Archiv

'Sally' so erfolgreich wie 'Hungry Heidi'?

nh; 24. Jan 2014, 13:20 Uhr
Bilder: privat --- 'Sally' heißt das Kart mit dem Florian Boxberg, Stephan Gerard und Patrick Labusch die Rennserie German Team Championchip bestreiten werden.
ARCHIV

'Sally' so erfolgreich wie 'Hungry Heidi'?

nh; 24. Jan 2014, 13:20 Uhr
Lindlar - Die drei oberbergischen Kartfahrer Florian Boxberg, Stephan Gerard und Patrick Labusch haben sich zum „Racing Team Oberberg“ zusammengeschlossen und wollen in der Rennserie „German Team Championchip“ für Furore sorgen.
Von Nils Hühn

In der abgelaufenen Formel 1-Saison wurde Sebastian Vettel zum vierten Mal in Folge Weltmeister. Seinem Boliden gab er den Namen 'Hungry Heidi'. Das erfolgreiche Rennauto Heidi war die Nachfolgerin von 'Kate', 'Kate's dirty little Sister', 'Randy Mandy', 'Luscious Liz', 'Kinky Kylie' und zuletzt 'Abbey'. Das Kart des Racing Team Oberberg hört dagegen auf den eher schlichten Namen 'Sally', wurde 2011 geboren, bringt rund 13 PS auf die Straße und gut 100 Kilogramm auf die Waage. Jedoch ist die „German Team Championchip“ (GTC) auch nicht die Formel 1, gilt aber immerhin als die erfolgreichste, deutsche Kart-Langstreckenmeisterschaft. Dort wird Sally mit Teamchef und Fahrer Florian Boxberg, Fahrer Stephan Gerard und dem technischen Direktor sowie Fahrer Patrick Labusch dieses Jahr in der Rennserie an den Start. Gerne würde das Trio auch ähnlich viele Siege mit Sally feiern, wie Vettel mit seiner Heidi.


[Die Zielflagge möchten die Fahrer vom Racing Team Oberberg möglichst immer als Erste sehen.]

Bereits 2009 wurde in Lindlar ein Kartteam gegründet, dass zunächst in der Halle fuhr und später nach draußen wechselte. 2011 war das erfolgreichste Jahr, aber an diese Leistungen konnte anschließend nicht mehr angeknüpft werden. Nach einer absolut verkorksten Saison 2013, die nach zwei Rennen abgebrochen werden musste, wurde das Konzept des Teams überdacht. Die drei im Oberbergischen Kreis verwurzelten Kartfahrer taten sich zu dem neuen Racing Team Oberberg zusammen. „Wir kannten uns, weil wir früher gegeneinander gefahren sind“, erklärte Boxberg. Die neue Mannschaft will bei der GTC in der Trophy-Wertung starten. „Unser Ziel sind die Top Drei“, gibt sich Boxberg selbstbewusst.


[Der technische Direktor Patrick Labusch (rechts) im Gespräch mit Teamchef Florian Boxberg.]

Dabei kommt noch viel Arbeit auf das Team zu, das sich selbst organisiert, aber Unterstützung vom dreimaligen Champion „ATW-Racing“ erhält. Sechs Rennen stehen ab Mai auf dem Programm. Darunter vier Zwölf-Stunden-Rennen und jeweils ein Neun- und ein 24-Stunden-Rennen. Die Oberberger trainieren meist auf dem Hunsrückring in Hahn. „Wir möchten da fahren, wo auch ein Rennen stattfindet“, erklärt Boxberg, warum er mit seinen Teamkollegen die zweieinhalb Stunden Fahrt in Kauf nimmt.

Da aufgrund der Entfernung und Kosten nicht wöchentlich gefahren werden kann, steht ansonsten viel Ausdauertraining auf dem Programm. „Manchmal sitzt man zwei Stunden am Stück in Kart. Daher muss man topfit sein“, so der Teamchef. Beim Krafttraining wird besonders auf die Schulter- und Armpartie geachtet, wobei es auf die Muskelausdauer ankommt. „Aber keiner hat mehr die Ambitionen in die Formel 1 zu kommen“, erklärt Boxberg, der wie seine beiden Teamkollegen 28 Jahre alt ist. Damit sind sie auch zu alt für die Profilaufbahn, in die alle kurzfristig hinein geschnuppert haben.


Viel Zeit steckt das Trio aber dennoch in das „professionelle Hobby“, wie es Boxberg nennt. Ganz billig ist das Bestreiten einer Rennserie auch nicht. Auf rund 10.000 € schätzt Boxberg die Kosten für die bevorstehende Saison. Dabei kommt es natürlich auch darauf an, wie viel in der Saison am Kart kaputt geht. Daher ist das Team auch noch auf der Suche nach Sponsoren aus der Region. Bis zum ersten Rennen am ersten Maiwochenende wird sicherlich noch viel trainiert, damit Sally ähnlich oft im Rampenlicht steht wie Heidi.

Weitere Informationen gibt es unter www.racing-team-oberberg.de.
  
WERBUNG