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„Wilder Wipperfürther Westen“ gibt Vollgas

bv; 28. Aug 2017, 14:42 Uhr
Bild: Bernd Vorländer --- Aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie wird die Stelle von Quartiermanagerin Vera Schumacher gefördert.
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„Wilder Wipperfürther Westen“ gibt Vollgas

bv; 28. Aug 2017, 14:42 Uhr
Wipperfürth – Im Stadtteil Siebenborn sollen Quartiers-Strukturen geschaffen werden, die dem demografischen Wandel Rechnung tragen und dafür sorgen, dass ältere und hilfsbedürftige Menschen länger in ihrer gewohnten heimischen Umgebung bleiben können.
Von Bernd Vorländer

Was für ein schöner Gedanke: Altern in Würde, in Gemeinschaft mit Jüngeren - sich einbringen können in ein Umfeld, in dem Menschen mit und ohne Behinderung, Jung und Alt leben und die unterschiedlichen Bedürfnisse wie Fähigkeiten der Nachbarn respektiert und geschätzt werden. Für viele bleibt dies nur ein Traum: In Wipperfürth werden diese Grundsätze schon seit Jahren im CBT-Mehrgenerationenhaus an der Alten Kölner Straße in den dortigen 35 Wohneinheiten gelebt.

Man kümmert sich um den Nachbarn, schaut genauer hin, beugt Einsamkeit vor und erfüllt vor allem das Ziel, Menschen auch im Alter länger in ihrer gewohnten Umgebung zu belassen. „Wir geben Antworten auf den demografischen Wandel und interpretieren Sozialpolitik neu, nämlich von der Versorgungs- zur Mitwirkungsgesellschaft“, sagt Vera Schumacher. Sie ist Mitarbeiterin der Caritas-Betriebsführungs- und Trägergesellschaft (CBT), gelernte Sozialarbeiterin und Mediatorin, zudem geschult als Sozialraum-Assistentin und hat seit dem 1. August eine neue Aufgabe. Als Quartiermanagerin soll sie all das, was im CBT-Haus umgesetzt wurde auch im Wipperfürther Stadtteil Siebenborn umsetzen.


Im gesamten Quartier sollen nachhaltige Strukturen geschaffen werden, um die Versorgung älterer und hilfsbedürftiger Menschen im Zusammenspiel der Generationen zu sichern und zu verbessern. Alle Institutionen, Initiativen, Dienstleister, aber auch Behörden und Bürger vor Ort sollen besser vernetzt und die Infrastruktur bedarfsgerecht optimiert werden. Das reicht dann von der Barrierefreiheit bis zu entsprechenden Einkaufs- und Aufenthaltsmöglichkeiten. Neben dem CBT-Mehrgenerationenwohnhaus haben sich mit dem Franziskus-Heim und der Caritas-Pflegestation der Stiftuing St. Josef, der Helios-Klinik, dem Architektur-Büro Guhra + Kurth, der Interessengemeinschaft Siebenborn, der Elternschule „Josefine“, der Kita „Rasselbande“, dem Bergischen Berufskolleg und dem Rettungsdienst des Oberbergischen Kreises zahlreiche Mitstreiter unter der Überschrift „Wilder Wipperfürther Westen“ gefunden, die diesen Weg gemeinsam gehen wollen. Für drei Jahre werden sämtliche Personalkosten zudem von der CBT und aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie getragen.

Entscheidend ist für Vera Schumacher, die Bürger für ihre Ideen zu gewinnen. Sie sieht sich als Moderatorin und Ansprechpartnerin der Menschen. Deren Beteiligung steht in ihrer „to-do-Liste“ ganz oben. Deshalb erfolgt der inhaltliche Auftakt am 10. November zwischen 17 und 20 Uhr im Franziskusheim mit einer Zukunftswerkstatt, bei der die Beteiligung der Bürger mit Ideen, Wünschen und Engagement erwünscht ist. Schließlich geht es um ihre Heimat.  

Zuvor will man aber am kommenden Samstag, 2.9, miteinander im Siebenborn feiern. Nachbarn und Besucher sollen auf einem Fest für Jung und Alt im Konrad-Martin-Weg 1-3 miteinander ins Gespräch kommen und erleben, was das Quartier zu bieten hat. Nach einem ökumenischen Gottesdienst in der Kapelle der Helios-Klinik gibt es ab 14 Uhr ein buntes musikalisches und tänzerisches Programm. Es gibt Informationsstände der handelnden Akteure, die Helios-Klinik öffnet ihr Teddy-Krankenhaus und die Rettungswache fährt mit dem „Klinomobil“ vor. „Wir haben einiges zu tun und viel vor. Und wir sind froh, dass wir die Stadt Wipperfürth als Partner haben, die sich sehr kooperativ verhält und mit uns gemeinsam Zukunft gestalten will“, freut sich Vera Schumacher auf ereignisreiche Monate. Ideen und Anregungen nimmt sie gerne unter v.schumacher@cbt-gmbh.de entgegen.
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