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Wiehl geht in der letzten halben Stunde k.o.

lo; 10. Sep 2017, 20:50 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Christian Prinz hatte zweimal das 2:0 auf dem Fuß - im Erfolgsfall wäre die Partie womöglich anders verlaufen.
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Wiehl geht in der letzten halben Stunde k.o.

lo; 10. Sep 2017, 20:50 Uhr
Oberberg - Viktoria Köln II schlägt die Kippels-Elf - Nümbrecht bleibt ungeschlagen, zwei umstrittene Schiri-Entscheidungen erhitzen die Gemüter - Die Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden (AKTUALISIERT).
FV Wiehl – Viktoria Köln II 1:4 (1:0).

Eine am Ende herbe Heimschlappe musste der FV Wiehl gegen den Aufsteiger von der „Schäl Sick“ einstecken - nach dem 2:4 gegen Fortuna Köln II die zweite Niederlage gegen eine Zweitvertretung aus der Domstadt. „Ich kann der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Wir hatten den sehr, sehr starken Gegner bis zur 60. Minute im Griff. Leider haben wir es verpasst, unsere Chancen zum 2:0 zu nutzen. Hinten raus sind wir bitter bestraft worden“, sagte Coach Ingo Kippels. Die Hausherren erwischten in einer temporeichen Begegnung den besseren Start. Jan Peters wurde im Sechszehner zu Fall gebracht. Der Sünder wandelte laut Kippels in der Nähe eines Platzverweises. „Fragwürdig, warum es da nur Gelb gab.“

Radion Miller nahm sich der Aufgabe an. Der Torwart lenkte den Schuss an den Innenpfosten, von wo aus der Ball erneut beim Schützen landete. Im zweiten Anlauf war Miller erfolgreich. Beide Teams ließen im weiteren Verlauf nichts zu, bis die Wiehler in der Offensive wieder vorstellig wurden. Peters‘ Versuch wurde auf der Torlinie abgeblockt (29.), der Keeper behielt gegen Christian Prinz die Oberhand (30.). Auf der anderen Seite wurde David Jäckel bei einem Schuss aus der Distanz zum ersten Mal gefordert (34.).

„Nach der Pause hat die Viktoria mächtig aufs Gaspedal gedrückt, aber wir haben weiterhin gut verteidigt“, so Kippels. Prinz scheiterte abermals am prächtig reagierenden Goalie (57.), ehe den Kölnern „wie aus dem Nichts“ (Kippels) der Ausgleich gelang. Auf direktem Wege rauschte ein von der Viktoria-Abwehr unkontrolliert geklärter Ball in den FV-Strafraum, wo Mohamed Mastur das Füßchen hinhielt. Der nächste Schock folgte wenig später: Diesmal war Mastur bei einer Ecke zur Stelle und überwand Jäckel mit einem Kopfball am kurzen Pfosten.


[Der Führungstreffer von Radion Miller (re.) war für Wiehl zu wenig.]

Anschließend verlegte sich der Liga-Neuling aufs Kontern und traf Wiehl noch zweimal ins Herz. „Zum Schluss wirkten wir ein bisschen zu zerbrechlich“, erklärte Kippels, der betonte, dass die Schuld an der Pleite nicht bei den jungen Startelf-Debütanten Jäckel, Maurice Häger und Jan Peters zu suchen sei.                         

Tore
1:0 Radion Miller (5.), 1:1 Mohamed Mastur (60.), 1:2 Mohamed Mastur (69.), 1:3 Mouhaymen Rachdi (74.), 1:4 Can Aydin (86.).

FV Wiehl
David Jäckel; Radion Miller, Jonathan Noß, Maurice Häger (81. Alexander Tomm), Kevin Derksen, Kevin Ufer, Michael Möller (77. Michael Krestel), Kerem Kargin, Florian Harnisch, Jan Peters (63. Jan Derksen), Christian Prinz.


SC Brühl - SSV Homburg-Nümbrecht 3:3 (2:1).

Der SSV Homburg-Nümbrecht blieb auch im dritten Saisonspiel ungeschlagen, allerdings wäre ein Dreier beim hochgehandelten SC Brühl im Bereich des Möglichen gewesen, wenn das Schiri-Gespann in zwei „spielentscheidenden Situationen“ (Trainer Torsten Reisewitz) anders gehandelt hätte. Beim Stande von 2:3 schickte Jonas Wagner den laut Reisewitz aus der eigenen Hälfte gestarteten Tom Barth auf die Reise, doch der Assistenten hob die Fahne. Während sich die SSV-Kicker lautstark beschwerten und kurzzeitig abschalteten, führten die Brühler fix den fälligen Freistoß aus. Hinten wurde nicht konsequent verteidigt und Martin Notz nahm die Freiheiten dankend an – 3:3.


[Trainer Ingo Kippels musste die zweite Niederlage am Stück mit ansehen.]

In der Nachspielzeit forderten die Gäste einen Elfmeter, nachdem Robin Brummenbaum in die Parade gefahren worden war. Der Referee ließ weiterspielen. „Da keinen Elfmeter zu pfeifen, war schon heftig“, ärgerte sich Reisewitz, der die Offiziellen aber auch ein Stück weit in Schutz nahm. „Auf dem kleinen Platz in Brühl ist es schwierig für die Schiedsrichter, weil es zu vielen engen Szenen kommt.“ Die Nümbrechter hatten eine frühe Schrecksekunde zu überstehen, als Christian Salmen einen überragenden Reflex zeigte (1.). „Danach haben wir die vielen hohen Bälle der Brühler im Großen und Ganzen gut verteidigt“, sagte Reisewitz.

Jonas Wagner staubte – der in der Sturmzentrale aufgebotene Tom Barth war zuvor am Torwart gescheitert - zum 0:1 ab, ehe ein Freistoß aus dem Halbfeld im Ausgleich mündete. Zwischenzeitlich hatte ein Treffer der Gastgeber wegen Abseits keine Anerkennung gefunden. Mit dem Pausenpfiff kassierte der SSV bereits zum dritten Mal in dieser Saison einen Strafstoß. Lukas Rösch verlud Salmen. Die Gäste nahmen den Rückstand als Ansporn und dominierten die zweite Hälfte. Per Doppelschlag drehten Barth und Tristan Wolf den Spieß um.

Zwei Kopfbälle von Barth und Schwarz, die der Torwart parierte, hätten vor den turbulenten Schlussminuten die Vorentscheidung bringen können (78., 80.). „Das Ergebnis entspricht dem, was auf dem Feld passiert ist“, konnte sich Reisewitz letztlich doch mit der Punkteteilung anfreunden.               

Tore
0:1 Jonas Wagner (29.), 1:1 Martin Notz (34.), 2:1 Lukas Rösch (45. Foulelfmeter), 2:2 Tom Barth (58.), 2:3 Tristan Wolf (65. Joscha Trommler), 3:3 Martin Notz (83.)

SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Philipp Wirsing, Alexander Epstein, Jan Luca Krämer, Dennis Kania, Julian Schwarz, Joscha Trommler (82. Robin Brummenbaum), Jonas Wagner, Christian Rüttgers (90. Jan Leyerer), Tristan Wolf, Tom Barth (82. Mike Großberndt).

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