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Grundschulstandort Berkenroth wird 2014 geschlossen

lo; 12. Jun 2013, 12:26 Uhr
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Grundschulstandort Berkenroth wird 2014 geschlossen

lo; 12. Jun 2013, 12:26 Uhr
Nümbrecht - Familienausschuss stimmte mehrheitlich für die Stilllegung zum Ende des übernächsten Schuljahres - Bürger und Elterninitiative enttäuscht.
Der Grundschul-Teilstandort Berkenroth wird mit Ende des Schuljahres 2013/2014 stillgelegt. Diesen Beschluss fasste gestern der Familienausschuss der Gemeinde Nümbrecht mit zwölf Ja- und drei Nein-Stimmen. Bestandteil der Entscheidung, die in zwei Wochen noch vom Rat ratifiziert werden muss, ist außerdem, dass die so genannten Schuleinzugsbereiche auf Nümbrecht, Gaderoth, Grötzenberg und Marienberghausen festgelegt werden. Bolz- und Spielplatz in Berkenroth sollen derweil erhalten bleiben und ein reibungsloser Bustransfer der Grundschüler aus dem Süden der Gemeinde in den Hauptort möglich gemacht werden.



Bürger aus Berkenroth und Umgebung sowie Vertreter der Elternbewegung, die sich für den Erhalt stark gemacht hat, waren zahlreich vertreten. Aber auch ihr letzter Appell während einer Sitzungsunterbrechung konnte das Gremium nicht umstimmen. Nach Angaben von Bürgermeister Hilko Redenius würden zum nächsten Schuljahr sieben Kinder in Berkenroth angemeldet. Das Gebäude müsste bei einem Erhalt in den nächsten Jahren energetisch saniert werden. Nach Einschätzung von Schulleiter Ingo Breuer wäre ein jahrgangsübergreifender Unterricht nicht zu stemmen. Der Standort selbst ist eine 1991 gegründete Dependance der Grundschule Nümbrecht.

Damals waren noch genügend Schüler vorhanden, aufgrund der demografischen Entwicklung mit den geburtenschwachen Jahrgängen sah sich die Verwaltung gezwungen, über die künftige Gestaltung der Schullandschaft nachzudenken. Dass bald im südlichen Gemeindegebiet kein Grundschulangebot mehr zur Verfügung steht, sorgte bei den Berkenrothern für große Enttäuschung. Aus Sicht der Initiative sei mit gutem Willen ein Erhalt möglich gewesen. Zudem wurde beklagt, dass man unzureichend und zu spät über die Planungen der Gemeinde informiert wurde. 

Diesen Vorwurf wollte Redenius nicht gelten lassen. Mit dem 8. Schulrechtsänderungsgesetz und den Auswirkungen für das kommende Schuljahr habe sich der Ausschuss im vergangenen September sowie im Februar beschäftigt. Die Entwicklung ab 2014/2015 sei bereits in zwei Sitzungen im April erörtert worden. Ungeachtet dessen denken offenbar viele Eltern aus den betroffenen Ortschaften darüber nach, ihre Kinder auf Schulen ins benachbarte und aus ihrer Sicht besser erreichbare Waldbröl zu schicken. Die Ratssitzung findet am 27. Juni statt. Dann wird auch über einen Bürgerantrag beraten, der gestern nach Sitzungsende von der Elterninitiative eingereicht wurde. Dieser beinhaltet das Anliegen, bei einer eventuellen Vermarktung des Schulgebäudes das angrenzende Bürgerhaus sowie Bolz- und Spielplatz zu erhalten.        
  
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