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Leben und Lieben, Himmel und Hölle, Wunsch und Wirklichkeit

us; 3. Sep 2017, 12:36 Uhr
Bilder: Ute Sommer --- Zur Freude des Publikums forderte Minnesänger Hubert eine holde Maid zum Tanz auf dem Kirchplatz auf.
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Leben und Lieben, Himmel und Hölle, Wunsch und Wirklichkeit

us; 3. Sep 2017, 12:36 Uhr
Waldbröl - Mit einer attraktiven Mischung verschiedener Musikstile und interessanter Künstler lehnen sich die sechs Konzerte des Waldbröler Musiksommers in diesem Jahr an das 500. Reformationsjubiläum an.
Die Zuschauer genossen zum Auftakt des elften Waldbröler Musiksommers ein kurzweiliges Mittelalterspektakel mit Musik, Gaukelei und Überraschungen auf dem neu gestalteten Kirchvorplatz. Zu süffigem Dunkelbier aus zünftigen Krügen lauschten sie den vertonten Geschichten vom wandernden Schneider in der Hölle, von Papst und Sultan oder dem Tod von Basel. Die Erzählungen von Leben und Lieben, Himmel und Hölle, Wunsch und Wirklichkeit wurden stimmlich und körpersprachlich meisterlich vorgetragen von Minnesänger Hubert Grunow, dessen Publikum sich gern zum Mitsingen der Kehrreime animieren ließ oder die Vorträge mit rhythmischem Klatschen unterstützte.



Die beschwingten Tanz- und Trinklieder, schottische Highland Melodien und neu aufgelegter Deutsch-Folk der Zaiten-Pfeiffer bildeten einen schwungvollen Kontrast, das Ensemble Chapelloise brachte mit Harfe, Drehleier, Gems-Horn und Gitarre Melodien der Renaissance zu Gehör. Als Überraschungsgast präsentierte der syrische Sänger Masoud Suleiman kurdisches Volksliedgut zu den Klängen der Tambura, einer landestypischen Langhalslaute. Zwischendurch zauberte Kaspar der Gaukler mit Tricks und Jonglage mittelalterliches Marktflair auf den Kirchplatz. "Der Waldbröler Musiksommer ist eine tolle Reihe, die immer mehr Besucher anlockt", freute sich Lorena Wolfewicz, die zusammen mit Christian Bollmann, Matthias Schippel und Martin Schulte das Organisationsteam der Veranstaltungsreihe bildet.



Für heute  19 Uhr sind alle Gäste in die evangelische Kirche Waldbröl eingeladen, wo sie Musik zum Träumen und Tanzen erwartet. Hier bitten der Obertonsänger Christian Bollmann und Tom Daun, Virtuose auf der keltischen Harfe, zum musikalischen Dialog und improvisieren über Klänge aus fernen Welten und vergangenen Zeiten. Am Samstag, 9. September, um 20 Uhr klingen jiddische Töne in der evangelischen Kirche, wenn die sieben-köpfige Klezmer-Formation Saitensprung jiddische Fest-, Tanz-und Klagemusik des Balkans und Russlands zum Leben erweckt. Am darauf folgenden Sonntag, 10. September, um 19 Uhr bereitet der Multiinstrumentalist Jan-Phillipp Tödte an gleicher Stelle, mit handgemachter Musik auf exotischen und neuartigen Instrumenten einen Hörgenuss.


[In der braunen Büßerkutte begrüßte Organisator Matthias Schippel das Publikum zum 11. Waldbröler Musiksommer.]

Seine Fortsetzung findet der Musiksommer am Freitag, 15. September, um 20 Uhr mit dem Auftritt des Vamosa Trios im evangelischen Gemeindehaus, Wiedenhof. Matthias Schippel am Piano, Corinna Hillienhof und Martin Schulte an Schlagzeug und Akkordeon legen ihren Schwerpunkt auf jazzige Interpretationen der Werke des schwedischen Komponisten Martin Tingvall. Mit dem Auftritt von Pia Fridhill & Band, am Samstag, 16. September, um 20 Uhr im Gemeindehaus wird eine aufregende Melange aus Soul, Jazz, Funk und Pop serviert, bei der auch Anleihen an die legendären Beatles nicht fehlen werden. "A farewell to summer" entbietet das Duo Two-Ways, bei dem Maria Ziaja und Markus Jung den Sommer am Samstag, 23. September, um 20 Uhr in der Kirche, ungewöhnlich zweistimmig, eigenwillig und abwechslungsreich verabschieden werden.

Krönender Abschluss des Musiksommers ist Abwun, ein mantrisches Oratorium und Mitsingkonzert von und mit Chorleiter Christian Bollmann. Von Donnerstag, 28. September, bis Sonntag, 1. Oktober können Interessierte während des Intensivseminars in die Ursprache des Christentums abtauchen und das Vaterunser in der Sprache Jesu meditieren. In einem Konzert am Sonntag, 1. Oktober, um 18 Uhr wird das Klanggebet in der evangelischen Kirche der Öffentlichkeit präsentiert. Karten für alle Termine gibt es bei „Wir für Waldbröl“ unter Tel.: 02291/ 90 99 808. Weitere Informationen unter www.musiksommer-waldbröl.de.
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