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Walzerkönig und Big-Band-Ära Hand in Hand

vma; 20. Jan 2014, 00:31 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Bekannte, schwungvolle und hinreißenden Melodien im Dreivierteltakt wechselten mit swingendem Big Band Sound.
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Walzerkönig und Big-Band-Ära Hand in Hand

vma; 20. Jan 2014, 00:31 Uhr
Nümbrecht – Zum Gemeinschaftskonzert unter dem Motto „Johann Strauß trifft Uncle Sam“ hatte die Bigband „Spinning Wiehl“ gemeinsam mit vier Chören in den Kursaal des Parkhotels geladen.
Von „Wiener Blut“ über „Summertime“ bis zu „Fly me to the moon“ klang es durch den vollbesetzten Saal. Mit dem gleichen Programm hatten die 125 Sänger und 17 Musiker schon am Abend zuvor die Aula des Schulzentrums Much gefüllt. Die weltbekannten Melodien des Walzerkönigs und große Sounds aus der Big-Band-Ära haben eine große Gemeinsamkeit, wie Moderator Ulrich E. Hein dem Publikum verriet: Sie stehen für Lebensfreude. So eröffneten die Chöre mit einer Folge Wiener Melodien – Otto Grolls „Wiener Spezialitäten“ - das Konzert mit fast frühlingshaften Klängen.



Der Auftritt war ein Gemeinschaftskonzert der Chorgemeinschaft Nümbrecht, der Mucher Konzertgemeinschaft, des Chor `72 Dieringhausen, der CHORZEIT sowie der BigBand „Spinning Wiehl“ der Musikschule der Homburgischen Gemeinden unter der Leitung von Matthias Bauer. Unter dem Dirigat von Dirk van Betteray standen die Chöre und präsentierten unter anderem Werke von Johann Strauß, Otto Groll, Bart Howard und Kirby Shaw. Außerdem wirkte Sopranistin Katrin Müller, die in Solingen bereits während ihres Studiums als Gräfin in die „Hochzeit des Figaro“ debütierte, mit. Mit glockenhellem Sopran und einer sympathischen Ausstrahlung gewann sie das Publikum mit Stücken wie „Mein Herr Marquis“ aus der Operette „Die Fledermaus“ oder „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ von Robert Stolz.


[Hervorragend die Big Band der Musikschule der Homburgischen Gemeinden "Spinning Wiehl" unter der Leitung von Matthias Bauer.]

D„Ich bin eine anständige Frau“ aus Franz Lehàrs „Die lustige Witwe“ passte perfekt nach dem Big Band-Stück „I heard it trough the grapevine“, was so viel wie „Das hat mir jemand gezwitschert oder zugetragen“ heißt. Diese Erklärung kam von Ulrich E. Hein, der immer mal wieder mit kurzen Ansagen die Übergänge auflockerte. Es war insgesamt eine gelungene abwechslungsreiche Mischung an diesem Abend. Mit viel Elan sangen die Chöre von der schönen blauen Donau, lobten das Vergessen – „Glücklich ist, wer vergisst“, eine Anlehnung an Alfreds Trinklied aus der Johann-Strauß-Operette „Die Fledermaus“ – oder bewiesen, dass sie Rhythmus hatten mit Gershwins „I got rhythm“.

[Die vielseitige Sopranistin Katrin Müller ist neben der Oper auch im Konzertfach zu Hause.]

Die Big Band geht in ihrer Besetzung auf die klassische New-Orleans Jazzband zurück. Untrennbar verbunden mit der Entstehung der Big Band ist  die Ära des Swings. Der gehört auch ins stilistische Spektrum der Big Band „Spinning Wiehl“ gemeinsam mit Latin, Fusion und Filmmusik. Natürlich hatten sie das „Girl from Ipanema“ ebenso im Repertoire wie das mitreißende „Oye como va“ von Tito Puente. Gemeinsam mit den Chören sprang die Band am Schluss auf den musikalischen Eisenbahnzug „Chattanooga Choo Choo“ auf.

[Ulrich E. Hein führte durch das Konzert am Sonntagabend in Nümbrecht.]

Konzertleiter Dirk van Betteray, der nicht nur dirigierte, sondern auch die Klavierbegleitung der Solistin übernahm – bei den Chorstücken spielte Sabine Fuchs -, hat eine hervorragende Zusammenstellung für dieses außergewöhnliche, lebensfrohe Konzert erarbeitet und mit den Chören wunderbar umgesetzt. Und nach drei Zugaben – jeweils eine von Sopranistin Katrin Müller, „Spinning Wiehl“ und den Chören – verabschiedete Hein die Gäste auf eine bestgelaunte und optimistische Fahrt nach Hause und ins neue Jahr.
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