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Pendeln zwischen Werkbank und Hörsaal

db; 13. Mar 2016, 13:48 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Bürgermeister Wilfried Holberg schaute am gemeinsamen Stand der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden vorbei.
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Pendeln zwischen Werkbank und Hörsaal

db; 13. Mar 2016, 13:48 Uhr
Bergneustadt – Auf der 18. Ausbildungsbörse zeigten über 60 Aussteller den gut 2.000 anwesenden Schülern die Möglichkeiten auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt – Duales Studium weiterhin im Trend.
Ein Auslaufmodell ist die klassische Berufsausbildung noch nicht, das hat auch die 18. Ausbildungsbörse gestern im Schul- und Sportzentrum „Auf dem Bursten“ gezeigt. Allerdings zieht es auch immer mehr junge Menschen in die Hörsäle von Universitäten und Fachhochschulen. Schon seit einigen Jahren bieten immer mehr Ausbildungsbetriebe deshalb Duale Studiengänge, also die Kombination von Berufsausbildung und Studium. „Ohne so ein Angebot braucht man eigentlich gar nicht kommen“, sagte Rainer Butting von BPW - mit über 20 Berufen einer der größten Ausbilder im Oberbergischen. Gleich drei verschiedene Ausbildungen mit passendem Hochschulstudium bietet der Achsenbauer. Vorne in der Beliebtheit liegt aber ein Klassiker, wie Butting weiß: „Die meisten Bewerbungen bekommen wir für den Industriekaufmann.“




[Bei der Aggerenergie informierte Ute Havemeister-Zell (2.v.r.) unter anderem über den neuen Bachelor-Studiengang zum Wirtschaftsingenieur mit Schwerpunkt Energie und Umwelt.]

Bürgermeister Wilfried Holberg, der selbst aus der Wirtschaft kommt, sagte zur Eröffnung in Richtung der Ausbildungsbetriebe: „Wer Fachkräfte will, muss ausbilden.“ Für die Unternehmen haben sich aber die Zeiten geändert, wie auch Schirmherr Frank Grebe von der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt erklärte: „Heute müssen sich die Unternehmen um die besten Bewerber bewerben.“ Eine gute Gelegenheit dazu hatten die insgesamt 63 Aussteller gestern, denn mehr als 2.000 Schüler wollten sich über rund 100 Berufe informieren oder an Workshops teilnehmen. NORWE-Geschäftsleiterin Marlene Weiner sagte deutlich, dass es keine schlechten Schüler gebe, es müsse nur für jeden der richtige Beruf gefunden werden.

Ein ähnlicher Klassiker, wie der bereits erwähnte Industriekaufmann, ist auch der Bankkaufmann. „Der Beruf ist immer noch gefragt“, berichtete Ausbildungsleiter Thomas Adolphs von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden. Doch auch hier gibt es duale Ausbildungsmöglichkeiten, etwa bei der Volksbank Oberberg. Dies erfordert allerdings auch viel Arbeit und die Bereitschaft zum Verzicht, wie Maxime Rocheteau erklärte.


[Informationen zu Berufen in der Bankenbranche gab es auch bei der Volksbank Oberberg.]  
  
Ein weiteres Thema, das viele Betriebe umtreibt: Wie können junge Frauen für typische Männerberufe begeistert werden? Der Aggerverband hatte dafür eine extra Broschüre für Mädchen, in der weibliche Mitarbeiterinnen der Wasserwirtschaftsverbände NRW zu Wort kommen und von ihrer Arbeit berichten. Etwa dem Beruf der Wasserbauerin, die sich unter anderem um Wasserstraßen und Wasserbauwerke kümmert, Bauvorhaben betreut und sich um Hochwasserschutzmaßnahmen kümmert.

Bei der Firma Kaltenbach wurden unter anderem Kfz-Mechatroniker und Fahrzeuglackierer gesucht. Henrik Weser von der Firma PFERD präsentierte einen Schwenkarm, ein gemeinsames Projekt der Auszubildenden zum Elektroniker und Industriemechaniker. „Damit werden die gelernten Fähigkeiten getestet“, so Weser. Sarstadt bot kaufmännische und handwerkliche Berufe, ähnlich auch die Wiehler Firma für Motorräder BS Motoparts. Die eigenen Fähigkeiten als Maler konnten die Besucher am Stand von Bondke testen. Raumdesign, Fassadengestaltung und Bodentechnik sind die Geschäftsfelder des Betriebs aus Marienheide.
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