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Lichtlein und Preuss top, aber das reicht nicht

bv; 9. Sep 2017, 23:06 Uhr
Archivbild: Carsten Lichtlein hielt hinter einer guten Abwehr, was zu halten war. Verloren wurde das Spiel für den VfL im Angriff.
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Lichtlein und Preuss top, aber das reicht nicht

bv; 9. Sep 2017, 23:06 Uhr
Gummersbach - Trotz vieler Chancen unterliegt der VfL Gummersbach am Abend in Erlangen 25:22 (12:9) - Gesundes Oberberg e.V.' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

HC Erlangen - VfL Gummersbach 25:22 (12:9).

Diese Niederlage war so überflüssig - und so bitter. Der VfL Gummersbach hatte es selbst in der Hand, mit einem Erfolg im Frankenland einigermaßen entspannt in die schweren Spiele gegen den Meister Rhein Neckar Löwen und die Füchse Berlin zu gehen, doch in der Nürnberger Arena schlug man sich selbst. Und das gegen Gastgeber, die mehrfach die Niederlage anboten, doch die Blau-Weißen wollten keine Geschenke annehmen und gaben so zwei Punkte leichtfertig aus der Hand.


[Moritz Preuss war bester Gummersbacher Feldspieler, konnte die Niederlage aber nicht verhindern.]

Erlangen kam zu Beginn besser in die Partie, führte 2:0 und 4:2, doch die Gäste hatten den bärenstarken Moritz Preuss, der nicht nur die ersten drei Treffer für sein Team erzielte, sondern 60 Minuten lang überragend spielte. Gummersbach fand Anschluss und Florian Baumgärtner war es vorbehalten, beim 5:6 (15.) die erste Führung zu erzielen. Der VfL blieb bis zum 8:9 in Front, weil man neben Preuss mit Carsten Lichtlein über einen hoch motivierten Torhüter verfügte, der die Erlanger Angreifer mit zahlreichen Paraden entnervte. Aber Lichtlein alleine machte noch keinen Sommer. Florian von Gruchalla und Marvin Sommer vergaben gegen den ebenfalls stark aufspielenden Erlanger Keeper Gorazd Skof zwei Siebenmeter, was die Gastgeber zu einem Drei-Tore-Vorsprung zur Pause nutzten.


Der VfL kam jedoch wesentlich wacher aus der Kabine, egalisierte rasch den Rückstand und ging beim 13:14 wieder in Führung. Jetzt wogte die Partie hin und her, weil sich die technischen Fehler und Fehlwürfe auf beiden Seiten häuften. Fünf Angriffe in Folge warfen die Schützlinge von Trainer Dirk Beuchler buchstäblich weg - und trotzdem gelang Preuss das 18:19, weil Erlangen immer nervöser wurde. Die Auszeit von HCE-Trainer Robert Andersson drehte das Spiel. Seine Mannschaft ging mit 22:20 in Front, Marko Matic verkürzte nochmal und VfL-Coach Beuchler riskierte mit sieben Feldspielern alles. Der Schuss ging nach hinten los. Weitere technische Fehler boten den HCE-Akteuren die Chance, den Ball im leeren Tor unterzubringen. Beim 24:20 war das Spiel durch.



Das Spiel in Erlangen zeigte, dass der VfL vom Personal durchaus in der Lage ist, gegen zahlreiche Mannschaften der Bundesliga mitzuhalten. Auch die Deckung stand bei 25 Gegentoren ziemlich gut, doch die Achillesferse ist der Angriff. Dort werden klarste Chancen nicht genutzt. Hinzu kommen in der Schlussphase - wie schon gegen Göppingen - unerklärliche schnelle Abschlüsse und technische Fehler. Komplett überfordert ist der junge Florian Baumgärtner im rechten Rückraum, dem nach der Pause kaum noch etwas gelang. Überhaupt "lahmte" die rechte Angriffsseite. So ließ man in Nürnberg zwei Punkte liegen - und das war ziemlich ärgerlich. Das sah auch VfL-Trainer Dirk Beuchler so: "Wir haben auf Augenhöhe agiert und einen großen Kampf geboten, aber vorne bestrafen wir uns selbst." Und Kreisläufer Moritz Preuss sprach von einer schwachen Chancenverwertung. "Wir haben nicht gut gespielt, hätten hier aber dennoch zwei Punkte mitnehmen können, wenn wir besser getroffen hätten."

Erlangen: Christoph Steinert (6), Johannes Sellin (6/2), Nicolai Theilinger (3), Christopher Bissel, Martin Stranovsky, Andreas Schröder (je 2), Uros Bundalo, Nico Büdel, Michael Haaß, Jonas Link (je 1)

VfL: Moritz Preuss (6), Marvin Sommer, Marko Matic (je 4), Erwin Feuchtmann (3/2), Stanislav Zhukov (2), Alexander Becker, Florian Baumgärtner, Florian von Gruchalla (je 1)

Siebenmeter: 6:4 (Lichtlein hält gegen Sellin (2) und Steinert, Skof gegen Sommer und von Gruchalla)

Zeitstrafen: 2:8 Minuten (N. Link - Schröter, Matic (2), Zhukov)

Zuschauer: 3.619

Schiedsrichter: Nils Blümel/Jörg Loppaschewski

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