Archiv

CVJM durchbricht schwarze Serie

pn; 25. Sep 2017, 00:50 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ----- Daniel Rischikov gehörte zu den CVJM-Aktivposten.
ARCHIV

CVJM durchbricht schwarze Serie

pn; 25. Sep 2017, 00:50 Uhr
Oberberg - Oberwiehl II landet im Landesliga-Derby in Marienheide einen Kantersieg - TVS-Ärger über Weidener Zeitnehmer - SSV kassiert Ausgleich mit der Schlusssirene - HSG-Festung fällt nach drei Jahren. (AKTUALISIERT)
HSG Marienheide/Müllenbach – CVJM Oberwiehl II 17:34 (10:14).


„Oberwiehl muss gehörigen Respekt vor uns gehabt haben. Anders ist nicht zu erklären, dass sie hier mit der halben Oberligamannschaft aufgeschlagen sind“, ahnte HSG-Coach Dirk Schuldt bereits vor dem Anpfiff, was sein Team im oberbergischen Derby erwarten würde. Dem Gegner machte er deshalb aber keine Vorwürfe, stellte allerdings die aktuelle Festspielreglung in Zweifel: „Die Regeln geben solch eine Wettbewerbsverzerrung an den ersten Spieltagen leider her. Oberwiehl macht keinen Fehler so etwas auszunutzen.“ Seinem Team wollte er daher auch keine Strafpredigt halten. Auf der anderen Seite monierte CVJM-Trainer Nils Hühn dagegen die erneute lasche Chancenverwertung seines Teams. „Wir waren Marienheide/Müllenbach in allen Belangen überlegen. Ihre Defensive war nicht existent und meist zu spät dran“, sah er im ersten Durchgang einen kämpferischen Gegner, der häufig von den Schiedsrichtern mit Zeitstrafen bedacht wurde.


Über 3:7 und 8:10 habe es sein Team aber verpasst, bereits frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Das holten die Gäste dafür im zweiten Durchgang nach. Torhüter Elmar Wolf vernagelte seinen Kasten und leitete zahlreiche Gegenstöße ein. Über 11:21 und 16:28 war der Kantersieg in einem einseitigen zweiten Durchgang damit nur noch eine Frage der Höhe. „Für uns war es ein Abend zum Vergessen. Unter den gegebenen Umständen war nicht mehr möglich“, sah Schuldt zwar eine starke erste Hälfte, wollte das Einbrechen nach dem Seitenwechsel aber auch nicht schönreden. „Es wäre deutlich enger geworden, wenn wir nicht so viele Zeitstrafen kassiert hätten“, erklärte der HSG-Coach, der Oberwiehl zu einem völlig verdienten Sieg gratulierte. Nils Hühn lobte dagegen sein Kollektiv sowie die beiden Unparteiischen, die zwar eine kleinliche, aber konsequente Linie durchgezogen hätten.
  
Marienheide/Müllenbach: Timo Montag (5/2), Maurice Gienczek, Philipe Gienczek, Oliver Schuldt (je 3), Marc Hochsattel (2), Lutz Lichtinghagen (1).


Oberwiehl: Julian Marenbach, Simon Schanz (je 6), Jan Bluhm (5/5), Artur Gartung, Daniel Rischikov (je 5), Niklas Marenbach (3), Jens Frey, Marc Weschenbach, Frankjörn Schell (je 1), Johannes Schneevogt (1/1).




Weidener TV II – TV Strombach II 29:28.


Unter denkbar schlechten Voraussetzungen musste die Strombacher Reserve nach Weiden reisen. Kurzfristig sagten drei Spieler ab, so dass Trainer Tobias Wohlfromm mit lediglich neun weiteren Akteuren das Trikot selbst überstreifen musste. Dementsprechend holprig geriet die Startphase in der die Gäste schnell mit drei Toren hinten lagen. Nachdem Wohlfromm die Defensive von der 5:1-Variante auf eine solide 6:0-Deckung umstellte, kamen die Oberberger aber zunehmend besser ins Spiel und übernahmen die Kontrolle. Angeführt vom treffsicheren Sebastian Panske führte der TVS zehn Minuten vor dem Ende noch mit drei Toren, haderte dann aber mit dem Pfosten und zwei unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen. Weiden konterte und erzielte den 28:28-Ausgleich.


15 Sekunden vor dem Abpfiff versuchte Panske den letzten Weidener Wurf mit allen Mitteln zu unterbinden. Dieser fand dennoch sein Ziel, während der TVS-Kreisläufer zu Recht die Rote Karte sah. Der Zeitnehmer stoppte allerdings nicht die Zeit, so dass die Uhr herunterlief und Strombach letztlich von den Unparteiischen nur noch fünf Sekunden für einen nicht mehr erfolgreichen Gegenangriff zugestanden wurden. Wohlfromm wollte dem Gespann aber keine Schuld für die Situation geben. „Der Zeitnehmer hat das mehrfach im gesamten Spiel gemacht. Den Sieg haben wir aber auch selbst leichtfertig verschenkt“, will er kommende Woche gegen Marienheide/Müllenbach endlich die ersten Punkte einfahren.


Strombach: Sebastian Panske (11), Michel Töpfer (8/3), Jan Höfer (6), Lukas Flick (2), Justin Beinlich (1).




SSV Nümbrecht II – SC Fortuna Köln II 26:26 (12:13).


Auch einen Tag nach dem Spiel war SSV-Coach Daniel Funk noch relativ zerknirscht ob des unnötigen Remis gegen Aufsteiger Fortuna Köln. „Das war einfach ein verschenkter Punkt“, ärgerten ihn die zahlreichen Geschenke, die sein Team den Gästen gemacht hatte. Nach weitestgehend ausgeglichener erste Hälfte, in der sich kein Team absetzen konnte, bekamen die Gastgeber ab der 40. Minute immer besseren Zugriff auf Ball und Gegner. „Leider haben wir es aber immer wieder verpasst, uns auch abzusetzen“, sah Funk viele leichtfertige Fehler. Die Domstädter liefen so zwar einem knappen Rückstand hinterher, blieben aber stets auf Augenhöhe. Kurz vor Schluss ließ Nümbrecht die große Chance auf das 27:25 liegen, während Fortuna Köln einen letzten Gegenangriff startete. Nach einem Freiwurf wurde der freie Linksaußen angespielt, der sich diese Chance gegen den bis dahin sehr parierenden Manuel Seinsche nicht nehmen ließ. Funk ärgerte der Ausgleich gleich doppelt. „Das war kein reguläres Tor. Der Schütze stand bei der Freiwurfausführung noch mindestens einen Meter im Raum und hätte zurückgepfiffen werden müssen“, monierte der Coach zudem, dass seinem Team gleich mehrere Siebenmeter während der Partie versagt worden seien. Ein Sonderlob verdiente sich neben Torhüter Seinsche auch der junge Thorben Lang.


Nümbrecht: Dominik Donath (5), Marcus Schwemke, Tobias Mlynczak (je 4), Michael Nawotke , Markus Meister (je 3), Torben Lang, Ben Schieferdecker, Lucas Söntgerath (je 2), Michael Miebach (1).


HSG Oberbantenberg/Niederseßmar – Polizei SV Köln 26:28 (13:14).


Nach über drei Jahren ist die Bantenberger Festung auf dem Knippen gefallen. „Irgendwann musste das ja passieren“, hatte HSG-Trainer Dirk Heppe bereits im Vorfeld eine schwierige Aufgabe erwartet. Mit den Domstädtern gastierte nicht nur ein starker Verbandsligaabsteiger im Oberbergischen, die Gastgeber mussten zudem auf drei Rückraumkräfte verzichten. „Diesen Verlust haben wir durch unsere starke kämpferische Leistung aber erstaunlich gut weggesteckt“, lobte Heppe sein Team, das sich mit den Kölnern einen völlig offenen Schlagabtausch in der von zwei starken Abwehrreihen geprägten ersten Hälfte lieferte. Dabei begann die Spielgemeinschaft früh zu rotieren, um mit dem kleinen Kader die Kräfte hauszuhalten.


Eine Taktik, die nach dem Seitenwechsel zunächst Früchte trug. Beim 23:18 (50.) sahen die Hausherren schon wie der sichere Sieger aus, ehe überhastete Abschlüsse Köln innerhalb von vier Minuten zum 23:22 (54.) wieder auf Schlagdistanz brachten. Oberbantenberg/Niederseßmar kassierte in dieser Phase zudem einige Zeitstrafen. Zum Genickbruch wurde eine doppelte Unterzahlsituation, in der die HSG beim 25:26 zudem einen Siebenmeter verwarf. In der turbulenten Schlussphase, in der sich beide Teams mit Fehler überboten, zeigten sich die Gäste letztlich einen Tick abgezockter. „Wir haben uns zu leicht die Butter vom Brot nehmen lassen“, urteilte der Trainer abschließend. Die Bestnoten bei der Heppe-Equipe verdienten sich Marcel Baier, Sebastian Deilmann auf der ungewohnten Mittelposition sowie Torhüter Alexander Orth, der mit 16 Paraden brillierte.


Oberbantenberg/Niederseßmar: Robin Ziegler (7/2), Marcel Baier (6), Sebastian Deilmann, Max Riegert (je 3), Manuel Kreter, Nils Schwabroh (je 2), Dag Dissmann (2/2), Alex Zurek (1).


Ergebnisse und Tabelle
  
WERBUNG