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Und plötzlich ging der Piepser los

js; 17. Dec 2013, 13:10 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Die Freiwillige Feuerwehr Bergneustadt rückte mit schwerem Gerät an, um die Realschüler von ihrer AG zu überzeugen.
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Und plötzlich ging der Piepser los

js; 17. Dec 2013, 13:10 Uhr
Bergneustadt – Die Freiwillige Feuerwehr Bergneustadt begibt sich gemeinsam mit der Städtischen Realschule auf Nachwuchssuche - Im Februar startet das Pilotprojekt „Feuerwehr AG“.
Der demografische Wandel und die rückläufige Geburtenrate machen auch vor der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt nicht Halt. Es wird immer schwieriger, Nachwuchs für die ehrenamtliche Tätigkeit bei den Floriansjüngern zu gewinnen. Um dem Aussterben der freiwilligen Feuerwehr entgegenzuwirken und die Jugend für sich zu gewinnen, hat man die Städtische Realschule Bergneustadt mit ins Boot geholt. In einer AG soll ab Februar vorgestellt werden, wie vielseitig die Arbeit der Floriansjünger ist. Die Stufen neun und zehn erhalten die Möglichkeit zu einem Schnupperkurs.


[Bürgermeister Gerhard Halbe unterstützte seine Kameraden.]

Bei der Vorstellung des Pilotprojekts war auch Bürgermeister Gerhard Halbe in die Aula der Realschule gekommen, um sich für seine Kollegen starkzumachen. „Das ist ein Thema, was mir sehr am Herzen liegt. Ich bin 1968 selbst als Realschüler in die Freiwillige Feuerwehr eingetreten.“ Das Stadtoberhaupt machte auf die derzeitige Situation in der Feste aufmerksam. „Die Tageserreichbarkeit ist in allen Kommunen dieses Landes ein Problem, weil zum Teil lange Anreisewege zurückgelegt werden müssen. Der Brandschutzbedarfsplan kann nicht immer eingehalten werden“, so Halbe. Ein weiteres Problem ist die Mitgliederzahl. „Es kommen mehr raus als rein.“ Mit einem Tag der offenen Tür sei es nicht getan. „Mit der AG möchten wir euch einen Einblick in das geben, was wir tun“, erklärte der Bürgermeister.


Im Verlauf der heutigen Veranstaltung konnten die Jugendlichen hautnah miterleben, wie schnell es im Notfall geht. Während Michael Stricker, Leiter der Bergneustädter Feuerwehr, und Stadtjugendfeuerwehrwart Stefan Opitz beschrieben, was alles zu ihrem Aufgabenfeld gehört, gingen ihre Pieper los. Ein Kaminbrand in Bergneustadt versetzte die anwesenden Kollegen in Alarmbereitschaft. Binnen Sekunden stürmten sie aus der Aula. „Nein, das ist kein Fake. Wir haben nichts für euch inszeniert, es brennt wirklich“, so Stricker, der sofort über den Einsatz informiert worden war.


Damit es auch in Zukunft so schnell geht wie heute Vormittag, setzt man nun auf das Interesse der Realschüler. Im nächsten Schulhalbjahr sollen sie nicht nur theoretisch erfahren, was die Freiwillige Feuerwehr leistet, sondern auch Praxiserfahrung sammeln. Übungen zur technischen Hilfeleistung und Brandbekämpfung sind geplant. Das Zerlegen eines Autos mithilfe von technischem Gerät und das Löschen eines Feuers sollen im Rahmen der AG durchgeführt werden. Bereits heute haben etwa zehn Jugendliche Interesse bekundet. „Wir wollen nachhaltig daran arbeiten, dass alle dabei bleiben“, erklärte Schulleiter Ralf Zimmermann.




  
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