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IG Metall würdigte 18.425 Jahre Gewerkschaftserfahrung

us; 15. Sep 2017, 10:55 Uhr
Bilder: Ute Sommer --- Im vollbesetzten Bergneustädter Krawinkel-Saal wurden, stellvertretend für alle diesjährigen Jubilare, 19 langjährige Gewerkschaftlerinnen mit Blumen geehrt.
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IG Metall würdigte 18.425 Jahre Gewerkschaftserfahrung

us; 15. Sep 2017, 10:55 Uhr
Oberberg - Zur Jubilarehrung der Industriegewerkschaft Metall (IGM) Gummersbach waren insgesamt 488 Mitglieder in den Bergneustädter Krawinkel-Saal geladen, die auf eine bis zu 70-jährige Mitgliedschaft in der Gewerkschaft zurückblicken.
Von Ute Sommer

Im Foyer der guten Stube Bergneustadts wurden alle Gäste mit einem Glas Sekt und die Damen mit langstieligen Rosen in Empfang genommen, bevor sie an den festlich dekorierten Tischreihen im Krawinkel-Saal Platz nahmen. Für den passenden musikalischen Rahmen der Feier sorgte das Dominal Quartett der Firma Kind & Co., unter Leitung von Konrad Ossig und die Musiker von Late Night Special. „Es freut mich sehr, dass sie sich für diese Ehrung Bergneustadt ausgesucht haben“, frohlockte Bürgermeister Wilfried Holberg, denn als traditionell industrieverbundene Stadt stehe der Ort als Synonym für ureigenste  Gewerkschaftsideen, wie Sozialpartnerschaft, die Entwicklung von Löhnen und Zukunftsfähigkeit.

[In seiner Laudatio blickte Werner Kusel, der erste Bevollmächtigte der IG Metall Gummersbach, zurück auf sieben Jahrzehnte Zeit- und Sozialgeschichte.]

In Vertretung des im Urlaub weilenden Landrats überbrachte Dezernent Uwe Stranz die Glückwünsche der Kreisverwaltung und dankte für das starke regionale Gewerkschafts-Engagement, das Erfolgsgarant für den Wirtschaftsstandort Oberberg sei. In Kooperation mit der IG Metall werde man auch dem mittelfristig zu erwartenden Fachkräftemangel angemessen begegnen und die regionale Wettbewerbsfähigkeit sichern. In seiner Festansprache würdigte Werner Kusel, der erste Bevollmächtigte der IG Metall Gummersbach, 15 Kollegen für ihre siebzigjährige Mitgliedschaft, 43 für die sechzigjährige Mitgliedschaft, 40 für die fünfzigjährige Mitgliedschaft, 203 für die vierzigjährige und 187 Metaller für ihre fünfundzwanzigjährige Mitgliedschaft.


Er dankte für die jahrelange Treue und die Bereitschaft, sich in Wirtschaft und Gesellschaft für mehr soziale Gerechtigkeit, für mehr Demokratie und Mitbestimmung einzusetzen. Danach nahm er seine Zuhörer mit auf eine Zeitreise durch sieben Jahrzehnte Zeit- und Sozialgeschichte, erinnerte an die großen, gewerkschaftlichen „Meilensteine“, wie die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, der Durchsetzung der 40-Stunden Woche, kontinuierliche Lohnzuwächse, die Absicherung eines 13. Monatsgehaltes und das „Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer“, das am 1. Juli 1976 in Kraft trat.

Aktuell stehe man angesichts von demografischer Entwicklung, der Industrie 4.0, von Leiharbeit und Zeitverträgen vor nicht minder großen Herausforderungen. „Gemeinsam und solidarisch werden wir weiter an unserer gemeinsamen Zukunft, der Zukunft unserer Kinder und Enkel arbeiten und streiten.“ Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl appellierte er eindringlich an die Gewerkschaftler, von ihrem Wahlrecht aktiven Gebrauch zu machen, um anwachsender Armut in Deutschland und zunehmendem rechten Gedankengut entgegen zu treten.


[Als einer der letzten Werkschöre in Oberberg ist das Dominal Quartett der Fa. Kind Co., unter Dirigat von Konrad Ossig, eine musikalische Besonderheit.]

Stellvertretend für alle Jubilare, die bereits im Frühjahr mit Urkunden und personalisierten Präsenten beschenkt worden waren, übereichte Werner Kusel Blumensträuße für die 40 jährige IGM-Mitgliedschaft an Irene Adam, Barbara Bick, Magdalena Czolbe, Annemarie Feimer, Herburg Franke, Johanna Hoffmann, Ursula Meier, Maria Orbach, Ursula Reifenrath, Petra Schmidt und Elke Wirths. Ebenfalls mit Blumen dankte er Sylvia Baudisch, Karin Becker, Andrea Bohinsky, Silvia Hoffmann, Petra Kostrzewa, Dunja Seidel, Karin Wollmann und Gabriele Würde für ihre 25-jährige Mitgliedschaft.
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