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„Schlangen vor den Ausgabestellen werden immer länger“

nh; 7. Sep 2017, 15:30 Uhr
Bild: Nils Hühn --- Werner Kusel (v.l.) überreichte heute Schecks in Höhe von je 900 € an Liane Althoff (Tafel Waldbröl), Jutta Marxcors (Tafel Wipperfürth) und Ulrich Pfeiffer (Tafel Gummersbach).
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„Schlangen vor den Ausgabestellen werden immer länger“

nh; 7. Sep 2017, 15:30 Uhr
Oberberg - Jeweils 900 € spendete die IG Metall Oberberg an die drei oberbergischen Tafeln, die sich mehr Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement wünschen und auf der Suche nach weiteren Helfern sind.
Von Nils Hühn

„Die Schlangen vor den Ausgabestellen werden immer länger“, hat Werner Kusel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Oberberg, beobachtet. Wenn er zur Arbeit fährt, kommt er an der Tafel in Gummersbach vorbei und ist entsetzt darüber, wie viele Menschen auf die Hilfe angewiesen sind. „Das ist eine gesellschaftliche Katastrophe“, pflichtete ihm Thomas Geilhaupt, Betriebsratsvorsitzender bei Schmidt+Clemens, bei. Von den drei Oberbergischen Tafeln Gummersbach, Waldbröl und Wipperfürth, die große Teile des Landkreises abdecken, werden über 4.000 Menschen unterstützt. Viele würden die Hilfe nicht in Anspruch nehmen, soll die Dunkelziffer noch höher liegen.


Da sich die Tafeln nur zu einem geringen Teil selbstfinanzieren, die Hilfeempfänger zahlen einen symbolischen Betrag zwischen einem und zwei Euro, sind sie auf Spenden angewiesen. Daher freuten sich alle drei Hilfsorganisationen, dass die IG Metall Oberberg heute Spendenschecks in Höhe von je 900 € überreichte. Bei einer Beschäftigtenbefragung (OA berichtete) spendete die Gewerkschaft für jeden ausgefüllten Fragebogen einen Euro für ein soziales Projekt. „Wir haben die Summe aus unserer Ortskasse auf 2.700 € aufgestockt und möchten mit der Summe das vorbildhafte Engagement der Oberbergischen Tafeln und ihren ehrenamtlichen Helfern in unserer Region unterstützen“, so Kusel.

Neben Geld und Waren für die Ausgabe brauchen die Tafeln vor allem ehrenamtliche Mitarbeiter. Vor allem in der Kreisstadt fehlen die Ehrenamtlichen, erklärte Ulrich Pfeiffer, 1. Vorsitzender der Tafel Gummersbach. Jutta Marxcors von der Tafel Wipperfürth wünscht sich derweil mehr Anerkennung. "Die Stadt Wipperfürth schmückt sich mit unserer Arbeit, aber Unterstützung gibt es nicht", klagt sie, dass es kaum unbürokratische Hilfe seitens der Stadtverwaltung geben würde.
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