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In Nümbrecht gibt es nur Gewinner

nh; 25. Aug 2017, 14:55 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Strahlende Gesichter bei der Vertragsunterzeichnung zum Glasfaser-Netzausbau zwischen der Gemeinde Nümbrecht und den Gemeindewerken. Bürgermeister Hilko Redenius (von links) strahlte noch ein wenig mehr als Kämmerer Reiner Mast und GWN-Geschäftsführerin Marion Wallérus.
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In Nümbrecht gibt es nur Gewinner

nh; 25. Aug 2017, 14:55 Uhr
Nümbrecht - Für 27 Millionen Euro wird in Nümbrecht ein flächendeckendes Glasfasernetz bis ins Haus gebaut - Gemeindewerke Nümbrecht werden das Breitbandnetz ausbauen und betreiben.
Von Nils Hühn

Hilko Redenius strahlte am heutigen Vormittag von einem Ohr bis zum anderen. Der Nümbrechter Bürgermeister hatte auch allen Grund dazu, denn in seiner Gemeinde wird in den kommenden Jahren flächendeckend Internet mit Gigabitgeschwindigkeit verfügbar sein. „Das ist ein historischer Akt für Nümbrecht, der Auswirkungen für die kommenden 30, 40 Jahre hat“, ist sich Redenius sicher. Vor zehn Monaten stellte die Gemeinde den Antrag bei Bund und Land zur Errichtung eines Breitbandnetzes in Nümbrecht. Die Kosten dafür belaufen sich auf satte 26,4 Millionen Euro. Und diese Summe fördern Land und Bund zu gleichen Teilen.


[Für den Glasfaser-Ausbau überreichten Bürgermeister und Ratsvertreter eine Schaufel an die Mitarbeiter der Gemeindewerke Nümbrecht.]

Es folgte das Bieterverfahren und hier warfen auch die Gemeindewerke Nümbrecht (GWN) ihren Hut in den Ring. Vier weitere Bieter gab es. „Es ist toll, dass sich unsere Gemeindewerke gegen internationaltätige Weltunternehmen durchgesetzt haben“, frohlockte Redenius. „Das ist das i-Tüpfelchen“, merkte auch GWN-Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Dittich an. Mit 99 von möglichen 100 Punkten boten die Gemeindewerke Nümbrecht das „wirtschaftlichste und optimalste“ Angebot an, betonte Redenius. „Wir bauen unser Angebot kontinuierlich aus. Das ist das Sahnehäubchen für unser Geschäft“, freute sich auch GWN-Geschäftsführerin Marion Wallérus.


[Redenius betonte mehrfach, dass nicht Geschwindigkeiten bis 100 Mbit/s erreicht werden, sondern mindestens 100 Mbit/s. "Es sind auch 1.000 Mbit/s möglich", so der Bürgermeister.]

Nach den heutigen Unterschriften von Redenius, Wallérus und Kämmerer Reiner Mast unter die Verträge, geht es nun in die heiße Ausbauphase für die Gemeindewerke. Das schnelle Internet gelangt über die „Backbone“-Leitung von Reichshof zum neuen „Fernmeldeamt“ in Homburg-Bröl. Von dort wird in jedes Haus eine Glasfaserleitung gelegt. „Wer sich in dieser ersten Phase für den Ausbau entscheidet, für den entstehen keine Kosten“, erklärte Redenius. Voraussetzung ist, dass das Haus im geförderten Gebiet liegt. Bis auf das Nümbrechter Zentrum, Bierenbachtal und Teile von Elsenroth sind dies allerdings nahezu alle Haushalte.


Bis Ende 2018 sollen Tiefbauarbeiten auf einer Länge von 200 Kilometern durchgeführt werden. Der Ausbau wird mit Unternehmen aus dem Oberbergischen Kreis vollzogen. Es sollen gleichzeitig immer zwei voneinander entfernt liegende Bauabschnitte ausgebaut werden, um die verkehrstechnischen Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. „Durch innovative Verlege-Technik werden wir die Beschädigungen auf Grundstücken gering halten“, kündigte der Technische Leiter Stefan Muth an. Aber auf Baustellen auf Straßen müssen sich die Nümbrechter einstellen.


[In sechs verschiedene Bauphasen wurde das Gemeindegebiet aufgeteilt.]

Doch alle Beteiligten, zu denen auch Vertreter des Gemeinderates zählten, die die Maßnahmen zum Breitband-Ausbau immer einstimmig begleiteten, waren sich einig, dass es in Nümbrecht nur Gewinner geben würde. Alle Bürger, da die GWN beabsichtigt nach dem geförderten Ausbau auch die verbleibenden Gemeindeteile mit dem Glasfasernetz auszustatten, als auch die Gemeindewerke selbst, die nun ein weiteres Standbein erhalten. Eine erste Informationsveranstaltung zum Netzausbau soll am 10. September im Kursaal im Park Hotel stattfinden. Weitere Informationen gibt es unter www.gwn24.de.
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