Besuch und Glückwünsche gab es am heutigen Ehrentag nicht nur von der Familie, sondern auch dem stellvertretenden Bürgermeister Jürgen Marquardt und dem stellvertretenden Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke. Der feierte heute zwar kein Ehejubiläum, aber immerhin seinen Geburtstag. Im Mittelpunkt standen dennoch das nun 60-jährige Eheglück von Ursula und Manfred Meister sowie die Erkenntnis, dass Freitag, der 13 auch ein Glückstag sein kann.
WERBUNG