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Feuerwehrwagen kollidiert frontal mit Auto

ch; 11. May 2014, 02:05 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Schwerste Verletzungen zog sich die Fahrerin des Renaults bei der Kollision mit der Feuerwehr zu.
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Feuerwehrwagen kollidiert frontal mit Auto

ch; 11. May 2014, 02:05 Uhr
Wiehl – Auf dem Weg zu einem Übungseinsatz ist am Samstagnachmittag ein Fahrzeug der Feuerwehr Wiehl schwer verunglückt - Lebensgefährlich verletzte Autofahrerin muss aus Unfallwagen befreit werden - Drei weitere Verletzte.
Von Christian Herse

Bei einem schweren Verkehrsunfall sind am Samstagnachmittag vier Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Die Feuerwehren der Stadt Wiehl hatten um kurz vor 15 Uhr eine Alarmübung auf dem Gelände der Firma „Kind & Co.“ gestartet. „Die angenommene Lage war ein Gefahrgut-Unfall, zu dem zunächst nur die Einheiten Bielstein-Weiershagen und Drabenderhöhe alarmiert worden waren“, berichtet Wiehls stellvertretender Wehrführer Jens Schmidt.

[Der Twingo wurde an der Front völlig zerstört.]

Im weiteren Verlauf wurden aufgrund der Einsatzlage dann auch die Wehren aus Wiehl und Oberwiehl alarmiert, die mit Sonder- und Wegerechten nach kurzer Zeit ausrückten. An der Kreuzung in Kehlinghausen kam es dann zu dem folgenschweren Unglück. Das Tanklöschfahrzeug (TLF) aus Wiehl wollte nach links in Richtung Bielstein abbiegen. Mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn rollte der 29-jährige Fahrer in die Kreuzung ein, wo es dann unmittelbar zum Zusammenstoß mit dem Renault Twingo einer 59-Jährigen kam, die auf der Landstraße in Richtung Wiehl unterwegs war. Quasi ungebremst krachte der Kleinwagen in die Front des schweren Tanklöschfahrzeuges und verkeilte sich unter diesem.

Einsatzkräfte der nachfolgenden Feuerwehrwagen aus Oberwiehl waren binnen Sekunden zur Stelle, eilten den Verletzten sofort zur Hilfe und forderten über Funk entsprechende Rettungsmittel an. Während der 66-jährige Beifahrer zügig aus dem Auto befreit werden konnte, war die Frau schwer hinter ihrem Steuer eingeklemmt. Es dauerte eine halbe Stunde, ehe sie schonend durch die Einsatzkräfte gerettet und in einen bereitstehenden Rettungswagen gebracht werden konnte. Sie zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu und kam genauso wie ihr schwer verletzter Begleiter ins Krankenhaus nach Gummersbach. Zwei Feuerwehrmänner wurden zudem leicht verletzt und mussten ebenfalls in Klinken eingeliefert werden.

Die Übung wurde, nachdem sich bestätigte, dass ein Einsatzwagen der eigenen Kameraden an dem Unglück beteiligt war, abgebrochen. „Die Kameraden stehen unter Schock“, erklärt ein ebenfalls mitgenommener Schmidt. „Wir haben die Kräfte, die in dem TLF saßen, sofort aus dem Einsatzgeschehen herausgezogen.“ Fachleute des Psychosozialen-Unterstützungsteams (kurz: PSU) kümmerten sich im Anschluss an den Einsatz um die Feuerwehrleute, welche sich im Gerätehaus in Bielstein sammelten. „Die Stimmung ist sehr getrübt. Wir werden die nächsten Tag noch einige Gespräche führen, um das Erlebte verarbeiten zu können“, teilte Schmidt mit.

Die Polizei hat die Unfallermittlungen aufgenommen. Gegenstand dieser wird auch sein, ob die Ampel für den Renault oder die Feuerwehr zum Unfallzeitpunkt „Grün“ angezeigt hat. Hierzu konnte man sich am Abend jedoch noch nicht äußern.

Hintergrundartikel: Wenn Helfer selbst Hilfe brauchen - Reportage über das PSU-Team im Oberbergischen Kreis

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