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Die Räuber im Hexenwald

uh; 1. Jan 2015, 19:05 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Der Silvester-Cocktail der Räuber begeisterte 800 Zuschauer im ausverkauften Stadttheater.
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Die Räuber im Hexenwald

uh; 1. Jan 2015, 19:05 Uhr
Gummersbach - Beim traditionellen Silvester-Cocktail des Quartettvereins gab es bereits zu Beginn großen Applaus im Stadttheater.
Von Ursula Hütt

Der schwere Bühnenvorhang gab den Blick frei und anerkennende "Ohs" und "Ahs" raunten durch das Theater. Malermeister Bernhard Kyborg hatte als Dekoration einen verschneiten Winterwald mit knusprigem Hexenhaus geschaffen, eine wirklich märchenhafte Landschaft. Mystisch, gespenstig dazu Nebel, während die Räuber, passend in ihren Räuberkostümen das Lied „Jetzt geht´s los“ anstimmten. Stimmig zum Bühnenbild war das Lied „Im Wald da sind die Räuber“.


[Susanna Risch brachte das Publikum zum Träumen.]

Dem Publikum wurde ein bunter Cocktail aus Gesang, Tanz, Witz und Unterhaltung geboten. Die Räuber, unter der Leitung von Gus Anton, begeisterten in stets wechselndem Outfit die 800 Besucher im ausverkauften Stadttheater mit einem Repertoire aus Volkslied, Schlager und Shanty. Musikalisch begleitet wurden sie von Simone Bönschen-Müller am Klavier. Bei dem Lied „Die kleine Kneipe“ sangen und schunkelten die Besucher mit. „Griechischer Wein“ ist eines der bekanntesten Musikstücke von Udo Jürgens. Beide Lieder waren auch eine Hommage an den vor wenigen Tagen im Alter von 80 Jahren verstorbenen Sänger und Komponisten.

„Für eine Nacht voller Seligkeit“, gesungen von der Sopranistin Susanna Risch, brachte so manch einen im Publikum zum Träumen. Herr Rössler und sein Tiffany Ensemble spielten brillant, mit virtuoser Leichtigkeit und echter Spielfreude zunächst die Filmmelodie des Krimi-Klassikers „Miss Marple“. Spontan und kreativ, witzig und unterhaltsam mit Passagen, die an Improvisationstheater erinnerten spielten sie ausgewählte Musikstücke mit hohem handwerklichen und künstlerischen Anspruch. Einen gehörigen Schrecken bereitete Herr Rössler dem Publikum, als er von der Klavierbank fiel. Aber auch dieses Malheur gehörte zum Auftritt des Ensembles. Der junge Musiker Krisztian Pelagyi spielte virtuos auf dem Akkordeon.


Exotisches Flair brachte die Showtanzgruppe Macarena auf die Bühne. Mit teilweise akrobatischen Darbietungen stockte so manchem im Publikum der Atem. Klassisch dagegen war das Ballett der Tänzerinnen aus dem Studio Arabesque. Zünftig wurde es im Hexenwald, als zwei Hexen auf ihrem Besen über die Bühne schwebten. Eine weitere kam sogar aus dem Kamin des Hexenhauses.



Nach der Pause hat in den vergangenen Jahren eigentlich immer der 1. Mann der Stadt, Frank Helmenstein, eine Rede gehalten. Aber wie schon im vergangenen Jahr, gab es auch dieses Jahr keine Rede des Bürgermeisters. Stattdessen gab es satirische Betrachtungen von „Paul und Paula“  über die Ereignisse in Gummersbach. Demnächst würden ihrer Ansicht nach in der Stadt Birnbäume gepflanzt. Das kürzlich neu benannte Lindengymnasium würde dann wohl wieder umbenannt und vermutlich Birnbaumgymnasium heißen. Wenn man einen Lehrer nach Jürgen Habermas frage, käme garantiert die Gegenfrage, in welcher Mannschaft der denn spiele. Immerhin wurde dann ein Bild des Bürgermeisters in Lebensgröße aufgestellt. "Er gräbt alles um, um den Geldschatz zu suchen", war die Vermutung von Paul und Paula.  

Zum Ende des Silvesterkonzerts traten die „Räuber“ traditionsgemäß in Harlekinkostümen auf. Das kölsche Lied „Echte Fründe“ war der gelungene Abschluss des Abends. Zum Finale Grande kamen noch einmal alle Künstler auf die Bühne, bevor bunte Luftballons knallten.
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