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Chlordämpfe traten bei Reinigungsarbeiten aus

Red; 18. Jan 2017, 18:35 Uhr
Bilder: Daniel Beer, privat (2).
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Chlordämpfe traten bei Reinigungsarbeiten aus

Red; 18. Jan 2017, 18:35 Uhr
Lindlar - In einer Firma in Hommerich haben Beschäftigte Dämpfe eines chlorhaltigen Reinigungsmittels eingeatmet - Einsatzkräfte waren mit Großaufgebot vor Ort (AKTUALISIERT).
+++AKTUALISIERUNG (18:35 Uhr)+++

Der Einsatz ist mittlerweile beendet worden. Insgesamt waren 20 Personen betroffen, wie der Lindlarer Feuerwehrsprecher Hans Peter Scheurer am Abend mitteilte. Die Zahl der Behandelten stieg im Verlauf des Tages, da sich im Anschluss an die erste Weitergabe von Informationen durch die Einsatzleitung um 13 Uhr weitere acht Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Gefahrstoffaustritts in angrenzenden Hallen und Gebäuden des weitläufigen Industriekomplexes aufhielten, einer Untersuchung unterzogen. Auch sie wurden zwischenzeitlich in die Turnhalle Schmitzhöhe gebracht, um sich dort umzuziehen und zu duschen.

Einer der sechs Mitarbeiter, die zwischenzeitlich nach Hause gefahren waren, zeigte eine allergische Reaktion und begab sich nach Rücksprache mit den Ärzten selbstständig in medizinische Obhut. Seine Kollegen wurden daheim vom Rettungsdienst aufgesucht und gebeten, sich - falls noch nicht geschehen - ebenfalls untersuchen zu lassen. Ernstzunehmende Verletzungen trug nach jetzigem Stand niemand davon. Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling lobte im Gespräch mit OA ausdrücklich die Zusammenarbeit aller Beteiligten und Organisationen: „Das hat hervorragend funktioniert.“  


+++1. Meldung (14:50 Uhr)+++

Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungskräften und Polizei ist seit heute Mittag in Lindlar-Hommerich im Einsatz. In der Firma H&N Abwassertechnik war bei Reinigungsarbeiten zur Schimmelbekämpfung im leerstehenden Keller des Gebäudes Chlorbleiche benutzt worden. Über Lüftungsschlitze gerieten die Dämpfe in den Aufzugschacht und ins mittlere Geschoss, wo sich der Produktionsbereich befindet und zwölf Mitarbeiter das Chlorgasdampfgemisch einatmeten. Insgesamt acht Personen mussten nach Angaben ärztlich betreut werden, sechs davon unmittelbar vor Ort. Sie wurden in die Turnhalle nach Schmitzhöhe gebracht, wo Duschen zur Verfügung stehen. Anschließend wurden sie zur weiteren Untersuchung in umliegende Krankenhäuser gebracht.               

Die Zahl der Betroffenen könnte sich Angaben der Polizei noch erhöhen, da zumindest vier Mitarbeiter nach dem Vorfall nach Hause gefahren waren, weil sie zunächst keine Symptome wie Atemwegsreizungen zeigten. „Sie sind von der Gemeindeverwaltung informiert worden, was zu beachten ist und wie sie sich verhalten sollen“, erklärte Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling. Die Feuerwehr ist damit beschäftigt, die Chemikalie mit Wasser zu verdünnen und  abzuwaschen sowie das Gebäude zu belüften. Dabei sind die Wehrleute mit Schutzanzügen bekleidet.  



Rettungsdienst und Notärzte werden durch Kollegen aus dem Rheinisch-Bergischen und dem Rhein-Sieg-Kreis unterstützt. Darüber hinaus sind die Leitende Notärztin sowie die Organisatorischen Leiter der Rettungsdienste aus dem Oberbergischen und dem Rhein-Sieg-Kreis vor Ort. Die Feuerwehr befindet sich mit rund 90 Kameraden an der Unglückstelle - neben Einheiten aus dem Gemeindegebiet der Einsatzleitwagen 2 des Kreises, eine Messeinheit sowie der Löschzug Immekeppel aus dem benachbarten Overath. Einsatzleiter ist Michael Meckbach. Der Abrollbehälter Atemschutz wurde ebenfalls nach Hommerich, wo entsprechende Bereitstellungsräume eingerichtet worden sind, geschickt. Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes kümmern sich um die Versorgung der Feuerwehrleute mit Essen und Getränken.

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