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Mittelalterlicher Markt mit wehrhaftem Bürgermeister

uh; 10. Sep 2017, 19:35 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Der Graf und die Gräfin von Möllenbick, dargestellt von Andreas Rüffler und seiner Frau.
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Mittelalterlicher Markt mit wehrhaftem Bürgermeister

uh; 10. Sep 2017, 19:35 Uhr
Marienheide - Der erste mittelalterliche Markt in Gimborn war ein weiterer festlicher Höhepunkt im Rahmen der Feiern anlässlich des 600-jährigen Bestehens von Marienheide.
Von Ursula Hütt

Gimborn, der Schlossgarten und das Gelände neben dem Schlosshotel waren die hervorragende Kulisse für den ersten mittelalterlichen Markt in Marienheide. Zum Marktumzug am Samstag hatte Bürgermeister Stefan Meisenberg sein historisches Gewand und sein Kettenhemd angelegt, womit er eine schwere Last zu tragen hatte. „Aber dadurch bin ich wehrhaft. Damals wie auch heute“, betonte der Bürgermeister von Mergenheyde, wie Marienheide 1417 urkundlich genannt wurde.

Der Umzug zur Markteröffnung am Samstagmittag führte durch den Schlossgarten, vorbei an den Ständen der fleißigen Marktleute, Krämern, Wirten und Handwerkern auf das Gelände des ehemaligen Gutshofes. Zugteilnehmer waren auch der Graf und die Gräfin von Möllenbick in historischem blauem Gewand, dargestellt von Andreas Rüffler und seiner Frau. Die Ritterschaft „Mors Certa“ zeigte mittelalterliches Lagerleben und Ritterspiele. Wie sich im Kampf damals die Klingen kreuzten, wurde nach dem Umzug spannend demonstriert. Die Ritterschaft „Mors Certa“ hat ihren Sitz in Lindlar und hatte in Gimborn fast ein Heimspiel.


„Die Freie Bruderschaft vom Tempel Salomon“ ist eine hochmittelalterliche Gruppe zur Darstellung von Tempelrittern aus dem Jahre 1147. Die Gruppe stammt aus Lüdinghausen und umfasst rund 20 Personen, von denen zwei Ritter am Samstag in Gimborn waren. „Tyros vom Walde“ aus Wipperfürth zeigte in edlem roten Gewand, wie der ehrbare Kaufmann im Mittelalter erschien, ebenso wie „Die Kaufleute vom fernen Thal“ aus Neustadt. Die Marktbesucher hatten Gelegenheit, Wikinger-Eis zu probieren, oder Eintopf aus dem Suppenkessel auf dem offenen Feuer gegart zu probieren. „Sau, eingelegt in Bier“ gehörte ebenfalls zum mittelalterlichen Speisenangebot.


[Bürgermeister Stefan Meisenberg in seinem Kettenhemd.]

Die Jagd mit Greifvögeln konnte während der Greifvogelshow im Schlossgarten anschaulich beobachtet werden. Das SOS Kinderdorf aus Düsseldorf hatte seine Zelte auf der Wiese neben dem Schlosshotel aufgeschlagen. Für die Kinder und Betreuer, insgesamt 35 Personen, war dieses Wochenende sicherlich ein besonderes Erlebnis.

Die Anzahl der Besucher war am Freitag und Samstag überschaubar, was sicherlich auch am feuchten herbstlichen Wetter lag. Die Märchenerzählerin, die eigentlich die Kinder unterhalten wollte, hatte kurzerhand ihr Programm geändert und las dann Geschichten für Erwachsene vor - mit einem leichten Hauch von Erotik. Am Sonntag, bei Sonnenschein und angenehmen herbstlichen Temperaturen, war der Mittelalterliche Markt gut besucht und die Gaukler, Krämer und Handwerker waren zufrieden.
  
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