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„Spielerisch und läuferisch müssen wir eine Schippe drauflegen“

lo; 12. Jun 2013, 16:14 Uhr
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„Spielerisch und läuferisch müssen wir eine Schippe drauflegen“

lo; 12. Jun 2013, 16:14 Uhr
Nümbrecht - Obwohl der TuS Homburg-Bröltal seine erfolgreichste Bezirksliga-Saison spielte, reichte es nicht zum Aufstieg - OA sprach mit Trainer Thorsten Nehrbauer über die verpasste Chance und die Aussichten fürs nächste Jahr.
Rein statistisch betrachtet, hat der TuS Homburg-Bröltal die beste Bezirkliga-Saison aller Zeiten hingelegt. Aber in der Endabrechnung reichte es nur zur Holzmedaille. Ein einziges Tor mehr und der THB wäre am punktgleichen TuS Marialinden vorbeigeschlüpft. Selbst in der Schlussphase der Begegnung gegen den TuS Lindlar waren ausreichend Möglichkeiten vorhanden. „Aber die vergebenen Torchancen haben sich wie ein roter Faden durch die Saison gezogen“, bemerkt Coach Thorsten Nehrbauer, der den Frust über den verpassten Sprung erst einmal sacken lassen musste. „Schon zu meiner aktiven Zeit habe ich ein paar Tage gebraucht, um so etwas zu verarbeiten“, erläutert der Ex-Profi nach seiner ersten Spielzeit als Cheftrainer auf dem Grötzenberg.



Aufgrund der Tatsache, dass lediglich zwei Punkte auf den Meister aus Lindlar fehlten, ist die Enttäuschung nachvollziehbar. Die Bröltaler hatten es selbst in der Hand, für ein Happy End und den erstmaligen Gang in die Landesliga zu sorgen, leisteten sich aber im Endspurt zu viele Aussetzer. So holte der TuS aus den Rückrundenpartien gegen die späteren Absteiger Niehl, Refrath und Prometheus Porz lediglich zwei von neun Zählern. Nehrbauer fallen weitere unselige Episoden ein. „Gegen Urbach hatten wir zehn hundertprozentige Chancen, machen irgendwann das 1:0 und bekommen im direkten Gegenzug den Ausgleich“, blickt der Coach zurück und erklärt weiter: „Zum Schluss waren einige mental nicht mehr so gut drauf. Sie konnten die Trainingsleistungen nicht auf den Platz bringen.“

Strittige Schiedsrichterentscheidungen und Verletzungen taten ihr Übriges, dass die Mannschaft nach einer „sehr, sehr guten Hinrunde“ (Nehrbauer) im zweiten Halbjahr die Konstanz vermissen ließ. Einzig die Defensive lieferte einen zuverlässigen Job ab: 28 Gegentreffer waren der einsame Bestwert in der Liga. Die Ansatzpunkte sieht Nehrbauer folgerichtig im Spiel nach vorne. „Wir werden intensiv an der Aggressivität beim Mittelfeldpressing arbeiten und wollen uns in diesem Bereich verbessern. Dafür müssen wir als Team spielerisch und läuferisch eine Schippe drauflegen. Unser Ziel ist, dass die Leute sagen: ‚Der THB spielt geilen Fußball’.“

Es gibt also genug zu tun, wenn in ein paar Wochen die Vorbereitung beginnt. Nehrbauer befindet sich aktuell mitten in den Planungen, auch in personeller Hinsicht. Mit Alexander Tomm, Tobias Wiebe und Nick Pawlik stehen drei Neuverpflichtungen fest, „die genau in unser Profil passen“, wie Nehrbauer betont. Weitere Verstärkungen sind eingeplant. „Es gibt zwei, drei Positionen, die wir besetzen wollen, um den Konkurrenzkampf anzuheizen.“ Den verpassten Aufstieg sieht Nehrbauer mittlerweile mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Natürlich ist es schade, dass wir es nicht geschafft haben. Auf der anderen Seite ist die Bezirksliga nächstes Jahr aus oberbergischer Sicht so stark besetzt wie noch nie. Es gibt nur noch Derbys. Das ist für jeden Zuschauer und jeden Verein ein Geschenk. Und für uns gilt das Motto: 'Jetzt erst recht!'“          
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