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Musikalische Zeitreise mit Hindernissen

bv; 16. Jun 2013, 10:49 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Musik-Legende Chris Thompson war natürlich der Höhepunkt des gestrigen Brauerei Open Air in Bielstein.
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Musikalische Zeitreise mit Hindernissen

bv; 16. Jun 2013, 10:49 Uhr
Wiehl – Wieder einmal war „music-time“ beim Brauerei-Open-Air angesagt, doch zum Triple-Konzert mit „Reggatta de Blanc“, Bosstime“ und Chris Thompson kamen weniger Fans als in den vergangenen Jahren.
Von Bernd Vorländer

So manchen zittrigen Blick gen Himmel werden die Veranstalter beim gestrigen Brauerei Open Air wohl häufiger gewagt haben. Regen wäre tatsächlich nicht überraschend gewesen, denn so einige magische Musik-Nächte in Bielstein waren in der Vergangenheit von Petrus nicht unbedingt begünstigt. Doch außer einem Schauer am Nachmittag und einigen Tropfen am Abend blieb es weitgehend trocken. Das tat der guten, Biergarten-ähnlichen Stimmung keinen Abbruch. Und es half auch den Bands auf der Bühne.


[Es waren zwar weniger Besucher als in der Vergangenheit vor Ort, dennoch war es stimmungsvoll.]

„Reggatta de Blanc“ hatte bereits am späten Nachmittag den Auftakt gemacht.   Die Jungs aus dem Ruhrgebiet zählen zum Besten, will man „The Police“ auf der Bühne erleben. Klangecht und mit viel Gefühl in der Stimme vermag Frontmann Michael Griese die Besucher zu fesseln und wenn man die Augen schließt, kommen Stücke wie „Every breath you take“ oder „Message in the bottle“ und „Roxanne“ wie vom Original gespielt ans Ohr. Gleiches galt auch für „Bosstime“, die Bruce Springsteen nach Bielstein holten. Thomas Heinen und seine Mitstreiter bringen Gänsehaut-Rock’n Roll auf die Bühne und Heinens Stimme ähnelt der des „Boss“ tatsächlich ganz enorm.


Gute Show und engagierte Musiker ließen die Herzen höher schlagen und Mitsingen war angesagt bei „Dancing in the dark“ und „Glory days“. Schließlich als Hauptact Chris Thompson. Der ehemalige Sänger der Manfred Mann’s Earth Band ist eine Musik-Legende und bringt mit seinen 66 Jahren immer  noch ungeheure Spielfreude und Präsenz auf jede Bühne. Seine Stimme ist immer noch klar und markant, nicht von ungefähr hat er mit allen Stars der Branche von Tina Turner, Queen oder Ekton John zusammengearbeitet. „Father a day“ oder „Mighty Quinn“ kennen die meisten, andere Stücke wie etwa „Demolition man“ sind eher für einen kleineren Kreis von Musik-Liebhabern gedacht.


["Bosstime" bot richtig guten Rock'n Roll der Marke Bruce Springsteen.]

So kam erst gegen Ende seines Konzerts echte Mitsing-Atmosphäre auf, wie überhaupt es die Bands schwer hatten, einen Funken überspringen zu lassen. Waren es die zum Teil verregneten Open-Air-Veranstaltungen  der Vergangenheit oder aber der etwas geringere Bekanntheitsgrad der Bands? Jedenfalls waren es diesmal „nur“ 1.800 Fans, die die Wiehlauen bevölkerten. Und die genossen eher einen musikalischen Abend mit angeregten Gesprächen und kühlen Getränken. Richtiges Festival-Feeling kam da eher selten auf – trotz wirklich guter musikalischer Leistungen..
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