Oberberg - Nach der Partie der U17-Fußballer des FC Wiedenest-Othetal und des SV Eintracht Hohkeppel kam es auf dem Sportplatz in Pernze zu einer körperlichen Auseinandersetzung – Zwei Gästespieler verletzt – Polizei stellt Strafanzeige.

Das B-Jugend-Fußballspiel zwischen dem FC Wiedenest-Othetal und Eintracht Hohkeppel am Samstagabend wurde nach dem Abpfiff von einer Prügelei überschattet. Spieler und Zuschauer der Heimmannschaft haben auf Gästeakteure und deren Eltern eingeschlagen. Dabei wurden zwei Hohkeppeler Kicker so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten, wie Eintracht-Abteilungsleiter Hakan Ekmen, der vor Ort war, gegenüber Oberberg-Aktuell berichtete. „Zehn Minuten lang gab es Jagdszenen auf dem Platz.“ Im Polizeibericht hieß es, dass zwei Jugendliche aus Lindlar (14 und 16 Jahre) leichte Verletzungen davontrugen.   

Ekmen hatte unverzüglich die Polizei alarmiert, als die Auseinandersetzung aus dem Ruder lief. Zwei Streifenwagen machten sich auf den Weg nach Pernze. Als die Beamten auf der Sportanlage eintrafen, hatte sich die Lage wieder beruhigt. Sie nahmen sämtliche Personalien aus dem Spielbericht auf und führten Befragungen durch. Unter anderem dokumentierten sie die Aussage des Schiedsrichters. Zudem fertigten sie eine Strafanzeige an.

Ekmen führte nach dem Vorfall viele Gespräche mit Spielern und Eltern, die einen Tag später immer noch unter Schock standen. Über die Gewaltbereitschaft der zum größten Teil aus türkischstämmigen Jugendlichen bestehenden FC-Mannschaft zeigte sich der Hohkeppeler Fußballchef, der selbst türkische Wurzeln hat, entsetzt. Lediglich zwei gegnerische Spieler hätten versucht, deeskalierend einzuwirken. „Ich kann dem Wiedenester Vorstand nur den Rat geben, die Angelegenheit sauber aufzuklären, dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder vorkommt und die Mannschaft am besten vom Spielbetrieb abzumelden.“

Laut Ekmen sei das Gastgeberteam schon im Verlauf der Partie aggressiv aufgetreten. Während einer Auszeit acht Minuten vor dem Ende habe er den Referee auf die potenzielle Gefahr hingewiesen. Dieser habe geantwortet, dass das Match ordnungsgemäß zu Ende gebracht werde. Die Gäste spielten daraufhin weiter. Ein Foul an einem Hohkeppeler, das sich mit dem Schlusspfiff ereignete, brachte das Fass offenbar zum Überlaufen. Nachdem sich der Spieler über das harte Einsteigen beschwert hatte, sei unvermittelt auf ihn eingeschlagen und, als er zu Boden gefallen war, eingetreten worden. Ekmen plant, im Namen des Vereins Anzeige zu erstatten. Die betroffenen Eltern wollen es ihm gleichtun.

Seitens des FCWO war kein Vorstandsmitglied am Platz. Jugend-Geschäftsführer Karl Fassbender und Jugendleiter Ansgar Lehnen stießen erst zu einem späteren Zeitpunkt hinzu. Mit Hinweis auf das schwebende Verfahren und ein ausstehendes Gespräch mit den Spielern sowie den Trainern am heutigen Montag wollte sich Lehnen noch nicht ausführlich äußern. „Wir werden die Umstände, die dazu geführt haben, intern aufarbeiten und klären, wie wir als Verein damit umgehen“, sagte Lehnen. Neben dem strafrechtlichen Nachspiel drohen Konsequenzen im Rahmen einer Verhandlung vor dem Sportgericht.