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Endlich den Negativtrend stoppen

Red; 20. Mar 2017, 12:11 Uhr
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Endlich den Negativtrend stoppen

Red; 20. Mar 2017, 12:11 Uhr
Gummersbach – Gegen MT Melsungen konnte der VfL Gummersbach noch nie in der SCHWALBE arena gewinnen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
VfL Gummersbach - MT Melsungen (Mittwoch, 19 Uhr, SCHWALBE arena).

Nach einer kurzen, länderspielbedingten Pause geht es für die Handballer des VfL Gummersbach am kommenden Mittwoch in die entscheidende Phase der Handball-Bundesliga. Das Team von Trainer Emir Kurtagic muss nach der Heimpleite gegen Wetzlar und der deftigen Abreibung in Kiel dringend punkten, um sich aus den Klauen des Abstiegs-Gespensts zu befreien, das auch um die SCHWALBE arena seine Schleifen zieht. Überhaupt ist die Bundesliga gerade ziemlich spannend: Während es an der Spitze auf einen Zweikampf zwischen Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt (41:3) und Titelverteidiger Rhein-Neckar Löwen (37:5) hinausläuft, steckt im Abstiegskampf deutlich mehr Brisanz: Durch die letzten Punktgewinne des HSC 2000 Coburg (9:37) und des Bergischen HC (11:35), die zwischenzeitlich schon abgeschlagen schienen, ist der Kreis der Abstiegskandidaten wieder enger zusammengerückt. Nach dem derzeitigen Tabellenstand müssen insgesamt sieben Mannschaften um den Klassenerhalt fürchten, wobei der Kreis der gefährdeten Teams bis zum Tabellen-12. TSV GWD Minden (17:29) reicht.


Insofern kommt dem nächsten Heimspiel des VfL Gummersbach gegen den MT Melsungen besondere Bedeutung zu, zumal danach drei äußerst schwere Auswärtsaufgaben (SC Magdeburg, Rhein-Neckar Löwen und SC DHfK Leipzig) auf die Blau-Weißen warten. Die Gummersbacher Nationalspieler Carsten Lichtlein, Simon Ernst und Julius Kühn waren am Wochenende noch im Länderspieleinsatz gegen Schweden. Vor allem Lichtlein bekam viele Spielanteile, aber auch Ernst und Kühn konnten sich auszeichnen. „Ich freue mich für die Jungs, aber es ist natürlich schade, wenn drei wichtige Spieler mehr als fünf Tage fehlen“, so Trainer Emir Kurtagic, der mit den verbliebenen Akteuren intensiv arbeitete.

Gegen Melsungen müsse vor allem die Defensivarbeit wieder besser funktionieren als zuletzt zu Hause gegen Wetzlar und in Kiel: „Da gilt es anzusetzen. Melsungen ist eine Klassemannschaft, die uns alles abverlangen wird.“ Wenn man den bisherigen Saisonverlauf der beiden Kontrahenten analysiert, steht fest, dass sowohl der VfL als auch die Gäste aus Nordhessen bisher hinter den selbstgesteckten Saisonerwartungen zurückgeblieben sind. Genau wie der 13. Tabellenplatz für den VfL nicht befriedigt, hatte sich auch das Ensemble von Trainer Michael Roth mehr als den bisherigen 10. Tabellenplatz (19:27) ausgerechnet. So wurde vor der Saison von den MT-Verantwortlichen die Bestätigung des 4. Ranges aus der Vorsaison als Saisonziel ausgegeben – und damit die erneute Qualifikation für das internationale Geschäft. Schon jetzt ist aber absehbar, dass Melsungen dieses Ziel verpasst.

Dass die Nordhessen bisher hinter den eigenen Ansprüchen zurückgeblieben sind, hängt auch mit dem Verletzungspech zusammen. So hat beispielsweise Neuzugang Gabor Langhans noch kein einziges Saisonspiel für den MTM bestritten, und auch der Ausfall von Kreisläufer Marino Maric wiegt schwer. Auf keinen Fall mit von der Partie wird Rechtsaußen Johannes Sellin sein, der sich einen Muskelbündelriss in der rechten Wade zuzog und eine vierwöchige Zwangspause einlegen muss.
Den Ausfall von Gabor Langhans hat Melsungen gut kompensiert, denn im vergangenen Herbst wurde mit Dener Jaanimaa ein schussgewaltiger Rückraumschütze vom THW Kiel nachverpflichtet und bildet zusammen mit Michael Müller ein gefährliches Duo auf Halbrechts. Apropos Rückraum: Mit Spielmacher Patrik Fahlgren, Philipp Müller, Momir Rnic, Timm Schneider und Nenad Vuckovic verfügt Trainer Michael Roth zudem über fünf weitere torgefährliche Spieler im Rückraum. Hinzu kommt, dass der schwedische Nationaltorhüter Johan Sjöstrand nach längerer Verletzungspause wieder zu seiner alten Form zurückgefunden hat und den VfL-Angreifern das Torewerfen sicherlich nicht leicht machen wird.

Die VfL-Bilanz gegen die Nordhessen ist zudem gruselig. In allen drei bisherigen Heimspielen gegen die Nordhessen in der SCHWALBE arena kassierte man jeweils eine Niederlage (25:30, 26:32 und 26:27). Nun gilt es, am Mittwoch diese Negativbilanz gegen die Nordhessen zu beendet, um mit einem Erfolgserlebnis etwas beruhigter in die kommenden Wochen zu gehen.
  
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