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Qualität und Löhne sollen steigen

nh; 7. Sep 2017, 14:35 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Über 2.000 Beschäftige aus dem Oberbergischen Kreis beteiligten sich an einer bundesweiten Befragung der IG Metall im Vorfeld der Tarifrunde 2018.
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Qualität und Löhne sollen steigen

nh; 7. Sep 2017, 14:35 Uhr
Oberberg - Über 2.000 Beschäftigte beteiligten sich an einer Befragung der IG Metall - Arbeiter fordern Entgeltausgleich, garantiertes Rückkehrrecht in Vollzeit und Abschaffung von sachgrundlosen Befristungen.
Von Nils Hühn

Die IG Metall Oberberg hat sich an der bundesweiten Beschäftigungsbefragung „Politik für alle – sicher, gerecht und selbstbestimmt“ beteiligt. 2.135 Beschäftigte aus 42 oberbergischen Betrieben haben sich dran beteiligt. „Das sind gut 750 mehr als bei der Befragung 2013“, freute sich der 1. Bevollmächtigte Werner Kusel. Mehr als ein Drittel der Rückmeldungen stammten dabei von Nichtmitgliedern. „Die Ergebnisse sind für uns ein tarifpolitischer Auftrag für die kommende Tarifrunde“, so Kusel weiter.

Für die Ausfüllung des anonymen Fragebogens benötigte man rund 20 Minuten, da er sehr komplex war. Deutlich wurde, dass sich die Arbeitnehmer Zugeständnisse vom Arbeitgeber wünschen. „Flexibilität darf keine Einbahnstraße sein“, so Kusel (Bild). So stimmen fast 90 Prozent der Befragten folgender Aussage zu: „Wer seine Arbeitszeit auf Teilzeit reduziert, braucht ein garantiertes Rückkehrrecht auf Vollzeit.“ Momentan sei man laut Kusel in der „Teilzeitfalle“ gefangen und würde nur wieder eine volle Stelle bekommen, wenn der Arbeitgeber mitspielen würde. Knapp 88 Prozent der Metaller fordern einen Entgeltausgleich, wenn man wegen Kindererziehung, Pflege von Angehörigen oder Weiterbildung seine Arbeitszeit reduziert. „Jeder fünfte Befragte hat einen pflegebedürftigen Angehörigen im Haushalt“, so Kusel.


Ein Thema, was der Gewerkschaft schon seit Jahren unter den Fingern brennt, ist das Fehlen von unbefristeten Stellen. „Beschäftigung muss dauerhaft Existenz sichern“, meinen 92 Prozent der Befragten. Sachgrundlose Befristungen, Minijobs und prekäre Soloselbstständigkeit müssen demnach abgeschafft werden. All diese Forderungen sollen kommende Woche bei der Tarifkommission NRW berücksichtigt werden. Neben diesen qualitativen Forderungen wird die IG Metall in der Tarifrunde 2018 auch wieder mehr Lohn verlangen. „Die oberbergische Metall- und Elektroindustrie befindet sich in einer sehr guten Lage“, so Werner Kusel. Die Umstände seien besser als 2015 und daher werden die Forderungen nicht geringer ausfallen, als beim letzten Mal (5,5 Prozent mehr Lohn).

Für jeden ausgefüllten Fragebogen spendete die IG Metall einen Euro für ein soziales Projekt. „Wir haben die Summe aus unserer Ortskasse auf 2.700 € aufgestockt und möchten mit der Summe das vorbildhafte Engagement der Oberbergischen Tafeln und ihren ehrenamtlichen Helfern in unserer Region unterstützen“, erklärte Kusel (zum Bericht).
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