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Konzert voller Poesie und Melodien

uh; 21. Feb 2016, 14:20 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Konzert voller Poesie und Melodien

uh; 21. Feb 2016, 14:20 Uhr
Gummersbach - Der Musiker und Liedermacher Stephan Sulke präsentierte am Samstag einen Abend mit humorvollen Anekdoten und Melodien in der Halle 32 - Fehlalarm der Brandmeldeanlage sorgte für kurze Unterbrechung.
Die Konzertbesucher hörten bei dem Konzert von Stephan Sulke in der Halle 32 neue Songs aus seinem letzten Album und bekannte Lieder aus den vergangenen Jahren. Das Publikum, die meisten von ihnen Sulke-Fans seit Jahrzehnten, wurde direkt mit eingebunden, wie bei dem Lied „Du lieber Gott komm doch mal runter, und schau dir die Bescherung selber an“, als die Gäste spontan mitsangen. Stephan Sulke erzählt gerne Geschichten und Anekdoten aus seinem Leben, die er im Konzert geschickt nutzt als Überleitung zu dem nächsten Song. Er begleitet sich selbst, auf dem Flügel, dem Keyboard oder der Gitarre. Aus seinem jüngsten Album „Enten hätt’ ich züchten sollen…“ hat er alte und aktuellere seiner Lieblingslieder in komplett neue Arrangements gekleidet und diese mit bisher unveröffentlichten Stücken gemischt.

Dann, in der ersten Hälfte des Konzerts, eine unvorhergesehene Unterbrechung. In der Halle 32 ertönte die Sirene. Die Konzertbesucher mussten wegen Feueralarm unverzüglich ihre Plätze verlassen und draußen vor der Halle im strömenden Regen auf die Feuerwehr warten. Die kam und stellte den Brandmelder ab. Es war ein Fehlalarm. Stephan Sulke nahm es gelassen. Er bot an, doch noch eine Konzertpause einzulegen, war sie meisten Konzertbesucher aber nicht wollten.

Nach den Liedern „Das muss doch gehen“ und „Enten hätt’ ich züchten sollen“ bekam Stephan Sulke besonders langen Applaus. Erstaunlich ist die Biographie des Künstlers. Wenn er gefragt wird, wo er den herkommt antwortet er: „Aus dem Bauch meiner Mama“. Das stimmt natürlich, beantwortet aber nicht die eigentliche Frage. Sulke wurde 1943 in Shanghai (China) geboren. Seine Eltern waren vor den Nationalsozialisten dorthin geflohen. Als die Familie nach Deutschland zurückkehren wollte, starb sein Vater. Die Mutter heiratete erneut und so verbrachte Sulke seine Kindheit und Jugend in der Schweiz.


[Die Besucher mussten zwischenzeitlich ihre Plätze räumen.]

Vor mehr als 40 Jahren veröffentlichte er seine erste Single in den USA. Er studierte Rechtswissenschaften in der Schweiz, ohne einen Abschluss zu erlangen. 1976 erschien seine erste  deutsche Langspielplatte, die ihm den Titel „Künstler des Jahres“ einbrachte. 1981 schrieb er sein bekanntestes Lied „Uschi (mach kein Quatsch)“, inzwischen ein geflügeltes Wort. Zeitweise hat er sich von der Musik abgewandt und als Autor, Maler und Bildhauer gearbeitet.

Nach frenetischem Applaus zum Ende des Konzerts sang Stephan Sulke das Lied, auf das alle gewartet hatten. „Uschi“, das Lied mit dem Nonsenstext, den die meisten Konzertbesucher aber auswendig kannten. Der Künstler ließ den Text weitgehend von den Besuchern singen.

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