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SPD will den Wähler aus der Lethargie befreien

db; 1. Sep 2017, 13:54 Uhr
Bilder: Daniel Beer --- Die oberbergische Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier (Mitte) und SPD-Bundesschatzmeister Dietmar Nietan (rechts).
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SPD will den Wähler aus der Lethargie befreien

db; 1. Sep 2017, 13:54 Uhr
Engelskirchen – Auf dem Parteitag der SPD Oberberg haben Bundesschatzmeister Dietmar Nietan und Kandidatin Michaela Engelmeier die Genossen auf den Wahlkampfendspurt eingeschworen.
Wenn am Sonntagabend Bundeskanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Martin Schulz zum TV-Duell antreten, wird die oberbergische Bundestagsabgeordnete gemeinsam Gästen in ihrem Ründerother Büro beim Public Viewing ganz genau hinschauen. Für Schulz und die SPD ist das Gipfeltreffen der beiden Spitzenkandidaten eine große Chance, wenn man das Ruder noch herumreißen will. Von schlechten Umfragewerten wollten Michaela Engelmeier und SPD-Bundesschatzmeister Dietmar Nietan aber nichts hören. „Die Wahl ist noch nicht gelaufen“, betonten beide mehrfach. Am gestrigen Abend hatte die SPD Oberberg zum Parteitag in Engelskirchen eingeladen, der 24 Tage vor dem Urnengang ganz im Zeichen der Bundestagswahl stand.



Besonders Nietan (Bild) ging in die verbale Offensive und bemängelte die Lethargie, die bei vielen Wählern vorherrsche – zum Vorteil der CDU. „Man hat das Gefühl, je mehr Konzepte die SPD vorlegt, desto schlechter werden die Umfragewerte. Mutti (Merkel Anm. d. Redaktion) fährt in den Urlaub und die ihre Werte steigen.“ Doch jetzt komme die entscheidende Phase, in der die Leute politisiert werden könnten. Fast die Hälfte der Wähler sei noch unentschlossen, ob und was sie wählen. Und um diese Wähler zu gewinnen, müsse die SPD auf ihre Bilanz verweisen. „Wenn es etwas Gutes gab in dieser Regierung, dann kam es von uns“, sagte Nietan. Vier der fünf großen Wahlkampfthemen seien klare SPD-Thematiken: sichere Arbeitsplätze, gute Renten, gute Bildung für alle und Zukunftsinvestitionen. Einzig die innere Sicherheit gestand er den Christdemokraten zu.

In den kommenden Wochen müsse die Botschaft der Wahlkämpfer lauten: „Wir sind besser, wir sind näher bei den Menschen“, so Nietan. Mögliche Koalitionen seien dabei nicht die entscheidende Frage: „Damit sich in diesem Land etwas ändert, braucht es eine starke SPD.“ Am Ende seiner Ausführungen sprach Nietan eine Wahlempfehlung für Michaela Engelmeier aus. „Wir brauchen Menschen wie Michaela, die das Herz auf dem rechten linken Fleck haben.“ Engelmeier selbst verwies ebenfalls auf die Regierungsbilanz der SPD, unter anderem mit der Ehe für alle. Außerdem sprach sie sich für eine nachhaltige Entwicklungspolitik aus. Als Mitglied im Entwicklungsausschuss ist Engelmeier viel herumgekommen in der Welt.


[Der Parteitag fand im Hammerwerk in Engelskirchen-Bickenbach statt]

Neben der Beseitigung von Fluchtursachen sprach Engelmeier auch über den Flüchtlingszuzug und sagte in Richtung der CSU und Horst Seehofer: „Asylrecht ist Menschenrecht und Menschenrecht hat niemals eine Obergrenze.“ Zum Abschluss sagte sie: „Wir haben jetzt noch drei Wochen und wir müssen kämpfen!“ Trotz Schwerpunkt auf den Wahlkampf legte auch der Vorsitzende Thorsten Konzelmann einen kurzen Bericht vor. Besonders freut er sich über die 40 neuen Parteimitglieder seit Jahresbeginn, durch die auch der Mitgliederschwund der Vorjahre vorerst gestoppt werden konnte. Nach dem Kassenbericht wurde der Vorstand einstimmig entlastet.
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