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Lokalmatador schüttelt Herausforderer ab

jlo; 8. Feb 2015, 15:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Richard Glatz (122) und Tim Dally (21) setzten sich über die zehn Kilometer direkt nach dem Startschuss an die Spitze des Feldes.
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Lokalmatador schüttelt Herausforderer ab

jlo; 8. Feb 2015, 15:00 Uhr
Gummersbach - Der Gummersbacher Richard Glatz siegt bei der siebten „Meerhardt Extreme“ vor Tim Dally - Anna Schneider vom TuS Deuz verteidigt den Titel bei den Frauen - Premiere über die fünf Kilometer - Teilnehmerrekord mit 207 Startern.
Von Jürgen Lorenz

„Hoffentlich kommen alle gesund ins Ziel.“ Dieter König von den Organisatoren des TSV Dieringhausen konnte sich vor und während der Veranstaltung noch gar nicht so recht über den sagenhaften neuen Teilnehmerrekord von 207 Startern freuen. „Die Strecke ist in diesem Jahr an manchen Stellen richtig vereist und gefährlich“, zollte er bereits beim Startschuss jedem Teilnehmer seinen Respekt. Das rund 50 Mann starke Helferteam hatte auf den beiden Laufstrecken alle Hände voll zu tun, die Athleten immer wieder auf gefährliche Stellen hinzuweisen. Sogar die Jugendabteilung war mit zahlreichen Mitgliedern auf der Strecke und warnte immer wieder kurz vor den gefährlichen Passagen.


[Die Gummersbacherin Daniela Zoll holte im Hauptlauf einen tollen zweiten Platz.]  

Insgesamt zehn Kilometer mussten die 170 Teilnehmer auf der hundertprozentigen Off-Road-Strecke mit gleich 310 Höhenmetern überwinden. Und egal ob bergauf, oder bergab, war es eine anspruchsvolle Strecke. Keiner wollte nach dem Wettkampf davon sprechen, das die Veranstaltung ihren Namen „Meerhardt Extreme“ zu Unrecht trägt. Trotzdem waren angesichts der tollen äußeren Bedingungen mit strahlend blauem Himmel alle Athleten trotz der Strapazen absolut begeistert. „Das war richtig geil“, fand auch der Drittplatzierte Tobias Lautwein vom RSC Betzdorf. Gegen die beiden Erstplatzieren des Rennens hatte er allerdings keine Chance.




[Richard Glatz von der LG Gummersbach war nicht aufzuhalten und holte sich auf der sehr schwierigen Strecke den Titel im Hauptlauf.]  

Richard Glatz von der LG Gummersbach und Tim Dally vom siegerländischen TuS Deuz knüpften nahtlos an ihren Zweikampf vom letztjährigen Gummersbacher Silvestercrosslauf an, den damals der Gummersbacher für sich entscheiden konnte. Und auch dieses Mal sollte er die Nase vorne haben. Seine Siegerzeit von 38:53 Minuten lag trotz der widrigen Streckenbedingungen sogar noch einmal deutlich unter der von Vorjahressieger Moritz Flader (39:50 Minuten). Die beiden hatten sich jeweils für Laufschuhe mit Spikes entschieden und  lieferten sich vom Startschuss weg ein intensives Kopf-an-Kopf-Rennen.


[Steffen Voß (LG Gummersbach) landete als erster Läufer aus der Region bei der Premiere über fünf Kilometer auf dem fünften Platz.]  

Meistens lag der Deuzer Dally dabei in Führung. Lediglich zweimal musste er die Spitzenposition an Glatz abgeben. Einmal auf einer Bergabpassage nach knapp sechs Kilometern und einmal am letzten  Anstieg vor dem Ziel. Ab da ließ sich der Gummersbacher die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Am Ende hatte Glatz sich sogar ein Zeitpolster von 16 Sekunden aufgebaut. „Das war richtig klasse. Ich habe mich heute so gut gefühlt wie noch nie“, jubelte er im Ziel. Sein Verfolger war zwar einmal gestürzt, aber daran wollte er die Niederlage nicht festmachen. „Daran hat es nicht gelegen. Das war eine richtig komplizierte Strecke. Schade, ich hätte ihn heute gerne geschlagen“, so Dally zur verpassten Revanche für die Niederlage in Gummersbach.


[Sie war die schnellste Frau beim Meerhardt-Extreme-Light: Dagmar Bange vom TSV Dieringhausen.]

Bei den Frauen war dagegen seine Vereinskollegin Anna Schneider (47:55 Minuten) wieder eine Klasse für sich. Trotz einer nicht ganz optimalen Vorbereitung gelang die Wiederholung ihres Vorjahreserfolges. Daniela Zoll von der LG Gummersbach (50:27 Minuten) folgte ihr mit großem Abstand. „Das war ein Vergleich Technik gegen Kraft“, war Zoll von der Leistung der Siegerin beeindruckt. „Ich bin nach einem Auslandssemester erst im Januar aus Kanada wiedergekommen. Da waren immer so 20 bis 30 Grad minus und da konnte ich überhaupt nicht trainieren. Ich bin daher hier ganz ohne Ambitionen gestartet“, war Schneider von ihrer Leistung selber überrascht.


[Der Hülsenbuscher Norbert Wolf machte seinem Ruf als Paradiesvogel der Region wieder alle Ehre.]

Den Mannschaftserfolg sicherte sich die LG Gummersbach mit den Läufern Richard Glatz, André Grube und Michael Eid. Der Premierensieg über die neue Fünf-Kilometer-Distanz war ebenfalls einem Läufer des TuS Deuz vorbehalten. Björn Büdenbender setzte sich auf der Strecke, die sogar noch einen Tick schwieriger war als die Langdistanz, mit sehr guten 22:43 Minuten vor Felix Gaube (X-Runners Jena/23:18 Minuten) durch. Dagmar Bange (28:45 Minuten) vom Gastgeberverein sicherte sich den ersten Platz bei den Frauen. Dahinter holte die erst 14-jährige Sophie Andrießen vom ASV Duisburg den zweiten Platz. „Normalerweise laufe wir ja eher nur über Hügel. Einen Lauf mit soviel Steigung habe ich noch nie mitgemacht“, freute sie sich zu Recht über ihre tolle Leistung.

„Diese schöne Strecke muss sich erst einmal herumsprechen. Beim Zehner hat das auch zwei bis drei Jahre gedauert. Wir glauben, dass wir mit dem Konzept aus anspruchsvollem Crosslauf für die Laufspezialisten und attraktivem Landschaftslauf für die Genussläufer voll im Trend liegen", so die Einschätzung von Mitorganisator Klaus Walter Misere. „Da ist sicherlich noch Luft nach oben“, war Dieter König allerdings auch mit den 37 Startern zur Premiere sehr zufrieden.

Alle Ergebnisse sind unter www.meerhardtextreme.de zu finden.
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