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Feucht-fröhlicher Start in die fünfte Jahreszeit

mg; 12. Nov 2017, 17:35 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Karneval kann auch in Regen schön sein, wenn man einen großen Schirm besitzt.
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Feucht-fröhlicher Start in die fünfte Jahreszeit

mg; 12. Nov 2017, 17:35 Uhr
Engelskirchen Ründerother Karnevalsverein startete am Zwölften im Elften in die neue Session - Regenschirm und Kapuze waren erste Wahl beim verregneten Karnevalsbeginn.
Von Michael Gauger

Da half am vergangenen Sonntag auch kein Stoßgebet, Petrus ließ die Jecken beim Sessionsauftakt in Ründeroth regelrecht im Regen stehen. Das konnte den tapferen Karnevalisten des RKV aber den Spaß nicht vermiesen, mit Pavillons und Großschirmen hatte man im Vorfeld möglichst viel Schutz für seine Gäste geschaffen.

RKV-Präsident Andreas Heckener freute sich, trotz des kleinen Wetterdebakels, viele Abordnungen des RKV sowie befreundete und benachbarte Vereine begrüßen zu können. Nachdem die stellvertretende Bürgermeisterin Dawn Stiefelhagen gestern im Nachbarort Engelskirchen den Fassanstich vorgenommen hatte, sollte dies auch am „Zwölften im Elften“ eine ihrer leichtesten Übungen werden. Mit drei Schlägen, plus zwei zur Sicherheit, war das „Pittermännchen“ angeschlagen. Doch bevor man traditionsgemäß das designierte Prinzenpaar vorstellte, erschienen zum vorletzten Mal die drei Damen des noch amtierenden Dreigestirns auf der Treppe der Kreissparkasse. Prinz Svenja, Bauer Renate und Jungfrau Christiane hielten noch einmal Hof und bedankten sich bei Familie, Freunden, Verein und den anderen Gesellschaften für eine tolle Session. Mit einem flotten Liedmix hatten sie die Menge schnell zum Mitsingen und Schunkeln motiviert.



Nach einer kurzen Pause schweifte Heckeners Blick entlang der Hauptstraße nach rechts. Zu den musikalischen Klängen der „Smarties“ und eskortiert von der beschirmten Ründerother Torwache fuhren die neuen Tollitäten vor. Erneut hatte man ein besonderes Fortbewegungsmittel gewählt. Das Gefährt, ein US-Oldtimer vom Typ Cadillac El Dorado, passte perfekt zum Motto, das später verkündet werden sollte. Unter großem Jubel präsentierten sich die beiden „Senkrechtstarter des RKV“ fröhlich winkend den Jecken.

Prinz Mario II., aus dem Hause Bischoff, kam 1982 in Herten auf Schalke zur Welt. Sein blau-weißes Blut paßte somit perfekt nach Gummersbach, wie Heckener schmunzeld bemerkte. Einmal mit der Gruppe „Jeck Attack“ im Rosenmontagszug mitmarschiert, reifte im Jahr 2015 schnell der Gedanke „Einmol Prinz zo sinn“, was ihm als Elferratsmitglied diesen Schritt erheblich erleichterte. Prinzessin Sabrina aus dem Hause Berg erblickte 1983 im damals noch karnevalistisch unterbesetzten Gummersbach das Licht der Welt. Sie arbeitet als Altenpflegerin bei der AWO im Ort und ist bei den Sirenen im RKV aktiv. Mit den Töchtern Lotta und Lina ist die kleine Familie komplett.

Mit einem dreifachen „Ründeroth Alaaf!“ begrüßte man das neue Prinzenpaar. „Jeck sein fängt im Herzen an und ist nicht wetterabhängig“, stellte Mario II. fest. Nach eineinhalb Jahren Vorbereitung war es nun endlich so weit. Prinz und Prinzessin sprachen zum Volke und stellten neben dem Gefolge auch gleich zwei fetzige Sessionslieder vor. Spontan setzten die Tanzgruppen-Kids dabei zu einer Polonaise durch die Menge an. Unter dem Motto „Der Kölsche tanzt hück aus der Reih, mit Petticoat und Cadillac sind wir in Ründeroth dabei“ geht es nun in die kommende Session. Des Prinzen leichte Anfangsnervosität war ihm schnell verziehen, spätestens bei der Proklamation am 25. November im Rahmen des Korpsappells der Torwache oder der Prunksitzung des RKV am 20. Januar 2018 wird diese dann verflogen sein.

Und da die kleine Lena von den Dancing Kids heute Geburtstag hatte, gab's es vom ganzen Platz ein Ständchen. „Fritz-Bärbel Freiherr von und zu Föttchesföhler“ lautet der klangvolle Name des „Nubbels“, der ebenfalls vorgestellt wurde und nun in der Hofburg bis zum Veilchendienstag sein Dasein  fristen wird. Nachdem der offizielle Teil beendet war, mischten sich die neuen Tollitäten unter die jecken Besucher und wurden gutgelaunt von ihren Amtskollegen der anderen oberbergischen Kommunen beglückwünscht.
  
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