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Ökumenischer Neujahrsempfang mit Kardinal Woelki

vma; 15. Jan 2017, 21:28 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Die Ökumene Engelskirchen/ Ründeroth hatte zum Neujahrsempfang eingeladen. Einige Veranstalter und Gäste (v.l.): Diakon Patrik Oetterer, Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, Michaela Engelmeier (MdB), Kreisdechant Christoph Bersch, Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, Pfarrer Johannes Vogelbusch, Diakon Norbert Huthmacher, Pfarrer Henning Strunk, Gemeindereferent Karl-Heinz Jedlitzke, Kaplan Stephan Berger.
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Ökumenischer Neujahrsempfang mit Kardinal Woelki

vma; 15. Jan 2017, 21:28 Uhr
Engelskirchen – Zum ökumenischen Neujahrsempfang hatten der katholische Seelsorgebereich Engelskirchen und die evangelischen Kirchengemeinden Engelskirchen und Ründeroth in die „Kleine Philharmonie“ der Aggertalklinik eingeladen.
Kardinal Woelki sprach über den „pastoralen Zukunftsweg als geistlichen Prozess“ und entwarf für das Erzbistum Köln eine Zukunftsvision von Kirche, der geerdet sein müsse mit den Realitäten vor Ort. Bürgermeister Dr. Gero Karthaus ging auf die Zeiten des schnellen Wandels ein und was im Hinblick auf die Zukunft wichtig sei. Umrahmt wurde die Veranstaltung musikalisch vom Ensemble „Freylechs“ unter der Leitung von Rolf Faymonville, die brillante Klezmermusik – von „Odessa bulgar“ bis zu Piazzollas „Libertango“ – boten.


[Rainer Maria Kardinal Woelki ist seit September 2014 Erzbischof  und sprach über einen pastoralen Zukunftsweg im Erzbistum Köln.] 

Wie wichtig gemeinsame Wege sind, hob Kreisdechant Christoph Bersch hervor, der gemeinsam mit Pfarrer Johannes Vogelbusch von der Ev. Kirchengemeinde Engelskirchen die Gäste - unter denen auch Michaela Engelmeier (SPD-Bundestagsabgeordnete) und Dr. Carsten Brodesser (Kreisvorsitzender CDU) waren - begrüßte. So lud die Ökumene Engelskirchen gemeinsam mit dem Katholischen Bildungswerk Oberberg zu diesem Empfang ein. Bürgermeister Dr. Gero Karthaus betonte in seiner Ansprache „Engelskirchen hat beste Zukunftsaussichten“. In Zeiten des schnellen Wandels habe die Gemeinde eine Zunahme der Einwohnerzahlen zu verzeichnen.



Engelskirchen sei attraktiv durch sein Preis-Leistungsverhältnis. Durch das Angebot an Schulen, Sport- und Freizeitmöglichkeiten und die gute Verkehrsanbindung ziehen immer mehr Menschen hier hin. Und auch Menschen, die nicht freiwillig hierhin gekommen sind – rund 360 Flüchtlinge kamen nach Engelskirchen – können sich hier wohlfühlen. Durch die dezentrale Unterbringung sei Integration einfacher möglich. Es müssten aber auch echte wirtschaftliche Perspektiven für die Länder, aus denen die Flüchtlinge kommen, geschaffen und Hilfe zur Selbsthilfe angeboten werden. Der Neujahrsempfang sei ein wunderbares Beispiel, wie Trennendes überwunden und Gemeinsames betont werden könne, denn vor 40 Jahren sei eine konfessionsübergreifende Veranstaltung kaum vorstellbar gewesen, so Karthaus.


[Als ein großartiges Beispiel und segensreiche Kraft sah Bürgermeister Dr. Gero Karthaus das konfessionsverbinde Miteinander und ging auf die gesellschaftlichen Zukunftsperspektiven in Engelskirchen ein.]

Ob er nicht frustriert sei, dass nach den hohen Besucherzahlen in den Weihnachtsgottesdiensten die Kirchen nun wieder leerer wären, fragte ein Journalist Kardinal Woelki kürzlich. „Über 20.000 Sternsinger waren gerade unterwegs“, betonte er und wöchentlich seien bis zu 200.000 Gottesdiensteilnehmer im Erzbistum Köln in den Kirchen. Der Glaube mache empfänglich und empfindsam und dadurch sensibel für eine Gestaltung des Gemeinwohls. Dies sei Gabe und Aufgabe zugleich. „Wir leben in dieser Zeit und sind herausgefordert in dieser Zeit zu wirken“, so Woelki. „Lösungen entwickeln sich dort, wo wir ins Gespräch darüber kommen“ und dazu müsse offen darüber gesprochen werden, was verbinde. Alles andere sei nur Makulatur.

„Was ist das Ziel unserer Sendung und für welche Visionen stehen wir?“, seien zentrale Fragen. Kirche müsse lebendig sein, denn „dann fragen Menschen nach und interessieren sich“. Geteilte Verantwortung, Empathie, Soziale Nähe und soziale Verantwortung seien Bausteine auf einem gemeinsamen Weg. Und er betonte in diesem Zusammenhang: „Groß Träumen – klein beginnen“. Wichtig sei ein geistliches Netzwerk zu bilden und in den Dialog zu treten und zu bleiben. Auch das gehöre zum pastoralen Zukunftsweg.
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