Archiv

Finanzspritze für die, die aus den Schulden helfen

fj; 8. Nov 2017, 15:46 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Ralf Waßer, Regionaldirektor Waldbröl (Kreissparkasse Köln), Thomas Roß, Vorstandsmitglied Sparkasse Wiehl, Kristina Schüttler, Schuldnerberatung Diakonie An der Agger, Thomas Ruffler, Synodalassessor Kirchenkreis An der Agger, Thomas Kröger, Schuldnerberatung AWO Rhein-Oberberg, Sparkassendirektor Frank Grebe (Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt), Peter Rothausen, Caritas Oberberg, und Hartmut Schmidt, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Wiehl.
ARCHIV

Finanzspritze für die, die aus den Schulden helfen

fj; 8. Nov 2017, 15:46 Uhr
Oberberg – Die Sparkassen unterstützen die Präventivarbeit der oberbergischen Schuldnerberatungsstellen auch in diesem Jahr – Über insgesamt 45.922 € konnten sich die oberbergischen Beratungsstellen freuen.
Während er sein gebrochenes Bein im Krankenhaus behandeln lässt, zieht sich ein 53-Jähriger einen Krankenhauskeim zu. Dieser schädigt seine Gesundheit so massiv und langanhaltend, dass er nicht mehr arbeiten kann. Überschuldung, Depressionen und schließlich ein Selbstmordversuch sind die Folgen. Ein anderer kann die Reparatur seines Autos nicht mehr bezahlen. Durch ein scheinbares Schnäppchen-Angebot lässt er sich dazu verführen, ein neues Auto zu leasen, statt für die Reparatur des alten zu sparen. So unterschiedlich sind die Geschichten, die die Schuldnerberater der AWO, Caritas und Diakonie erzählen können. Eine ist jedoch immer gleich: Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen und brummender Konjunktur wird die Zahl der Menschen, die Hilfe in den Schuldnerberatungen suchen, nicht geringer.



„Erschreckend war, dass in diesem Jahr so viele Familien mit Kindern dabei waren“, sagt Kristina Schüttler, Leiterin der Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle der Diakonie An der Agger. Und Peter Rothausen von der Caritas Oberberg ergänzt: „Auch die Altersarmut steigt stetig. An dieser Stelle kommt noch etwas richtig Großes auf uns zu.“ Doch schon jetzt gib es bei den oberbergischen Schuldnerberatungsstellen teils lange Wartelisten, die Sprechzeiten sind manchmal gar nicht lang genug, um mit allen Hilfesuchenden zu reden. Laut Schätzungen sind in Deutschland aktuell rund sieben Millionen Menschen verschuldet, in Oberberg sind es rund 13.000. „Das Thema Schulden bleibt ewig aktuell und neben der Arbeitslosigkeit sind Krankheiten und Trennungen die häufigsten Ursachen, die sich allerdings auch gegenseitig bedingen können. Wirklich sicher vor der Schuldenfalle ist niemand“, sagt Thomas Kröger, Leiter der Schuldnerberatung der AWO Rheinberg.

Umso dankbarer waren die oberbergischen Schuldnerberatungen daher dafür, dass der Rheinische Sparkassen- und Giroverband und der Sparkassenverband Westfalen-Lippe die Arbeit der Schuldnerberatungsstellen in NRW in diese Jahr bereits zum 19. Mal unterstützt. Die Vorstandsmitglieder und Direktoren der oberbergischen Sparkassen freuten sich, den drei Beratungsstellen im Kreis heute einen Scheck in Höhe von insgesamt 45.922 € übergeben zu können. „Sie sind derzeit die einzige kreditwirtschafltliche Finanzgruppe, die uns auf diese Weise unterstützt“, bedankte sich Rothausen. Auch von anderen Kreditinstituten wünschte er sich ein solches Engagement. Und das der Sparkasse geht noch über die finanzielle Unterstützung heraus. So verbringen die Auszubildenden der Sparkasse Wiehl zwei Wochen bei der Schuldnerberatungsstelle des Kirchenkreises an der Agger, um zu erfahren, was Verschuldung bedeutet und wie wichtig eine seriöse Beratung von Seiten der Kreditinstitute ist.



Betroffene finden weitere Informationen zum Thema unter fachberatung-schuldnerberatung-nrw.de.
  



  
WERBUNG