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Feuerwehr kann Flammeninferno verhindern

ch, bv, lo; 11. Aug 2013, 20:42 Uhr
Bilder: Michael Gauger, privat (3) --- Beim Brand eines Sägewerks wurden am Abend zwei weitere Häuser zum Teil erheblich beschädigt.
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Feuerwehr kann Flammeninferno verhindern

ch, bv, lo; 11. Aug 2013, 20:42 Uhr
Gummersbach - Produktionshalle von Dieringhausener Sägewerk komplett ausgebrannt, Wohnhaus und Tennisheim schwer in Mitleidenschaft gezogen - Scheiben von AWO-Altenheim geborsten - Großaufgebot an Rettern vor Ort.
Von Christian Herse

Dieringhausen ist am Sonntagabend nur knapp einer Brandkatastrophe entgangen. Kilometerweit war die pechschwarze Rauchsäule zu sehen, die um kurz nach 20 Uhr in den Himmel aufstieg. Sirenen im gesamten Gummersbacher Stadtgebiet heulten auf, kurze Zeit später waren die Martinshörner der anrollenden Feuerwehrwagen bereits zu hören.

[Das Dach des Tennisheims rauchte ebenfalls bedrohlich. Doch nach ersten Erkenntnissen hält sich der Schaden in Grenzen.]

Doch schon beim Eintreffen der ersten von später 40 Einsatzwagen der Brandschützer stand die offene Produktionshalle des Sägewerks "Irle" an der Schulstraße in hellen Flammen. Schnell wurde deutlich, dass weitere Unterstützung vonnöten war, um diesem Brand Herr zu werden. Denn dieser fand im gelagerten Holz sowie abgestellten Lastwagen und Gabelstaplern idealen Nährboden und fraß sich unaufhaltsam vor. Noch während die Feuerwehrleute den Löschangriff aufbauten, fingen bereits der Giebel eines angrenzenden Wohnhauses – ebenfalls im Besitz des Sägewerk-Eigentümers – und das Tennisheim des TC Grün-Weiß Dieringhausen Feuer. Immer wieder explodierten in der Produktionshalle gelagerte Gasflaschen, sodass die Kameraden sich entschlossen, umliegende Wohnhäuser zu evakuieren. Über mehrere große B- und C-Rohre sowie Drehleiter und Wasserwerfer veranlasste Einsatzleiter Gerd Klotz die Löschmaßnahmen, die schon bald erste Wirkungen zeigten.

„Wären wir nicht so schnell vor Ort gewesen und hätten so massiv Wasser eingesetzt, dann läge der Schaden um ein Vielfaches höher“, resümierte er zwei Stunden später, nachdem die Flammen unter Kontrollen waren. Wie enorm das Feuer gewütet hatte, zeigte die Fassade des gegenüberliegenden AWO-Seniorenheims am anderen Aggerufer. Mehrere Fensterscheiben waren durch die Hitze geborsten, doch glücklicherweise kam hier ebenso wie im gesamten Einsatz niemand zu Schaden.

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Dennoch war auch das DRK mit 28 Mann angerückt, um die Helfer mit Essen und Getränken zu versorgen, aber sich auch auf eine mögliche Evakuierung des Heims vorzubereiten, die glücklicherweise aber dann doch nicht durchgeführt werden musste. „Wir hatten Einsatzkräfte aus der gesamten Aggerschiene von Brunohl bis Niederseßmar vor Ort“, zählte Klotz insgesamt 150 Kameraden. „Weitere Unterstützung haben wir von der Drehleiter Wiehl, dem Löschzug Ründeroth und der Einheit Osberghausen aus Engelskirchen erhalten.“

[Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen.]

Nach ersten vorsichtigen Schätzungen geht Sägewerksbesitzer Siegfried Irle derzeit von einem Schaden von etwa 500.000 € aus. Das Dachgeschoss des Wohnhauses wurde schwer beschädigt, das gesamte Gebäude ist zunächst unbewohnbar. Die drei Bewohner wurden in Notunterkünften der Stadt untergebracht. Glimpflicher scheint das Feuer für den Tennisclub ausgegangen zu sein. Zumindest am Abend zeigte man sich vorsichtig optimistisch, dass trotz eines Übergreifens der Flammen auf die Dachkonstruktion der Schaden niedrig ausgefallen ist. Gehalten werden konnte zudem eine zweite Produktionshalle.

Für die Anwohner bestand indes keine Gefahr. Mehrere Messfahrzeuge fuhren markante Punkte im Stadtgebiet ab und werteten Schadstoffmessungen der Luft aus, die allesamt negativ ausfielen. Dennoch sorgte das Verhalten vieler Menschen für Unverständnis bei den Einsatzkräften, da trotz Warnungen viele der Rauchwolke folgten und sich selbst ein Bild von dem Brand machen wollten.

Die Polizei wird am Montag mit den Brandermittlungen beginnen. Das gesamte Gelände ist beschlagnahmt worden.

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