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Hohkeppel feiert schmeichelhaften Derby-Sieg

lo; 10. Sep 2017, 21:10 Uhr
Bilder: Oliver Müller --- Trotz vieler guter Gelegenheiten blieb der SV Frielingsdorf im Derby ohne Treffer.
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Hohkeppel feiert schmeichelhaften Derby-Sieg

lo; 10. Sep 2017, 21:10 Uhr
Oberberg - Frielingsdorf im Lokalduell für mangelnde Chancenverwertung bestraft - FV-Reserve unterliegt dem VfL Rheingold Poll - Jokertor von Spicher war für Lindlar zu wenig - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
SV Frielingsdorf - Eintracht Hohkeppel 0:2 (0:0).

Wer nach der ersten Hälfte auf einen Sieg der Gäste gewettet hätte, dem wäre zu diesem Zeitpunkt eine hohe Quote sicher gewesen. Der Titelkandidat wackelte bedenklich und konnte von Glück reden, sich mit einem 0:0 in die Kabinen gerettet zu haben. „Wir waren sehr, sehr schlecht“, redete Eintracht-Coach Peyman Rabet nicht lange um den heißen Brei herum. Seine Mannschaft leistete sich enorm viele Ballverluste, die von den im Mittelfeld aggressiv verteidigenden Frielingsdorfern häufig erzwungen wurden. Das Umschaltspiel der Hausherren lief indes wie am Schnürchen.


[Etienne Parmentier gewinnt ein Kopfballduell gegen Steve Ememekwe - später sollten die beiden noch einmal aufeinandertreffen.]

„Wir hätten mit ein oder zwei Toren führen müssen“, erklärte Spielertrainer Dennis Lüdenbach, der heute an der Seitenlinie die Beobachterrolle einnahm. Im Gegensatz zu anderen Gemeindederbys in der jüngeren Vergangenheit war von einem Abtasten nichts zu sehen. Bereits nach drei Minuten verzog Tim Geisler aus spitzem Winkel. Dem Offensivmann bot sich auch die zweite Chance der Partie. Hohkeppels Keeper Nicolas Clever musste sich bei seiner Parade gewaltig strecken (10.).

Im Gegenzug ließ Timur Millitürk einen verdeckten Schuss vom Stapel, Timo Braun riss die Hände rechtzeitig hoch. Wiederum nur 60 Sekunden später war Clever gegen Philipp Fabrizius erneut gefordert. Bei der darauffolgenden Ecke herrschte Hochbetrieb: Erst wurde ein Versuch Marvin Cortes geblockt, dann verfehlte Johannes Kisseler den Kasten um Zentimeter. Aufseiten der Eintracht sorgte Carsten Gülden für einen der seltenen Offensiv-Farbtupfer. Braun fischte die Kugel herunter (22.).   


[Timur Millitürk mit einem weithin sichtbaren Textilvergehen.]

Weitere Kostproben der SVF-Überlegenheit gefällig? Die Kopfbälle von Kisseler und Fabrizius wären für Clever unerreichbar gewesen - jeweils knapp vorbei (22., 43.). Zwischenzeitlich war Tim Weinrich nach einem Sololauf am Außennetz gescheitert (41.). Ob die Halbzeitansprache von Rabet lauter als gewohnt ausfiel, ist nicht überliefert. Jedenfalls präsentierten sich die Schwarz-Gelben nach der Pause wie ausgewechselt und übernahmen das Kommando. „Wir haben es nicht mehr geschafft, für Entlastung zu sorgen“, sagte Lüdenbach.

Mit Möglichkeiten für Jonas Stiefelhagen, Robin Theisen und Salih Tatar deuteten die Hohkeppeler an, dass sie fortan mit einer anderen Körpersprache unterwegs sind. Vor dem 0:1 von Fabian Apel verlor Frielingsdorf ein Kopfballduell, „das wir so nicht verlieren dürfen“, ärgerte sich Lüdenbach. Im Zusammenspiel mit Stiefelhagen legte Tatar den zweiten Treffer nach. Frielingsdorf wurde nur noch einmal gefährlich: Clever wehrte einen Kopfball von Kadir Korkmaz ab (85.).                  


[Marvin Cortes klärt den Ball vor Jonas Stiefelhagen.]

„Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen“, meinte Rabet nach dem ersten Ligaerfolg gegen Frielingsdorf überhaupt. „Immerhin haben wir in der zweiten Halbzeit so gespielt, wie ich mir das vorstelle.“ Die Gastgeber warten derweil weiter auf den ersten Punktgewinn der Saison und verloren zu allem Überfluss Etienne Parmentier, der sich kurz vor dem Abpfiff nach einem Foul Steve Ememekwe  mit einem Schubser revanchierte. „Da hätte mir ich beim Spielstand von 0:2 größeres Fingerspitzengefühl vom Schiedsrichter gewünscht. Das war nichts Wildes“, ist die Sperre für den Mittelfeldspieler laut Lüdenbach ein schwerer Schlag ins Kontor. „Etienne können wir nicht gleichwertig ersetzen.“       

Tore
0:1 Fabian Apel (66. Salih Tatar), 0:2 Salih Tatar (75. Jonas Stiefelhagen)

Besonderes Vorkommnis
Rot gegen den Frielingsdorfer Etienne Parmentier (90. Tätlichkeit).

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Gianluca Fliegner, Marvin Cortes (77. Peter Schnickmann), Johannes Kisseler, Florian Weinrich, Jonathan Schmidt (67. Louis Fliegner), Tim Weinrich, Etienne Parmentier, Tim Menzel, Tim Geisler, Philipp Fabrizius (80. Kadir Korkmaz).

Eintracht Hohkeppel
Nicolas Clever; Stephan Schmude, Marco Theisen, Yannick Jerusalem, Robin Theisen, Carsten Gülden, Steve Ememekwe, Fabian Apel (87. Max Geßner), Timur Millitürk (80. Hakan Gürsoy), Jonas Stiefelhagen (85. Thomas Tomanek), Salih Tatar.
  


[Marco Theisen wird unsanft gebremst.]

FV Wiehl II – VfL Rheingold Poll 0:1 (0:1).

Nach 16 Siegen vor eigenem Publikum in Serie hat sich der Heimnimbus der Wiehler Reserve in Luft aufgelöst. Mitaufsteiger Poll entführte die drei Punkte von der Eichhardt - trotz eines klaren Chancenplus für die Gastgeber nicht unverdient, wie Trainer Jan Kordt fand. „Der Gegner stand gut und wir waren vorne nicht clever genug.“ Er war wegen Verletzungen und Sperren zu Umstellungen gezwungen. Unterstützung aus der 1. Mannschaft gab es in Person von Dominik Knotte und Lukas Hoffmann, gelernte Sechser fehlten jedoch in der Startformation.

Sicherlich einer der spielhemmenden Faktoren im ersten Durchgang. „Wir haben schlecht in die Partie gefunden und waren unkonzentriert“, so Kordt. Dies traf definitiv auf Florian Liebelt zu, der nach einem verunglückten Pass von Polls Torwart Maxim Albov frei vor dem Kasten auftauchte, dann allerdings einen Querpass ins Nirwana spielte (15.). „So eine Möglichkeit muss man nutzen“, ärgerte sich Kordt über die vergebene Hundertprozentige. Nach einer halben Stunde bekam Poll einen Freistoß an der Strafraumkante zugesprochen. Giuseppe Basile versenkte den Standard flach im Eck.

Anschließend hatte Alexander Küsters zweimal den Ausgleich auf dem Fuß: Zunächst wartete er zu lang mit dem Abschluss (38.), in der 44. Minute besaß er alle Zeit der Welt, um das Spielgerät im Sechszehner zu kontrollieren. Er nahm den Ball aber direkt mit dem Kopf – eindeutig die schlechtere Variante. Kordt setzte in der Halbzeit mit zwei Wechseln ein Zeichen und tatsächlich wirkte Wiehl im zweiten Durchgang präsenter, ohne die Glanzpolitur herauszuholen.                    


[Salih Tatar machte den Deckel drauf.]

Nach einer Annäherung der Gäste (50.) verpasste der eingewechselte Mustafa Neziroglu in der Zentrale ein Zuspiel von Tobias Gottwald (57.). Eine Flanke von Küsters klatschte an den Pfosten, den Nachschuss von Marius Hans wehrte Albov ab (77.). Danach versuchten es Küsters (zweimal), Nick Pawlik und Neziroglu – jeweils abgeblockt von den jetzt vollends in die Defensive gedrängten Kölnern. Als Bastian Schwarz mit einem Kopfball aus kürzester Entfernung am Außennetz scheiterte (90.), stand endgültig fest, dass es für Kordt und Co. nichts zu ernten gibt.

„In der letzten Saison hätten wir aus den Gelegenheiten zwei, drei Tore gemacht“, war der Coach sich sicher. „Das Spiel hat gezeigt, dass in dieser Liga Kleinigkeiten entscheiden. Durch diesen Lernprozess müssen die Jungs jetzt durch. Von einigen kam heute zu wenig.“                 

Tore
0:1 Giuseppe Basile (30. Freistoß).

FV Wiehl II
Lukas Hoffmann; Mark Degenhardt (46. Marius Hans), Dominik Knotte, Bastian Schwarz, Philipp Sulzer, Lukas Engeln, Marcel Sesto, Tobias Gottwald, Alexander Küsters, Yannik Clemens (46. Mustafa Neziroglu), Florian Liebelt (64. Nick Pawlik).



[Der Platzverweis für Etienne Parmentier war aus Sicht der Frielingsdorfer der negative Höhepunkt.]

TuS Lindlar – TuS Marialinden 1:2 (0:1).

Für den TuS Lindlar endete das bergische Duell mit einer Enttäuschung. Absteiger Marialinden gewann mit 2:1 und fügte der Elf von Uli Bartsch die zweite Niederlage in Folge zu. In Durchgang eins blieben die TuS-Kicker unter ihren Möglichkeiten, obwohl David Förster und Rico Brochhaus zwei gute Gelegenheiten zur Führung besaßen (10., 20.). Kurz vor dem Kabinengang markierte Deniz Seker das 0:1 für die Gäste. „Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden“, monierte Bartsch nach dem uninspirierten Auftritt in den ersten 45 Minuten.

Die Platzherren präsentieren sich nach dem Seitenwechsel druckvoller und brachten den Gegner häufiger in Bedrängnis. Ein Kopfball von Moritz Stellberg zischte am Gehäuse vorbei (50.), ehe Bartsch mit der Einwechslung von Sturmtank Jonathan Spicher das richtige Näschen bewies. Nur 120 Sekunden später schraubte sich der Hüne nach einem Eckball von Jeffrey Ebert am höchsten und erzielte das 1:1. Den Marialindenern war allerdings der entscheidende Treffer vorbehalten. Pascal Peters traf in der 82. Minute. Die letzte Chance zum Ausgleich vergab Jeffrey Ebert, dessen Freistoß knapp über die Querstange strich (88.). „Aufgrund der zweiten Hälfte hätten wir einen Punkt verdient gehabt“, bilanzierte Bartsch.      

Tore
0:1 Deniz Seker (42.), 1:1 Jonathan Spicher (73. Jeffrey Ebert), 1:2 Pascal Peters (82.).

TuS Lindlar
Tobias Kapellen; Justin Ebert, Luca Jansen, Moritz Stellberg, Lukas Dappen (46. Patrick Mocan), Pascal Nguyen, Faruk Tokay (70. Jonathan Spicher), Ozan Dogan (70. Shpat Haxhimusa), Rico Brochhaus, Jeffrey Ebert, David Förster.
  
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